Die bösartigen Veränderungen beim Melanom haben ihren Ursprung in den pigmentbildenden Zellen der Haut, den Melanozyten. Diese Hautzellen reagieren besonders empfindlich auf UV-Strahlung. Daher sieht das Deutsche Krebszentrum übermäßige Sonneneinstrahlung als eine der Hauptursachen für Hautkrebs an.
Eine starke UV-Belastung und wiederkehrende Sonnenbrände im Kindes- und Jugendalter erhöhen das Risiko für ein Melanom massiv. Besonders gefährdet für einen Sonnenbrand und auch für eine Hautkrebserkrankung sind Menschen mit
- heller Haut und heller Augenfarbe sowie
- roten oder blonden Haaren.
Weitere Risikofaktoren sind:
- frühere Krebserkrankungen,
- viele oder auffällige Muttermale,
- vor der Geburt entstandene melanozytäre Geschwulste der Haut,
- Sommersprossen sowie
- die Mondscheinkrankheit (Xeroderma pigmentosum).
Bei den meisten Patienten entwickelt sich der Tumor aus einem bereits bestehenden Muttermal. Ein Melanom ist daher meistens dunkel pigmentiert.
Nur selten findet man sogenannte amelanotische Melanome, die keine Pigmentierung aufweisen. Diese treten vor allem an den Händen oder Füßen auf.
Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung hat der Großteil der Hautkrebspatienten keine Beschwerden. Die meisten Tumore werden während Vorsorgeuntersuchungen diagnostiziert. Nur manchmal bemerken die Patienten vorher einen leichten Juckreiz oder eine kleine Blutung.
Grundsätzlich lässt sich das bösartige Melanom verschiedene Typen einteilen. Zur Unterscheidung dienen dabei
- die genaue Tumorart,
- die Dicke des Tumors und
- die genaue Lokalisation.
Folgende Melanom-Formen werden unterschieden:
- Das superfiziell spreitende Melanom (SSM) entwickelt sich eher flach.
- Das noduläre Melanom (NM) wächst knotig und blutet häufig.
- Das Lentigo-maligna-Melanom (LMM) wächst eher langsam und tritt überwiegend im Gesicht bei älteren Menschen auf.
- Das akro-lentiginöse Melanom (ALM) entsteht vor allem unter den Nägeln und an den Fuß- und Handflächen.
Schleimhautmelanome, Aderhautmelanome im Auge und Melanome der Hirnhäute sind ebenfalls möglich, aber eher selten.
Nicht immer lässt sich auf den ersten Blick klar erkennen, ob es sich lediglich um ein normales Muttermal oder ein Melanom handelt. Eine erste grobe Unterscheidung ist jedoch mithilfe der sogenannten ABCDE-Regel möglich:
- A für Asymmetrie: Ein Melanom ist ungleichmäßig geformt.
- B für Begrenzung: Die Begrenzung ist eher unscharf und unregelmäßig.
- C für Colorit: Es treten Farbmischungen aus Braun, Blau, Rot, Weiß und Schwarz auf.
- D für Durchmesser: Das Muttermal hat einen Durchmesser von mehr als 5 Millimeter.
- E für Erhabenheit: Ein Melanom ragt in der Regel über das normale Hautniveau hinaus.
Wenn eines oder mehrere Kriterien der ABCDE-Regel erfüllt sind, sollten Sie dringend einen Hautarzt aufsuchen.
Ebenso empfiehlt es sich, alle zwei Jahre eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung der Haut beim Haus- oder Hautarzt durchführen zu lassen. Dieser untersucht dann die verdächtigen Muttermale mit einem Dermatoskop. Damit kann er die genaue Pigmentstruktur der Male beurteilen.

Hautärzte kontrollieren bei der Hautkrebsvorsorge die vorhandenen Muttermale des Patienten © LIGHTFIELD STUDIOS | AdobeStock
Erhärtet sich der Krebsverdacht, wird der betroffene Bereich chirurgisch unter lokaler Betäubung entfernt und unter dem Mikroskop untersucht.
Wenn sich die Diagnose "Melanom" dann bestätigt, muss die Tumordicke nach Breslow bestimmt werden. Das ist der wichtigste prognostische Faktor der Hautkrebserkrankung.
Ist der Tumor dicker als ein Millimeter, muss eine Ausbreitungsdiagnostik erfolgen. Sie hat das Ziel, Metastasen in anderen Organen und Lymphknoten frühzeitig zu entdecken. Dazu kommen bspw.
zum Einsatz.
Die Therapie hängt vor allem vom diagnostizierten Krebsstadium ab.
Wichtigste Therapieform ist die chirurgische Entfernung des bösartigen Melanoms. Der Tumor wird stets als Ganzes entnommen, um einer Metastasenbildung vorzubeugen. Bei der Entfernung sollte zudem auf einen ausreichend großen Sicherheitsabstand von ein bis zwei Zentimetern geachtet werden.
Ab einer Tumordicke von einem bis 0,75 Millimeter entfernt der Chirurg zusätzlich die sogenannten Wächterlymphknoten. Das sind die Lymphknoten, die zuerst mit der Lymphflüssigkeit aus dem Tumorgebiet in Kontakt kommen. Ist auch der Wächterlymphknoten von der Krebserkrankung betroffen, werden die umliegenden Lymphknoten ebenfalls entfernt.
Bei einem dickeren Tumor und bei Befall der Lymphknoten wird dem Patienten eine adjuvante Therapie empfohlen. Er erhält dabei über einen Zeitraum von 18 Monaten Interferon alpha. Das ist ein chemischer Stoff, der ein mögliches Tumorrezidiv (Wiederauftreten der Krebserkrankung) verhindern soll.
Hat der Tumor bereits Metastasen gebildet, ist eine vollständige Heilung eher unwahrscheinlich. Die Therapie zielt dann auf eine Verlängerung der Lebenszeit ab. Zum Einsatz kommen neben der Chemotherapie mit den Zytostatika (Zellwachstumshemmer) auch
- weitere chirurgische Eingriffe zur Reduktion der Tumormasse oder
- Strahlentherapien.
Ein weiteres Therapieverfahren zur Behandlung des bösartigen Melanoms ist die Stimulation des Immunsystems mit Antikörpern. Wenn das gelingt, kann das Immunsystem selbst die entarteten Zellen bekämpfen. Verschiedene immuntherapeutische Verfahren befinden sich darüber hinaus derzeit in der klinischen Erprobung.
Das bösartige Melanom ist der aggressivste und bösartigste Tumor der Haut. Verglichen mit anderen Hautkrebsarten metastasiert der schwarze Hautkrebs schon zu einem recht frühen Zeitpunkt in andere Organe. Die Heilungschancen hängen daher von verschiedenen Faktoren ab.
Besonders entscheidend für die Prognose ist, wie weit die Erkrankung bei Therapiebeginn bereits fortgeschritten ist. Dabei spielen die Tumordicke nach Breslow und die Eindringtiefe entsprechend dem sogenannten Clark-Level eine wichtige Rolle. Ist das Melanom noch klein und wächst eher oberflächlich, ist die Prognose recht gut.
Die Heilungsaussichten verschlechtern sich, wenn der Tumor sich bereits über die Lederhaut (mittlere Hautschicht) hinaus verbreitert hat. Liegen Metastasen in
vor, ist eine Heilung so gut wie ausgeschlossen.
Die Zehn-Jahres-Überlebensrate des bösartigen Melanoms liegt bei rund 80 Prozent. Das bedeutet, dass 80 Prozent aller Patienten zehn Jahre nach Diagnosestellung noch leben.
Bei Lymphknotenmetastasen und Metastasen in anderen Organen beträgt die Zehn-Jahres-Überlebensrate hingegen nur noch zehn bis 20 Prozent.