Im Gegensatz zum malignen Melanom der Haut metastasiert das Basaliom nur sehr selten und ist zudem nur in Ausnahmefällen lebensbedrohlich. Es wird deshalb auch den semi-malignen, also „halb-bösartigen“ Krebsarten zugeordnet. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 180.000 Menschen an einem Basaliom. Das entspricht einer Erkrankungsrate von 20 bis 30 Fällen pro 100.000 Einwohner. Männer und Frauen sind gleich häufig von der Erkrankung betroffen, das Durchschnittsalter liegt bei 60 Jahren, wobei zunehmend auch jüngere Menschen erkranken.
Der größte Risikofaktor für die Entstehung eines Basalioms ist wie bei den anderen Hautkrebserkrankungen auch die langjährige Einwirkung von UV-Strahlung aus dem Sonnenlicht. Deshalb entstehen Basaliome auch bevorzugt an den Körperstellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind. Dazu gehören neben den Wangen, der Nase und den Lippen auch der Nacken oder der wenig behaarte Kopf.
Insbesondere das langwellige UVA-Licht spielt bei der Tumorbildung eine Rolle. Es dringt in die tieferen Schichten der Haut ein und führt dort zu Erbgutveränderungen in den Hautzellen. Besonders gefährdet sind Menschen mit heller Haut, die schnell einen Sonnenbrand bekommen und empfindlich auf UV-Strahlung reagieren. Auch eine genetische Veranlagung kann die Krankheitsentstehung begünstigen. So kommt es bei erblich bedingten Hauterkrankungen wie beispielsweise dem okulokutanen Albinismus oder dem Gorlin-Goltz-Syndrom zu einem vermehrten Auftreten des Basalioms. Zudem zeigt sich ein höheres Risiko bei Menschen, die Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems erhalten.
Ein Sonderfall ist das sogenannte Rumpfhautbasaliom, das nicht auf einer sonnenlichtexponierten Hautstelle, sondern am Körperrumpf auftritt. Menschen mit dieser Form des Basalioms waren in der Regel über viele Jahre mit Arsen konfrontiert. Früher wurde die Substanz vor allem als Pflanzenschutzmittel genutzt, heute entsteht Arsen immer noch beim Abbau von Erz.
Das klinische Bild des Basalioms ist sehr vielgestaltig, deshalb wird der Hauttumor auch als „Hautkrebs mit tausend Gesichtern“ bezeichnet. Insbesondere zu Beginn der Erkrankung ist der Tumor eher unscheinbar. So tritt der Hautkrebs anfangs als kleiner Pickel, Knötchen oder schuppende Hautstelle in Erscheinung. Häufig entsteht ein gelblich-rötliches Knötchen, das von einem perlschnurartigen Saum umzogen ist. An der Oberfläche der Hauterscheinung können kleine Blutgefäße durchschimmern.
Auch narbige Veränderungen können ein Hinweis auf ein Basaliom sein. Die Sonderform des pigmentierten Basalioms kann hingegen leicht mit dem bösartigen schwarzen Hautkrebs verwechselt werden. Lange Zeit breitet sich der Tumor nur in der Horizontalen aus. In späteren Stadien wächst der Krebs jedoch infiltrierend und kann so Knochen und Knorpel zerstören. Grundsätzlich gilt: Jeder Pickel, jede Hautveränderung und jede Wunde, die nicht innerhalb von drei Wochen abheilt, sollte der Hautarzt begutachten, da sich dahinter ein Basaliom verbergen kann.
Ein Hautarzt kann aufgrund seiner Erfahrung ein Basaliom häufig schon mit bloßem Auge erkennen. Zusätzlich kann er ein Dermatoskop nutzen, um die Hauterscheinung von anderen Krebsarten abzugrenzen. Für eine sichere Diagnosestellung muss er jedoch eine Gewebeprobe entnehmen und diese anschließend im Labor feingeweblich untersuchen lassen. Wächst das Basaliom bereits in andere Gewebestrukturen ein, kann zur Beurteilung der Ausbreitung eine Computertomographie oder eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden.
Therapieverfahren der ersten Wahl ist die
vollständige chirurgische Entfernung des Tumors. Dabei können verschiedene Operationsmethoden zum Einsatz kommen:
- eine Entfernung mit geringem Sicherheitsabstand (vor allem aus ästhetischen Gründen bei Tumoren im Gesicht)
- Operationen mit einem Sicherheitsabstand, der an den Tumor angepasst ist (bei mittleren und größeren Basaliomen)
- eine Horizontalexzision bei oberflächlichen und kleinen Tumoren
Zur Anwendung kommen ferner oberflächlich zerstörende Therapieverfahren wie die photodynamische Therapie. Hierbei werden gezielt entartete Hautzellen zerstört, während die gesunden Zellen weitgehend verschont bleiben. Auch die Strahlentherapie sowie die Kürettage, bei der man die Tumorzellen ausschabt, gehören zu diesen oberflächlich zerstörenden Behandlungsmethoden. Ebenso kann der Tumor im Rahmen einer Kryotherapie vereist oder mit dem Laser behandelt werden. Im Vergleich zur vollständigen Operation weisen diese nichtoperativen Verfahren ein erhöhtes Rückfallrisiko auf.
Seit Beginn der 2000er Jahre ist eine recht neue Behandlungsmethode für das oberflächliche Basaliom zugelassen. Eine Creme mit dem Wirkstoff Imiquimod, der zur Gruppe der Virostatika gehört, wird dabei vom Patienten über mehrere Wochen auf die betroffene Hautstelle aufgetragen. Die Substanz soll das körpereigene Immunsystem aktivieren und so zur Zerstörung des Tumors beitragen. Sollte sich das Basalzellkarzinom nicht mit den genannten Verfahren behandeln lassen, können Medikamente mit dem Wirkstoff Vismodegib hilfreich sein. Da diese Arzneistoffe aus der Gruppe der sogenannten Hedgehog-Inhibitoren, die das Zellwachstum und die Zellvermehrung beeinflussen, zahlreiche Nebenwirkungen haben, sollte der Einsatz jedoch nur nach ausführlicher Abwägung von Risiko und Nutzen erfolgen.
Die Prognose des Basalioms ist im Allgemeinen
gut, weil es nicht metastasiert und nur in fortgeschrittenen Stadien zerstörend wächst. Da bei einigen Patienten im Lebensverlauf auch nach der operativen Entfernung des Basalioms weitere Tumore entstehen, sind
regelmäßige Nachkontrollen beim Hautarzt zu empfehlen.