Basaliom | Spezialisten und Informationen

15.07.2020
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Das Basaliom, auch Basalzellkarzinom genannt, ist die weltweit häufigste Hautkrebsform. Der Tumor entsteht hier aus den Zellen der Basalschicht der Haut oder den Wurzelscheiden der Haarfollikel. Der Hauttumor ist selten pigmentiert und wird deshalb in der Umgangssprache auch als weißer Hautkrebs bezeichnet.

Hier finden Sie weitere Informationen und ausgewählte Basaliom-Spezialisten.

ICD-Codes für diese Krankheit: C44

Empfohlene Spezialisten

Kurzübersicht:

  • Was ist ein Basaliom? Die weltweit häufigste Hautkrebsform, auch als weißer bzw. heller Hautkrebs bekannt. Sie ist nur in seltenen Fällen lebensbedrohlich. Betroffen sind vor allem Körperstellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, insbesondere das Gesicht. 
  • Ursachen: Langjährige Einwirkung von UV-Strahlen ist die Ursache für ein Basaliom. Menschen mit heller Haut sind besonders gefährdet.
  • Symptome: Basaliome können sehr unterschiedlich aussehen. Im frühen Stadium sind sie eher unauffällig und zeigen sich als kleiner Pickel, schuppende Hautstellen oder narbige Veränderungen. Jede Hautveränderung, die nicht nach drei Wochen verheilt, sollte medizinisch untersucht werden.
  • Diagnose: Hautärzte können ein Basaliom meist mit bloßem Auge erkennen. Die Untersuchung einer Gewebeprobe sichert die Diagnose. Fortgeschrittene Stadien können mit CT oder MRT genauer untersucht werden.
  • Behandlung: Eine operative Entfernung des Tumors ist die beste Behandlungsoption. Weitere Therapien können zusätzlich angewendet werden, etwa eine photodynamische Therapie, eine Strahlenterapie und weitere.
  • Prognose: Basaliome breiten sich selten zerstörend aus und können daher meistens unproblematisch entfernt werden.

Artikelübersicht

Im Gegensatz zum malignen Melanom der Haut metastasiert das Basaliom nur sehr selten und ist zudem nur in Ausnahmefällen lebensbedrohlich. Es wird deshalb auch den semi-malignen, also „halb-bösartigen“ Krebsarten zugeordnet. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 180.000 Menschen an einem Basaliom. Das entspricht einer Erkrankungsrate von 20 bis 30 Fällen pro 100.000 Einwohner. Männer und Frauen sind gleich häufig von der Erkrankung betroffen, das Durchschnittsalter liegt bei 60 Jahren, wobei zunehmend auch jüngere Menschen erkranken.

Basaliom infraorbital rechts

Welche Ursachen hat ein Basaliom?

Der größte Risikofaktor für die Entstehung eines Basalioms ist wie bei den anderen Hautkrebserkrankungen auch die langjährige Einwirkung von UV-Strahlung aus dem Sonnenlicht. Deshalb entstehen Basaliome auch bevorzugt an den Körperstellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind. Dazu gehören neben den Wangen, der Nase und den Lippen auch der Nacken oder der wenig behaarte Kopf.

Insbesondere das langwellige UVA-Licht spielt bei der Tumorbildung eine Rolle. Es dringt in die tieferen Schichten der Haut ein und führt dort zu Erbgutveränderungen in den Hautzellen. Besonders gefährdet sind Menschen mit heller Haut, die schnell einen Sonnenbrand bekommen und empfindlich auf UV-Strahlung reagieren. Auch eine genetische Veranlagung kann die Krankheitsentstehung begünstigen. So kommt es bei erblich bedingten Hauterkrankungen wie beispielsweise dem okulokutanen Albinismus oder dem Gorlin-Goltz-Syndrom zu einem vermehrten Auftreten des Basalioms. Zudem zeigt sich ein höheres Risiko bei Menschen, die Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems erhalten.

Ein Sonderfall ist das sogenannte Rumpfhautbasaliom, das nicht auf einer sonnenlichtexponierten Hautstelle, sondern am Körperrumpf auftritt. Menschen mit dieser Form des Basalioms waren in der Regel über viele Jahre mit Arsen konfrontiert. Früher wurde die Substanz vor allem als Pflanzenschutzmittel genutzt, heute entsteht Arsen immer noch beim Abbau von Erz.

Welche Symptome hat ein Basaliom?

Das klinische Bild des Basalioms ist sehr vielgestaltig, deshalb wird der Hauttumor auch als „Hautkrebs mit tausend Gesichtern“ bezeichnet. Insbesondere zu Beginn der Erkrankung ist der Tumor eher unscheinbar. So tritt der Hautkrebs anfangs als kleiner Pickel, Knötchen oder schuppende Hautstelle in Erscheinung. Häufig entsteht ein gelblich-rötliches Knötchen, das von einem perlschnurartigen Saum umzogen ist. An der Oberfläche der Hauterscheinung können kleine Blutgefäße durchschimmern.

Auch narbige Veränderungen können ein Hinweis auf ein Basaliom sein. Die Sonderform des pigmentierten Basalioms kann hingegen leicht mit dem bösartigen schwarzen Hautkrebs verwechselt werden. Lange Zeit breitet sich der Tumor nur in der Horizontalen aus. In späteren Stadien wächst der Krebs jedoch infiltrierend und kann so Knochen und Knorpel zerstören. Grundsätzlich gilt: Jeder Pickel, jede Hautveränderung und jede Wunde, die nicht innerhalb von drei Wochen abheilt, sollte der Hautarzt begutachten, da sich dahinter ein Basaliom verbergen kann.

Wie wird das Basaliom diagnostiziert?

Ein Hautarzt kann aufgrund seiner Erfahrung ein Basaliom häufig schon mit bloßem Auge erkennen. Zusätzlich kann er ein Dermatoskop nutzen, um die Hauterscheinung von anderen Krebsarten abzugrenzen. Für eine sichere Diagnosestellung muss er jedoch eine Gewebeprobe entnehmen und diese anschließend im Labor feingeweblich untersuchen lassen. Wächst das Basaliom bereits in andere Gewebestrukturen ein, kann zur Beurteilung der Ausbreitung eine Computertomographie oder eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden.

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Wie wird das Basaliom behandelt?

Therapieverfahren der ersten Wahl ist die vollständige chirurgische Entfernung des Tumors. Dabei können verschiedene Operationsmethoden zum Einsatz kommen:
  • eine Entfernung mit geringem Sicherheitsabstand (vor allem aus ästhetischen Gründen bei Tumoren im Gesicht)
  • Operationen mit einem Sicherheitsabstand, der an den Tumor angepasst ist (bei mittleren und größeren Basaliomen)
  • eine Horizontalexzision bei oberflächlichen und kleinen Tumoren

Zur Anwendung kommen ferner oberflächlich zerstörende Therapieverfahren wie die photodynamische Therapie. Hierbei werden gezielt entartete Hautzellen zerstört, während die gesunden Zellen weitgehend verschont bleiben. Auch die Strahlentherapie sowie die Kürettage, bei der man die Tumorzellen ausschabt, gehören zu diesen oberflächlich zerstörenden Behandlungsmethoden. Ebenso kann der Tumor im Rahmen einer Kryotherapie vereist oder mit dem Laser behandelt werden. Im Vergleich zur vollständigen Operation weisen diese nichtoperativen Verfahren ein erhöhtes Rückfallrisiko auf.

Seit Beginn der 2000er Jahre ist eine recht neue Behandlungsmethode für das oberflächliche Basaliom zugelassen. Eine Creme mit dem Wirkstoff Imiquimod, der zur Gruppe der Virostatika gehört, wird dabei vom Patienten über mehrere Wochen auf die betroffene Hautstelle aufgetragen. Die Substanz soll das körpereigene Immunsystem aktivieren und so zur Zerstörung des Tumors beitragen. Sollte sich das Basalzellkarzinom nicht mit den genannten Verfahren behandeln lassen, können Medikamente mit dem Wirkstoff Vismodegib hilfreich sein. Da diese Arzneistoffe aus der Gruppe der sogenannten Hedgehog-Inhibitoren, die das Zellwachstum und die Zellvermehrung beeinflussen, zahlreiche Nebenwirkungen haben, sollte der Einsatz jedoch nur nach ausführlicher Abwägung von Risiko und Nutzen erfolgen.

Welche Prognose hat das Basaliom?

Die Prognose des Basalioms ist im Allgemeinen gut, weil es nicht metastasiert und nur in fortgeschrittenen Stadien zerstörend wächst. Da bei einigen Patienten im Lebensverlauf auch nach der operativen Entfernung des Basalioms weitere Tumore entstehen, sind regelmäßige Nachkontrollen beim Hautarzt zu empfehlen.
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