Tubuläre Brust - Spezialist finden und Informationen

06.09.2024
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Bei der tubulären Brustdeformität sind die unteren Brustanteile unterentwickelt. Übergroße Warzenhöfe, knotig verdickte Brustdrüsen und vorgefallenes Drüsengewebe im Warzenhofbereich sind häufige Begleitsymptome. Obwohl viele Brustfehlbildungen kein gesundheitliches Risiko darstellen, ebnen sie oft psychischen Erkrankungen den Weg. Zur Prävention solcher Folgen lassen sich deformierte Brüste durch operative Eingriffe an die physiologisch vorgesehene Form annähern.

Im Folgenden finden Sie ausgewählte Spezialisten für die Behandlung einer Tubulären Brust sowie weitere Informationen.

ICD-Codes für diese Krankheit: Q83.80

Empfohlene Spezialisten für Tubuläre Brust

Artikelübersicht

Brüste sind das Sinnbild der Weiblichkeit. Für Frauen hat die Brust in emotionaler Hinsicht deshalb besondere Bedeutung. Die Brüste stehen nach einer Geburt nicht nur sinnbildlich für die Beziehung zwischen Mutter und Kind.

Auch den eigenen Sexappeal machen viele Frauen an den Brüsten fest. Brustfehlbildungen wie die tubuläre Brust (auch Schlauchbrust oder Rüsselbrust) empfinden Betroffene aus diesen Gründen oft als Belastung.

Definition: Was ist eine tubuläre Brust (Rüsselbrust, Schlauchbrust)?

Tubuläre Brustdeformitäten zeigen sich in den meisten Fällen erstmals in der Pubertät. Die Brüste der Betroffenen weichen von der physiologischen Form ab

Auffällig ist die Deformität durch einen unterentwickelten Brustquadranten im unteren Bereich. Im Verlauf der Pubertät sinkt der obere Brustbereich nach unten.

Die Gesamtgestalt der Brüste wirkt dadurch schlauch- oder rüsselförmig. Seitenunterschiede sind die Regel. Nach vorne gerichtetes Brustdrüsengewebe und auffällig große Brustwarzen runden das Erscheinungsbild ab.

Unter der Kleidung tritt die Deformität mit knotig verdickten Gewebeanteilen in Erscheinung. Der obere Brustgewebe-Anteil entwickelt sich in den meisten Fällen normal.

Ärzte unterscheiden vier verschiedene Ausprägungen:

  • Grad I: Bei durchschnittlicher Brustgröße ist nur ein einziger Quadrant im Bereich des unteren Brustgewebes unterentwickelt.
  • Grad II: Manifestiert sich in Form von Unterentwicklungen aller unteren Quadranten mit Unterbrustfalte und verhältnismäßig kleinen Brüsten.
  • Grad III: Die Unterentwicklung des unteren Brustgewebes zeigt sich mit einer Brustverkleinerung und Fehlentwicklungen der Haut, die Brustwarzen weisen nach unten.
  • Grad IV: Ist durch eine Unterentwicklung bis in die oberen Quadranten charakterisiert. Kann in die gänzliche Nichtanlage von Brustgewebe übergehen.

Nicht alle Patientinnen leiden seit der Pubertät mit deutlich sichtbaren Folgen an der tubulären Brust. In Einzelfällen tritt sie auch erst in oder nach einer Schwangerschaft in Erscheinung.

Brustvergrößerung

Brüste sind ein Sinnbild der Weiblichkeit © Schulz-Design / Fotolia

Die Ursachen für eine tubuläre Brustdeformität

Ursache für die Schlauchbrust sind die Gene. In diesem Fall ist die schlauchartige Form des Brustgewebes angeboren und entsteht als Anlage in der Embryonalphase. 

Die oberen Anteile der Brust wachsen bei den Betroffenen während dieser Phase mehr als die unteren. Fehlbildungen der Drüsengänge entstehen. Anstatt in das Umfeld einzuwachsen, bleiben die Gänge hinter den Warzenvorhöfen liegen und verlängern sich nicht weiter.

In Erscheinung tritt die angeborene Fehlanlage meistens erst, wenn die Brust in der Pubertät reift. Gerade in dieser sensiblen Phase wirkt sich die Deformität auf die Psyche der Betroffenen aus. 

Mit der Größenzunahme der Brust kann der Warzenhof das Gewicht des Drüsenkörpers nicht mehr halten. Aus diesem Grund fällt die Brust durch die Bindegewebsstrukturen hindurch nach vorne über. Das typischerweise schlauchartige Erscheinungsbild entsteht.

Falls die Brüste während der Pubertät nur gering an Gewicht zunehmen, zeigt sich die Schlauchbrust erst später. Das kann zum Beispiel während oder nach einer Schwangerschaft sein. Viele Patientinnen haben Probleme beim Stillen und bemerken erst dadurch die Fehlbildung.

Behandlung der Rüsselbrust

Konservative Methoden zur Behandlung von tubulären Brüsten gibt es nicht. Wegen der genetischen Basis sind Pflegeprodukte oder Kräftigungsübungen keine Behandlungsoption.

Optisch lässt sich die Form tubulärer Brüste über Stütz- und Push-up-Büstenhalter kaschieren. Geringfügige Ausprägungen der Deformität müssen so nicht gleich zu psychischen Folgebeschwerden führen.

Nichtsdestotrotz ergibt eine plastische Operation bei psychischen Beschwerden Sinn, um die Form der Brust zu korrigieren.

Sobald sich Patientinnen nicht mehr ohne Scham zum Sport oder Schwimmen trauen, sind operative Korrekturen eine Erleichterung. Dasselbe gilt für Betroffene, deren Sexleben darunter leidet.

Die Wahl der Korrekturmöglichkeit hängt vom Schweregrad ab. Bei starken Ausprägungen reicht ein Eingriff allein oft nicht aus.

Rekonstruktive Maßnahmen aus kombinierten Verfahren kommen bei schweren Deformitäten zum Einsatz.

Bei geringem Schweregrad verbessern schon Brustvergrößerungen das Gesamterscheinungsbild. Zur Wahl stehen in diesem Kontext Silikonimplantate und Eigenfett

Falls das Drüsengewebe von der Deformität stark beeinträchtigt ist, erfolgt neben der Brustvergrößerung auch eine Drüsenkorrektur. Plastische Chirurgen korrigieren bei der Operation außerdem die Brustwarzenvorhöfe oder führen Bruststraffungen durch.

Die Kosten für eine Brustvergrößerung liegen je nach Material und Operationsverfahren zwischen 4.500 und 7.000 Euro. Korrigiert der Arzt zusätzlich die Drüsen und Warzenhöfe oder strafft die Haut, ist der Preis höher. 

Krankenkassen übernehmen die Operationskosten bei gravierenden Rüsselbrust-Anomalien mit nachweislicher Belastung der Psyche. In allen anderen Fällen ist die plastische Operation eine Selbstzahlerleistung.

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