Morbus Parkinson wurde zuerst 1817 von James Parkinson beschrieben. Seitdem ist bekannt, dass es unterschiedliche Verläufe von Parkinson mit unterschiedlichen Symptomen geben kann. Unterschieden wird zwischen
- dem familiären Parkinson-Syndrom sowie
- der idiopathischen und
- symptomatischen Form.
Meistens sind ältere Menschen von Parkinson betroffen. Etwa zwei Prozent der über 65-Jährigen leiden an dieser Erkrankung. Parkinson kann aber auch bei unter 50-Jährigen oder jüngeren auftreten.
Ein berühmtes Beispiel dafür ist der Schauspieler Michael J. Fox, der im Alter von 30 Jahren an Parkinson erkrankte. Auch Cassius Clay alias Muhammad Ali litt an Morbus Parkinson und war einer der bekanntesten Betroffenen. Durch prominente Persönlichkeiten wurde die Krankheit Parkinson einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
Parkinson kann
- verschiedene Erscheinungsformen haben,
- in verschiedenen Schweregraden vorkommen und
- in unterschiedlichen Stadien verlaufen.
Dennoch gibt es Leitsymptome, die der Krankheit zugeordnet werden können. Die sogenannte Parkinson-Trias beschreibt die Symptome
- Akinese/Bradykinese: Bewegungslosigkeit bzw. willkürlich auftretende Bewegungen
- Rigor: Gesteigerte Grundspannung
- Tremor: Unwillkürliches Zittern
Zu diesen Leitsymptomen können weitere Bewegungsbeeinträchtigungen kommen, etwa
- eine Störung der Körperhaltung,
- Standunsicherheit und
- Beeinträchtigungen der Mimik, die zu dem sogenannten und für Parkinson typischen "Maskengesicht" führen.
Zu den Einschränkungen der Bewegungsabläufe kommen auch degenerative Veränderungen der Psyche. Viele Betroffene haben Konzentrationsstörungen oder Demenz. Außerdem können Parkinson-Patienten
- depressiv sein,
- unter Schluckstörungen oder
- schmerzhaften Missempfindungen bei Berührung
leiden.
Diese Symptome können, müssen aber nicht alle zusammen in Erscheinung treten.
Ein Neurologe beurteilt die Symptome anhand der UPDRS, der Unified Parkinson's Disease Rating Scale. Mit diesem Schema kann der Experte
- den Schweregrad,
- den Verlauf und
- das Stadium der Parkinson-Krankheit
richtig einschätzen. Nur mit korrekter und sorgfältiger Diagnose kann die Erkrankung richtig und effektiv behandelt werden.

Ohne korrekte Behandlung haben Parkinson-Betroffene Schwierigkeiten beim Bewältigen des Alltags © weyo | AdobeStock
Neben der Parkinson-Trias ist die eintretende Demenz im Verlauf der Parkinson-Erkrankung eines der gefürchtetsten Symptome. Für den Patienten ist das Wissen darüber, was ihn erwartet, sehr belastend. Der Verlust des geistigen Vermögens und die Einschränkung der Mobilität macht vielen Patienten sehr viel Angst. Beides bedeutet für ihn, dass er kein selbstbestimmtes leben mehr führen kann.
Aber auch die Angehörigen lernen, mit geistigen und körperlichen Veränderungen beim Betroffenen umzugehen.
Oftmals kann eine pathologische Ursache für Parkinson im Gehirn nach dem Tod des betroffenen Menschen nachgewiesen werden. Die Forschung konnte allerdings immer noch nicht klären, wodurch diese Veränderungen tatsächlich ausgelöst werden.
Die Ursache für Parkinson könnten die sogenannten Lewy-Körper sein. Das sind Ablagerungen in Zellen des Gehirns, die für die Dopamin-Produktion zuständig sind. Aufgrund dieser Ablagerungen gehen die Nervenzellen langsam zu Grunde und es kann kein Dopamin mehr hergestellt werden. Dieser Dopaminmangel führt dazu, dass die aktivierende Wirkung der Basalganglien auf die Großhirnrinde nachlässt.
Die Ablagerungen entstehen aufgrund fehlgefalteter Proteine, die nicht korrekt aus dem Zellinneren transportiert werden können.
Insbesondere die Beeinträchtigung der Bewegungsabläufe kann durch Medikamente gut behandelt werden. Hierfür verschreibt der Neurologe dem Patienten Medikamente, die das nicht mehr oder zu wenig erzeugte Dopamin ersetzen. Dadurch kann die Störung des Bewegungsablaufs weitgehend behoben werden.
Diese Medikamente müssen regelmäßig und zu bestimmten Tageszeiten eingenommen werden. Nur so kann der erwünschte Effekt erzielt werden.
Bei Patienten mit der Parkinson-Trias, die an
- starkem Zittern,
- langsamem und unsicherem Gang sowie
- einer nach vorn geneigten Körperhaltung leiden,
kann eine richtig eingestellte Medikation eine fast vollständige Aufhebung der Symptomatik bewirken.
Außerdem kann zum Beispiel eine Physiotherapie oder Krankengymnastik die eingeschränkten Bewegungsabläufe verbessern. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass jede Behandlung von einem erfahrenen Neurologen begleitet wird. Dieser beobachtet den Verlauf der Erkrankung und greift ein, wenn es notwendig wird.
Parkinson ist nach wie vor unheilbar und das Fortschreiten der Erkrankung im Alter immer noch nicht aufzuhalten. Doch mit der richtigen Medikation und einer begleitenden Therapie kann der Verlauf durchaus positiv beeinflusst werden. Der Patient kann dann gut mit der Krankheit leben.
Neurologen sind die richtigen Ansprechpartner bei Verdacht auf Parkinson. Fachärzte für Neurologie haben eine fünfjährige Ausbildung absolviert. Das macht sie zu Spezialisten für die Diagnose und Behandlung von neurologischen Erkrankungen, zu denen auch Morbus Parkinson gehört. In der Regel überweist der Hausarzt den Patienten in die neurologische Praxis.
Obwohl die Erkrankung sehr gut therapierbar ist, begibt sich nur etwa die Hälfte der Betroffenen in Behandlung. Grund dafür ist eine späte und oft falsche Diagnose. Gerade in der Anfangszeit ist es eine Herausforderung, die Symptome richtig zuzuordnen.