Die Anti-Aging-Medizin erforscht die biologischen Ursachen für das Altern, um den Alterungsprozess besser zu verstehen und hinauszögern zu können.
Die Anti-Aging-Medizin hat das Ziel, das biologische Altern des Menschen hinauszögern @ Mystery /AdobeStock
Die wichtigsten bekannten Ursachen für das Altern sind:
- begrenzte Anzahl der Teilung von Körperzellen
- Sinken des Hormonspiegels
- Nachlassen der Abwehrkräfte des Immunsystems
- zunehmende DNA-Schäden durch freie Sauerstoffradikale
- Verzuckerung der Zellmembranen
Verschiedene Verfahren und Maßnahmen setzen an, um den Alterungsprozess so weit wie möglich zu verlangsamen.
Mit zunehmendem Alter sinkt der Spiegel vieler Hormone deutlich ab. Bei Frauen nach der Menopause ist die Östrogenkonzentration verantwortlich für:
- den Abbau von Knochenmasse und
- das steigende Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Bei Männern sinkt der Testosteron-Anteil im Blut, was einen Abbau der Muskelmasse und ein erhöhtes Herzinfarktrisiko zur Folge hat.
Auch andere Hormone wie Melatonin weisen im Laufe des Lebens einen sinkenden Spiegel auf. Melatonin reguliert beispielsweise den Schlafrhythmus.
Eine Hormontherapie bei einem Endokrinologen oder Gynäkologen soll den Hormonmangel ausgleichen. Damit lässt sich der Alterungsprozess hemmen und das Risiko bestimmter Erkrankungen senken.
Die Behandlung kommt zum Einsatz bei:
- Frauen mit starken Wechseljahresbeschwerden
- Männern mit sinkender Leistungsfähigkeit
- Menschen mit hormonell bedingten Schlafstörungen
Bis zu 85 Prozent aller Frauen in der Menopause verspüren regelmäßig Hitzewallungen @ Monkey Business /AdobeStock
Um die Hormonkonzentrationen zu analysieren, erfolgt eine Blutabnahme. Der Arzt bestimmt auf dieser Basis einen genauen Therapieplan mit der angemessenen Dosierung und engmaschigen Kontrollterminen. Hormone werden in der Regel über Gelpflaster auf der Haut oder Spritzen verabreicht.
Die Gabe von Hormonen birgt, insbesondere bei zu hoher Dosierung, eine Reihe von Risiken.
Bei Frauen ergeben sich folgende Risiken:
Bei Männern entstehen bei zu hoher Dosierung von Testosteron Nebenwirkungen wie:
- erhöhte Gewaltbereitschaft und
- Zeugungsunfähigkeit
- Beschleunigung von (noch unentdeckten) Prostatakrebs
Nutzen und Risiken einer Hormontherapie sollten Sie also in einem ausführlichen Gespräch mit Ihrem Arzt abwägen.
Die Anpassung des Lebensstils spielt in der Anti-Aging-Medizin eine grundlegende Rolle. Ein gesunder Lebensstil ist die Voraussetzung für den Erfolg anderer Behandlungen.
Zu einer gesunden Lebensweise gehören:
- ausreichend Bewegung
- eine ausgewogene Ernährung
- das Verringern von Stress
Von großer Bedeutung ist etwa ein regelmäßiges Ausdauertraining. Dazu gehören Schwimmen, Walken und Radfahren.
Ausdauersportarten beugen zahlreichen Erkrankungen vor, reduzieren Übergewicht und bauen Stress ab.
Ein zentrales Element, das gegen das Altern hilft, ist Ausdauersport @ Jenny Sturm /AdobeStock
Die Ernährung sollte abwechslungsreich, fettarm und ballaststoffreich sein. Das verringert das Risiko auf die Entwicklung von Diabetes und Bluthochdruck und fördert eine straffe Haut.
Bei starkem Stress erhöht sich der Spiegel des Stresshormons Cortisol. Es wirkt sich nicht nur negativ auf die Gesundheit aus, sondern lässt auch das Gesicht älter wirken. Stress und Sorgen können durch viel Bewegung, Entspannungstechniken oder eine Psychotherapie reduziert werden.
Für einen gesunden Lebensstil ist der Verzicht auf das Rauchen unabdingbar. Nikotin begünstigt nicht nur sämtliche Erkrankungen, sondern sorgt auch für eine frühzeitige Hautalterung. Es verstärkt den Abbau von Kollagenfasern und verschlechtert die Durchblutung der Haut. Raucher haben häufiger tiefe Falten und sehen deshalb älter aus als sie sind.
Weiterhin sollten Sie Alkohol nur in Maßen trinken, da er den Alterungsprozess beschleunigt. Des Weiteren schädigt zu viel Alkohol die Gehirnzellen und das zentrale Nervensystem. Er trägt somit zu einer schnelleren geistigen Alterung bei.
Die geistige Fitness können Sie durch regelmäßige geistige Aktivitäten wie Lernen und Gedächtnistraining bis ins hohe Alter erhalten.
Zu den Anti-Aging-Maßnahmen gehört auch eine gesunde Lebensweise mit Bewegung, Entspannung und gesunder Ernährung © rh2010 | AdobeStock
Wenn trotz ausgewogener Ernährung ein Mangel an wichtigen Nährstoffen besteht, können Nahrungsergänzungsmittel helfen. Eine Vitalstoffergänzung bzw. Mikronährstofftherapie können dazu beitragen, das Altern zu verlangsamen.
Die wichtigsten Mikronährstoffe sind:
- Vitamine
- Mineralstoffe
- Spurenelemente
- sekundäre Pflanzenstoffe
- lebensnotwendige Fettsäuren
- Aminosäuren
Wichtig für den Anti-Aging-Effekt sind sogenannte Antioxidantien, auch Radikalfänger genannt. Sie schützen unseren Körper vor den freien Radikalen. Das sind instabile, sauerstoffhaltige Moleküle, die gefährliche Kettenreaktionen in Gang setzen und damit Zellschäden verursachen. Antioxidantien unterbrechen die schädlichen Kettenreaktionen der freien Radikale.
Sie sind vorhanden in:
- Obst
- Gemüse
- Nüssen
- naturbelassenen Ölen
Vitalstoffe gibt es als Nahrungsergänzung in Form von Tabletten, Pulver und Kapseln. Eine Nährstoffergänzung sollten Sie mit dem Arzt besprechen und auf Ihre individuellen Bedürfnisse abstimmen. Eine Überdosierung von Vitalstoffen kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Eine gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle in der Anti-Aging-Medizin @ Alexander Raths /AdobeStock
Kosmetische Anti-Aging-Behandlungen sollten begleitend zu einer gesunden Lebensweise durchgeführt werden, damit sie optimal wirken können.
Mit kosmetischen Maßnahmen können Sie einer Faltenbildung der Haut bis zu einem gewissen Maß vorbeugen. Dafür gibt es eine große Auswahl an Kosmetika in Form von Cremes, Seren oder Masken.
Typische Inhaltsstoffe von Anti-Aging-Produkten sind:
- Vitamin A, E und C
- Antioxidantien
- Hyaluronsäure
- das Coenzym Q10
Anti-Aging-Pflegeprodukte wirken der Hautalterung entgegen @ PrettyVectors /AdobeStock
Mit dem Begriff Anti-Aging verbinden die meisten Menschen Schönheitschirurgie. Die Behandlungen haben ausschließlich eine optische Verjüngung zum Ziel.
Hierfür stehen nicht-operative und operative Behandlungsmethoden zur Verfügung.
Bei Hyaluron handelt es sich um einen körpereigenen Stoff @ Einero/peopleimages.com /AdobeStock
Zu den nicht-operativen Anti-Aging-Verfahren gehören zum Beispiel:
Diese Behandlungen müssen jedoch wiederholt werden, da sie nur eine temporäre Wirkung haben.
Für eine dauerhafte Hautverjüngung sind operative Methoden wie Facelifting und Lidstraffung notwendig.