Unter Anti-Aging werden in der Medizin Behandlungsmaßnahmen verstanden, die den Alterungsprozess des Menschen verlangsamen und die körperliche und geistige Gesundheit auch im höheren Alter erhalten sollen. Dass alle Menschen altern müssen, lässt sich an sich nicht ändern. Doch die Folgen dessen können angegangen werden: Die Anti-Aging-Therapien beziehen sich auf die optische und gefühlte Alterung. Die Schönheitschirurgie kann den Alterungsprozess zwar auch nicht aufhalten, aber dessen Erscheinungen rückgängig bzw. weniger sichtbar machen.
Empfohlene Anti-Aging Mediziner
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Anti-Aging - Weitere Informationen
Anti-Aging: Der Wunsch nach Vitalität und jugendlichem Aussehen bis ins hohe Alter
In der Anti-Aging-Medizin werden die biologischen Ursachen für das Altern erforscht, um den Alterungsprozess besser zu verstehen und hinauszögern zu können. Die wichtigsten bekannten Ursachen für das Altern sind:
- begrenzte Anzahl der Teilung von Körperzellen
- Sinken des Hormonspiegels
- Nachlassen der Abwehrkräfte des Immunsystems
- zunehmende DNA-Schäden durch freie Sauerstoffradikale
- Verzuckerung der Zellmembranen
Anti-Aging-Verfahren
Hormontherapie
Mit zunehmendem Alter sinkt der Spiegel vieler Hormone deutlich ab. Bei Frauen nach der Menopause ist die Östrogenkonzentration verantwortlich für den Abbau von Knochenmasse und das steigende Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Männern sinkt das Testosteron im Blut, was einen Abbau der Muskelmasse und ein erhöhtes Herzinfarktrisiko zur Folge hat. Auch andere Hormone weisen im Laufe eines menschlichen Lebens einen sinkenden Spiegel auf, wie zum Beispiel Melatonin, das den Schlafrhythmus reguliert.
Mithilfe einer Hormontherapie bei einem Endokrinologen oder Gynäkologen soll der Hormonmangel ausgeglichen, der Alterungsprozess gehemmt und zusätzlich das Risiko bestimmter Erkrankungen gesenkt werden. Die Behandlung wird vor allem bei Frauen mit starken Wechseljahresbeschwerden, Männern mit sinkender Leistungsfähigkeit und Menschen mit hormonbedingten Schlafstörungen eingesetzt.
Um die Hormonkonzentrationen zu analysieren, erfolgt eine Blutabnahme. Der Arzt bestimmt auf dieser Basis einen genauen Therapieplan mit der angemessenen Dosierung und engmaschigen Kontrollterminen. Die Hormone werden in der Regel über Gelpflaster auf der Haut oder Spritzen verabreicht.
Die Gabe von Hormonen birgt, insbesondere bei zu hoher Dosierung, eine Reihe von Risiken. So können die Hormone bei Frauen das Risiko für Brustkrebs, Eierstockkrebs, Thrombose oder Schlaganfall erhöhen. Bei Männern können durch eine zu hohe Dosierung von Testosteron eine erhöhte Gewaltbereitschaft und Zeugungsunfähigkeit entstehen. Darüber hinaus kann Testosteron (noch unentdeckten) Prostatakrebs beschleunigen. Die Nutzen und gesundheitlichen Risiken einer Hormontherapie sollten also in einem gründlichen Gespräch mit dem Arzt abgewogen werden.
Gesunde Lebensweise
Die Anpassung des Lebensstils spielt in der Anti-Aging-Medizin eine grundlegende Rolle und ist die Voraussetzung für den Erfolg anderer Behandlungen. Um möglichst lange gesund, fit und jung aussehend zu bleiben, ist eine gesunde Lebensweise unumgänglich. Dazu gehören ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung sowie das Verringern von Stress.
Regelmäßiges Ausdauertraining (Schwimmen, Walken, Radfahren) beugt zahlreichen Erkrankungen vor, reduziert Übergewicht und baut Stress ab. Die Ernährung sollte abwechslungsreich, fettarm und ballaststoffreich sein, um das Risiko vieler Krankheiten (Diabetes, Bluthochdruck) zu verringern sowie eine straffe Haut zu fördern.
Bei starkem Stress erhöht sich der Spiegel des Stresshormones Cortisol, welches sich nicht nur negativ auf die Gesundheit auswirkt, sondern auch das Gesicht älter wirken lässt. Stress und Sorgen können durch viel Bewegung, Entspannungstechniken oder einer Psychotherapie reduziert werden.
Für einen gesunden Lebensstil ist der Verzicht auf das Rauchen unabdingbar. Nikotin begünstigt nicht nur sämtliche Erkrankungen, sondern sorgt auch für eine frühzeitige Hautalterung, indem es den Abbau von Kollagenfasern verstärkt und die Durchblutung der Haut verschlechtert. Raucher haben häufig tiefe Falten und sehen deshalb älter aus als sie sind.
Weiterhin sollte Alkohol nur in Maßen getrunken werden, da er den Alterungsprozess beschleunigt. Unter anderem schädigt zu viel Alkohol die Gehirnzellen und das zentrale Nervensystem und trägt somit auch zu einer schnelleren geistigen Alterung bei.
Die geistige Fitness kann durch regelmäßige geistige Aktivitäten wie Lernen und Gedächtnistraining bis ins hohe Alter erhalten werden.
Vitalstoffergänzung
Wenn trotz ausgewogener Ernährung ein Mangel an wichtigen Nährstoffen besteht, kann eine Vitalstoffergänzung bzw. Mikronährstofftherapie hilfreich sein, um das Altern zu verlangsamen. Die wichtigsten Mikronährstoffe sind Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe, lebensnotwendige Fettsäuren und Aminosäuren.
Wichtig für den Anti-Aging-Effekt sind sogenannte Antioxidantien, auch Radikalfänger genannt. Sie schützen unseren Körper vor den freien Radikalen. Das sind instabile sauerstoffhaltige Moleküle, die gefährliche Kettenreaktionen in Gang setzen und damit Zellschäden verursachen. Antioxidantien, die vor allem in Obst, Gemüse, Nüssen und naturbelassenen Ölen enthalten sind, unterbrechen die schädlichen Kettenreaktionen der freien Radikale.
Vitalstoffe gibt es als Nahrungsergänzung in Form von Tabletten, Pulver und Kapseln. Eine Nährstoffergänzung sollte mit dem Arzt besprochen und auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden. Eine Überdosierung von Vitalstoffen kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Kosmetische Maßnahmen
Kosmetische Anti-Aging-Behandlungen sollten begleitend zu einer gesunden Lebensweise durchgeführt werden, damit sie optimal wirken können. Mithilfe kosmetischer Maßnahmen kann der Faltenbildung der Haut bis zu einem gewissen Maß vorgebeugt werden. Dafür gibt es eine große Auswahl an Kosmetika in Form von Cremes, Seren oder Masken. Typische Inhaltsstoffe von Anti-Aging-Produkten sind Vitamin A, E und C, Antioxidantien, Hyaluronsäure und das Coenzym Q10.