Gamma Knife | Arztsuche & Behandlungsinfos

Die Gamma Knife-Therapie ist eine fortgeschrittene Art der Strahlentherapie. Sie kommt hauptsächlich bei Hirntumoren zum Einsatz. Die Behandlung ist nicht invasiv, es ist daher kein Einschnitt nötig. Die Gamma Knife-Therapie ist eine sichere Technik mit hoher Präzision.

Im Vergleich zu anderen Strahlentherapien, braucht die Gamma Knife-Therapie meist nur eine einzige Behandlung, die einen Tag dauert. Sie kann ambulant erfolgen. 

Hier finden Sie weitere Informationen & Spezialisten zur Gamma Knife-Therapie.

Artikelübersicht

Gamma Knife - Weitere Informationen

Für welche Erkrankungen ist die Behandlung geeignet?

Die Gamma Knife-Therapie ist eine Methode der Strahlentherapie. Sie kommt für die Behandlung von Hirntumoren oder Gefäßmissbildungen zum Einsatz. Die Behandlung gilt als sehr sicher. 

Ärzte setzen die Gamma Knife-Therapie dann ein, wenn sie mit konventionellen Methoden die behandelnde Stelle nicht erreichen können. Wenn Patienten nicht stabil genug für längere Operationen sind, kommt die Gamma Knife-Therapie ebenfalls zum Einsatz.

Spezialisten der Gamma Knife-Therapie sind Radioonkologen, Neuroonkologen oder Radiochirurgen.

Bei folgenden Erkrankungen kommt die Gamma Knife-Therapie zum Einsatz:

  • Hirntumore und Hirnmetastasen

Eine radiochirurgische Behandlung ist bei gutartigen und bösartigen Tumoren möglich. Die Gammastrahlung zerstört die DNA (Erbsubstanz) in den Tumorzellen. Ziel dabei ist nicht die Tumorentfernung, sondern das Tumorwachstum zu stoppen. Das Volumen des Tumors nimmt nach der Bestrahlung mit der Zeit ab. 

  • Epiphysentumore

Die Epiphyse ist eine Drüse an der Basis des Gehirns, die bei der Hormonregulation eine wichtige Rolle spielt. Tumore der Epiphyse führen zu Stoffwechselstörungen und einer verminderten oder vermehrten Hormonproduktion. Das Schrumpfen solcher Tumore ist mit der Gamma Knife-Therapie möglich.

  • Schwannome

Schwannome sind gutartige Zubildungen, die den Gehör- und Gleichgewichtsnerv beeinträchtigen. Durch Druck auf den Nerv kommt es zu Schwindel, Hörverlust oder Tinnitus. Auch das Gesicht oder die Gesichtsmuskulatur können betroffen sein. Mit der Gamma Knife-Therapie können Ärzte Ausbreitungen erfolgreich stoppen.

  • Missbildungen der Hirngefäße

Hirngefäßerkrankungen sind abnorme Formierungen von Gefäßen (Arterien und Venen) im Gehirn. Zusätzliche Verbindungen zwischen Arterien und Venen führen beispielsweise dazu, dass kleinere Gefäße nicht genug Blut erhalten. Die Gamma Knife-Therapie zerstört solche Gefäßverbindungen und stellt den normalen Blutfluss wieder her.

  • Neuralgien

Die Neuralgie des Trigeminusnervs (Trigeminusneuralgie) kann eine oder beide Gesichtshälften betreffen. Betroffene leiden unter stechenden Schmerzen im Bereich der Stirn, der Wangen oder des Kieferbereichs. Durch die Bestrahlung erfahren Patienten eine Linderung innerhalb von wenigen Tagen bis Monaten.

Gamma-Knife TherapieDie radiochirurgische Behandlung mit dem Gamma Knife erfolgt ambulant oder im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes @ ATRPhoto /AdobeStock

Ablauf der Behandlung

Bevor die Strahlentherapie erfolgt, führen Ärzte ausführliche Untersuchungen des Tumors oder der missgebildeten Gefäße durch. Erst dann können sie die radiochirurgische Behandlung planen.

  1. Bei den Voruntersuchungen setzen Ärzte auf Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT). Verwenden die Ärzte bei der Untersuchung ein Kontrastmittel, dann injizieren sie es über einen Venenkatheter.
  2. Aus den vorliegenden Untersuchungsergebnissen können Radioonkologen die notwendige Strahlendosis berechnen. Sie bestimmen den zu behandelnden Gehirnbereich und die Ausrichtung der Einzelstrahlen
  3. Diese Schritte erfolgen computergesteuert. Die Daten übermittelt der Arzt direkt an die Bestrahlungseinheit. Während der Bestrahlung liegt der Patient. Er fährt auf einer Liege oder mit einem Bett in das Bestrahlungsgerät. Der Kopfrahmen verbindet sich anschließend mit dem Gerät. 
  4. Um den Kopf während der Behandlung zu stabilisieren und die Einzelstrahlen präzise zu fokussieren, befestigt der Onkologe einen leichten, stereotaktischen Rahmen. Diesen bringen Ärzte mit vier Pins unter Lokalanästhesie an. Eine Allgemeinanästhesie ist bei Patienten für die Behandlung normalerweise nicht nötig. Patienten erhalten aber ein mildes Beruhigungsmittel, wenn Sie das wünschen.

Die Behandlungsdauer variiert zwischen ein und fünf Stunden. Bei einer längeren Dauer verabreicht der Arzt dem Patienten Infusionen, um den Kreislauf zu stabilisieren.

Während der Strahlenbehandlung ist es für den Patienten möglich, mit den Ärzten über ein Mikrofon zu kommunizieren. Die Behandlung ist geräuschlos und schmerzfrei.

Gamma Knife BehandlungÄrzte befestigen einen leichten Rahmen unter Lokalanästhesie schmerzfrei am Schädel @ Monkey Business /AdobeStock

Nebenwirkungen und Risiken der Gamma Knife-Therapie

Da die Gamma Knife-Therapie eine nicht invasive Behandlungsmethode ist, sind die Risiken geringer als bei einer offenen Gehirnoperation.

Nebenwirkungen, die direkt nach der Behandlung auftreten, sind meist von kurzer Dauer und verschwinden nach einigen Tagen bis Wochen. 

Treten direkt nach der Bestrahlung Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen auf, behandelt der Arzt die Symptome mit Medikamenten.

Es kann vorkommen, dass die Stelle am Kopf, die mit dem Rahmen verbunden war, leicht blutet. Der Patient kann nach der Behandlung sofort essen und trinken.

Zu den häufigen Beschwerden zählen:

  • Übelkeit oder Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Ein juckendes Gefühl auf der Kopfhaut
  • Schwellungen des bestrahlten Gehirngewebes
  • Schwellungen oder Rötungen der Kopfhaut
  • Geringgradiger Haarverlust an den bestrahlten Stellen
  • In sehr seltenen Fällen werden neurologische Symptome als Spätfolge verzeichnet.

Prognose der Gamma Knife-Therapie

Die Prognose bei der Gamma Knife-Bestrahlung hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung sowie vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. 

In der Regel erzielen Ärzte mit der Gamma Knife Therapie gute Erfolge:

  • Das Volumen gutartiger Tumore schrumpft innerhalb von ein bis zwei Jahren
  • Bösartige Tumore werden oft schnell kleiner. 
  • Der Verschluss von abnormalen Hirngefäßen dauert ebenfalls bis zu zwei Jahre oder länger
  • Die Schmerzbehandlung bei Neuralgie zeigt innerhalb von wenigen Monaten Resultate.

Fazit

Bei der Gamma Knife-Therapie handelt es sich um eine sichere und präzise Methode der Strahlentherapie. Ärzte setzen sie derzeit für Hirntumore ein. Im Vergleich zu offenen Hirnoperationen sind die Risiken gering. 

Die Bestrahlung selbst steuert ein Computer. Die neuesten Geräte heißen Cyberknife und basieren auf Robotertechnik. Mit ihnen bestrahlen Ärzte Tumore am gesamten Körper. In Deutschland existieren inzwischen mehr als zehn dieser Geräte in onkologischen Zentren.

Wichtig ist, dass der Patient die regelmäßigen Kontrolltermine wahrnimmt, damit der Arzt den Behandlungserfolg und Krankheitsverlauf beobachten kann.

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