Hyaluron-Filler werden unter die Haut gespritzt, um unliebsame Falten zu glätten. Hyaluronsäure ist eine durchsichtige, gelartige Flüssigkeit, die der menschliche Körper selbst herstellt. Die Bezeichnung „Hyaluron“ hat ihren Ursprung im Griechischen: „Hyalos“ bedeutet soviel wie „gläsern“.
Das Spektrum an wichtigen Aufgaben, die Hyaluron im menschlichen Körper übernimmt, ist breit gefächert:
- Hyaluronsäure als Schmiermittel: Als Hauptbestandteil der Gelenkflüssigkeit bildet Hyaluron das Fundament gesunder Gelenke. Dabei zeichnet sich die Substanz vor allem aufgrund ihrer Wandelbarkeit aus: Ihre Viskosität (Zähigkeit) variiert je nach Bewegungsabläufen, Druck und Belastung und schützt so die Gelenke.
- Hyaluronsäure zur Wasserspeicherung: Ein Gramm der Substanz kann 1 bis 10 Liter Wasser speichern.
Darüber hinaus ist Hyaluronsäure für den normalen Ablauf vieler weiterer Prozesse und Funktionen im menschlichen Körper unverzichtbar. Dazu zählen unter anderem
- Stoffwechsel,
- Zellteilung,
- Gehirnleistung und
- Sehkraft.
Hyaluronsäure ist also ein wichtiges Element für den Körper. Ein Mangel an diesem Stoff kann schwerwiegende Folgen haben.
Mit zunehmendem Alter verringert sich Menge der Hyaluronsäure im Körper. Hyaluronsäuremangel kann sich negativ auf die Gesundheit der Gelenke auswirken. Neben übermäßiger Belastung und sportlicher Betätigung führt auch das fortschreitende Alter zu einem Verschleiß von
Entsprechend greifen nicht nur Vertreter der ästhetischen Medizin auf Hyaluronsäure zurück, sondern beispielsweise auch Orthopäden.
Insbesondere bei Arthrose-Patienten kann eine Hyaluronsäure-Behandlung viel helfen: Sie soll durch Spritzen direkt ins Knie Schmerzen lindern und die Notwendigkeit eines künstlichen Gelenkersatzes hinauszögern, wenn nicht ganz verhindern.
Nimmt das Hyaluron in der Haut ab, führt dies unweigerlich zu einem Nachlassen ihrer Spannkraft. Die nunmehr eingeschränkte Fähigkeit, Wasser zu speichern, resultiert in einem trockener werdenden Hautbild. Feine Linien entstehen und entwickeln sich mit der Zeit zu tiefen Falten.
Eine Injektion mit Hyaluronsäure dient als effektive Faltenbehandlung. Die Behandlung wird auch Faltenunterspritzung genannt. Sie kommt bei
- Lippenfältchen,
- Knitterfältchen,
- Mundfalten und
- Stirnfalten
zum Einsatz.
Darüber hinaus kann die Hyaluronsäure-Behandlung eine Handverjüngung erzielen und Volumenverlust im Gesicht entgegenwirken. Im Idealfall gehören so tiefe Augenringe und eingefallene Wangen bald der Vergangenheit an.
Die Hyaluronsäure-Behandlung gilt in der Faltenbehandlung als besonders schonend und effizient © Microgen | AdobeStock
Die Hyaluronsäure-Behandlung ist eine vergleichsweise sanfte Methode, da keine Hautschnitte notwendig sind. Somit entstehen auch keine Narben. Beliebt ist das Verfahren auch, weil keine Fremdstoffe injiziert werden. Dem Körper ist Hyaluronsäure bekannt, so dass es keine Probleme mit der Verträglichkeit geben kann.
Die Hyaluronsäure-Behandlung gilt daher und auch dank seiner hohen Erfolgsrate als direkter Weg zu einem verjüngten Erscheinungsbild.
Vor einer möglichen Hyaluronsäure-Behandlung erfolgt ein intensives Beratungsgespräch mit Ihrem Facharzt für ästhetische Medizin. Solche Ärzte arbeiten in eigenen Praxen oder in Arztzentren, die sich auf ästhetisch-kosmetische Behandlungen spezialisiert haben.
Das Gespräch dient einer Klärung Ihrer Ausgangssituation inklusive potentieller Unverträglichkeiten. Darüber hinaus sollten Sie Ihre Erwartungen ausführlich mit Ihrem Arzt besprechen. Darauf aufbauend legt er die Behandlungsziele fest und erstellt einen individuellen Behandlungsplan für Sie.
Der Arzt entscheidet anhand von Faktoren wie dem Behandlungsziel und der Menge des Füllmaterials,
- welche Hautschichten im Einzelfall zu behandeln sind und
- ob besonders feinen Nadeln oder eher stumpfe Kanülen sinnvoll sind.
Die eigentliche Behandlung beginnt mit einer lokalen Betäubung der zu behandelnden Hautregionen, in der Regel mit einer Creme.
Die Dauer der dann folgenden eigentlichen Faltenunterspritzung kann individuell stark variieren. Sie hängt auch von der verwendeten Injektionstechnik ab. Im Durchschnitt dauert ein Eingriff 30 bis 60 Minuten.
Um Komplikationen zu vermeiden, sollten Sie in den ersten drei Tagen nach der Faltenunterspritzung keinen Sport treiben. Verschieben Sie zudem Besuche in Sauna und Solarium auf einen späteren Zeitpunkt.
Kühlen Sie die betroffenen Regionen mehrmals am Tag, um Schwellungen vorzubeugen. Achten Sie zudem darauf, dass es zu keiner starken Reibung, beispielsweise mit Kleidung oder Handtüchern aus rauen Materialien, kommt.
Trotz der insgesamt sehr guten Behandlungserfolge bei minimalen Risiken können Komplikationen auftreten. Zu den eventuellen, jedoch sehr seltenen Komplikationen und Nebenwirkungen nach einer Hyaluronsäure-Behandlung zählen unter anderem
- Rötungen,
- Taubheitsgefühl,
- Juckreiz,
- Schwellungen,
- Schmerzen,
- Abszessbildung und
- Hautverfärbungen.
Infektionen führen die Liste möglicher Komplikationen an.
Die Hyaluronsäure-Behandlung ist eine besonders schonende Methode, um dem natürlichen Alterungsprozess entgegenzuwirken. Als natürlicher Wirkstoff bietet Hyaluron gegenüber anderen Maßnahmen zudem den Vorteil, dass er für den menschlichen Organismus gut verträglich ist.
Entsprechend gering ist, eine gewissenhafte Nachsorge vorausgesetzt, die Gefahr von Komplikationen und Risiken. Die Wahrscheinlichkeit für sehr gute Behandlungsergebnisse ist dagegen hoch.
Die Wirkung hält nach Lokalität etwa vier bis neun Monate an.