Professor Dr. med. Karl Philipp Kutzner hat im Bereich der orthopädischen Chirurgie eine bemerkenswerte Expertise aufgebaut und gilt als Spezialist für Hüft- und Knieendoprothetik. Seine langjährige Tätigkeit als Oberarzt in der Klinik für Orthopädie des St. Josefs Hospitals Wiesbaden und die erfolgreiche Habilitation für Orthopädie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz unterstreichen nicht nur seine fachliche Kompetenz, sondern auch sein tiefes Engagement für diese medizinische Disziplin. Als Experte für Hüft- und Knieendoprothetik hat Prof. Dr. Kutzner einen ausgezeichneten Ruf erworben. Mit der Eröffnung des Endoprotheticum Rhein-Main hat er eine Praxis gegründet, die nicht nur exzellente medizinische Leistungen bietet, sondern auch eine vertrauensvolle Atmosphäre für individuelle Betreuung schafft. Seine Spezialisierung macht ihn zu einem gefragten Ansprechpartner für Patienten mit Gelenkproblemen, und er begleitet sie von der Beratung bis zur Behandlung mit viel Empathie und Kompetenz.
Prof. Dr. Kutzner legt großen Wert auf konservative Behandlungsmethoden, selbst mit seinem operativen Schwerpunkt. Er betont die Bedeutung einer umfassenden Betreuung, die über den chirurgischen Eingriff hinausgeht. Sein Behandlungsspektrum reicht von minimal-invasiven Eingriffen bis hin zu Teilgelenkersatz und Wechseloperationen, wodurch er eine breite Palette von Behandlungsmöglichkeiten anbietet. Prof. Dr. Kutzner hat sich auch auf den Teilgelenkersatz am Knie spezialisiert, was vielen jüngeren Arthrosepatienten zugutekommt. Seine Herangehensweise zielt darauf ab, individuelle Lösungen anzubieten, die zu einem aktiven und schmerzfreien Leben beitragen. Mit seiner Praxis im Endoprotheticum Rhein-Main und der privaten Lilium-Klinik in Wiesbaden bietet Prof. Dr. Kutzner erstklassige medizinische Versorgung in einer modernen Umgebung an.
Er nimmt sich Zeit für jeden Patienten und passt die Behandlung individuell an, um nicht nur Haltbarkeit und Funktion zu gewährleisten, sondern auch Schmerzfreiheit und hohe Patientenzufriedenheit zu erreichen. Prof. Dr. Kutzner zeichnet sich nicht nur durch seine medizinische Expertise aus, sondern auch durch sein einfühlsames und engagiertes Engagement für das Wohl seiner Patienten, indem er ihnen zu einer verbesserten Lebensqualität verhilft. Die Redaktion des Leading Medicine Guide hatte erneut Gelegenheit, um mit dem Kniespezialisten Prof. Dr. Kutzner zu sprechen und wollte mehr zum Thema Teilkniegelenkersatz am Knie wissen.
Das Kniegelenk ist eine beeindruckende Konstruktion, die täglich erheblichen Belastungen ausgesetzt ist. Bei der Arthrose handelt es sich um eine schmerzhafte Erkrankung, die den Gelenkknorpel angreift und abnutzt, was letztendlich zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit führt. Diese Erkrankung betrifft eine beträchtliche Anzahl von Menschen weltweit und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Bei fortgeschrittener Arthrose, insbesondere wenn nur bestimmte Bereiche des Knies betroffen sind, kann ein Teilgelenkersatz eine effektive Lösung sein. Im Gegensatz zur vollständigen Gelenkersatzoperation ersetzt der Teilgelenkersatz nur den beschädigten oder abgenutzten Teil des Knies durch ein Implantat, während der gesunde Teil des Gelenks erhalten bleibt. Diese Operationstechnik zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit wiederherzustellen und die Mobilität zu verbessern.
Am Anfang steht die Diagnose.
Die Diagnose von Kniearthrose und Kniegelenksbeschwerden beginnt typischerweise mit einer gründlichen Untersuchung durch den Arzt, der anhand von Symptomen und einer körperlichen Untersuchung erste Einschätzungen vornimmt. Zur Bestätigung und genauen Beurteilung werden verschiedene diagnostische Verfahren eingesetzt. Röntgenaufnahmen sind oft das erste diagnostische Mittel, um knöcherne Veränderungen, Knochensporen und den Abstand zwischen den Knochen zu erfassen. MRT-Scans bieten detaillierte Bilder der Weichteile im Knie, einschließlich Knorpel und Bänder, und helfen, den Zustand des Gelenks genauer zu beurteilen. „Insbesondere bei der Frage eines möglichen Teilgelenkersatzes am Knie sollte man sich immer Zeit nehmen für die Diagnostik. Neben Standard-Röntgenaufnahmen und MRT gibt es sogenannte gehaltene Röntgen-Aufnahmen, auf denen man den Fortschritt der Arthrose in den einzelnen Knie Kompartimenten gut erkennen und beurteilen kann, wenn sie unter Stress stehen. Das heißt, die Aufnahmen entstehen unter Belastung. Dieses Gerät für ein solches diagnostisches Verfahren ist essentiell, um die beste Therapie herauszuarbeiten. Ich bin froh darüber, diese Möglichkeit seit einigen Monaten zu haben“, startet Prof. Dr. Kutzner positiv in unser Gespräch.
Bluttests können Entzündungsmarker oder andere Faktoren aufzeigen, die mit der Arthrose in Verbindung stehen könnten, und zusätzliche Informationen liefern. Verschiedene Methoden ergänzen sich, um eine präzise Diagnose zu ermöglichen und den Grad der Kniearthrose zu bestimmen, was letztendlich die Grundlage für gute Behandlungsentscheidungen bildet.
Der Teilgelenkersatz ist noch nicht etabliert genug.
„Leider wird die Teilgelenkprothese fürs Knie zum Teil noch sehr stiefmütterlich behandelt, und in der Regel werden Vollprothesen bevorzugt, obwohl dies vielleicht gar nicht nötig ist. Einige Kollegen haben auch einfach zu wenig Erfahrung mit Teilgelenkprothesen. Knieprothesen erzielen oftmals nicht die idealen Ergebnisse, und mindestens 10% der Patienten sind unzufrieden mit dem Operationsergebnis. Begründet ist dies aus meiner Sicht meist in einer fehl getroffenen Indikation. Wenn zum Beispiel eine 90-jährige Dame mit einer Knieprothese versorgt wird, stehen die Chancen sehr gut, dass sie damit zufrieden sein wird, da die vorangegangenen Einschränkungen damit deutlich verbessert werden können und sie beispielweise wieder schmerzfrei in ihrer häuslichen Umgebung mobil sein kann. Wenn wir aber einen 60-jährigen berufstätigen Handwerker mit einer Knie-TEP operieren, der gegebenfalls auch auf seinen Knien arbeitet, wird dieser möglicherweise nicht glücklich sein, da er mit einer Vollprothese mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wieder wird knieen können und die Prothese ggf. als Fremdkörper wahrnehmen wird. Letztlich haben wir eine gewisse Quote an Patienten mit denen wir sehr vorsichtig umgehen müssen, gerade was die jüngeren oder sehr aktiven und berufstätigen Patienten betrifft. Hier muss genau aufgeklärt werden, was alles mit einer Knieprothese nur noch eingeschränkt möglich sein wird“, klärt Prof. Dr. Kutzner auf. Es ist daher sehr wichtig, dass eine genaue Diagnose und eine sorgfältige Beurteilung durch den behandelnden Arzt erfolgen, um festzustellen, ob ein Teilgelenkersatz nicht die bessere Option ist.
Die Hauptdomäne für den Einsatz einer Teilgelenkprothese sind Verschleißerkrankungen.
„Wenn keine Fehlstellung vorliegt, dann zieht sich mit den Jahren eine altersbedingte Verschleißerkrankung zumeist durch das ganze Knie. Jetzt ist aber auch so, dass sich ein junger Mensch mit zum Beispiel 20 Jahren beim Fußballspielen den Innenmeniskus verletzen kann. Wird dieser dann operiert, wird nicht selten eine Teilentfernung vorgenommen. Zudem hat der Riss möglicherweise einen Schaden auf der Innenseite angerichtet. Ein verletzter Meniskus gilt dann als eine Art Prä-Arthrose, was im weiteren Verlauf des Lebens dazu führt, dass sich genau an dieser Stelle Verschleißerscheinungen einstellen. Jetzt findet der Verschleiß aber nur in der Innenseite des Knies statt, also da wo der Meniskus sitzt. Die Arthrose ist auf einen Teil des Kniegelenkes begrenzt. Auch wenn Menschen an Fehlstellungen wie z.B. X-Beinen leiden, kann sich eine partielle Arthrose entwickeln. Für diese Menschen kommt dann gegebenenfalls eine Teilprothese in Frage. Denn warum sollte eine ganze Prothese verwendet werden, wenn der Rest des Knies noch ok ist“, argumentiert Prof. Dr. Kutzner.
Das Knie mit seinen drei Kompartimenten:
Das mediale Kompartiment umfasst die Innenseite des Knies und beinhaltet den inneren Bereich des Oberschenkelknochens (Femur) und den inneren Bereich des Schienbeins (Tibia). Hier wirken vor allem das mediale Kollateralband und der Meniskus, um Stabilität zu gewährleisten. Das laterale Kompartiment umfasst die Außenseite des Knies und bezieht den äußeren Bereich des Oberschenkelknochens und den äußeren Bereich des Schienbeins ein. Ähnlich wie im medialen Kompartiment wirken das laterale Kollateralband und der Meniskus, um Stabilität und Schutz zu bieten. Das patellofemorale Kompartiment ist der Bereich zwischen der Kniescheibe (Patella) und der Oberschenkelknochen-Vorderseite (Femur). Dieses Kompartiment ist entscheidend für die Funktion der Kniescheibe und deren Gleiten entlang der Oberschenkelknochenrinne. Verschiedene Bänder, Muskeln und die Anatomie der Kniescheibe selbst beeinflussen die Stabilität und Funktion dieses Kompartiments.
Mit einem Teilgelenk wird nur der betroffene Teil des Knies ersetzt.
„Der häufigste Teilgelenkersatz für das Knie besteht in einer sogenannten Schlittenprothese, auch unikondyläre oder unikompartimentelle Prothese genannt, die wie eine Kufe die betroffene Stelle überkront. Der Vorteil dieser „halben“ Lösungen ist, dass alle anderen gesunden Teile des Gelenkes in Ruhe gelassen werden können. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bewahrung der natürlichen Biomechanik des Knies. Da nicht das gesamte Gelenk ersetzt wird, und die Bandstrukturen so verbleiben wie sie sind, kann die Schlittenprothese dazu beitragen, dass das Kniegelenk eine natürlichere Beweglichkeit und Stabilität behält. Dies führt in der der Regel zu einer besseren Funktion und einem erhöhten Komfort für die Patienten, insbesondere bei Bewegungen und Aktivitäten des täglichen Lebens. Dadurch sind die Patienten häufig zufriedener. Die Vorteile und der große Nutzen dieser Teilgelenke bei isolierten Verschleißerkrankungen werden heute nach und nach immer besser verstanden“, kommentiert Prof. Dr. Kutzner die Vorteile eines Teilgelenks.
Der Teilgelenkersatz, insbesondere die Schlittenprothese, bietet eine weniger invasive Alternative zur Totalendoprothese für ausgewählte Patienten mit lokalen Knieschäden. Trotz ihrer Vorteile gibt es potenzielle Nachteile, die berücksichtigt werden müssen.
„Wir können nicht immer hundertprozentig sicher vorhersagen, ob bei dem Einsatz eines Teilgelenks noch Restbeschwerden bestehen bleiben, da ja ein großer Teil des Knies ohne Behandlung verbleibt. Das heißt, wenn wir etwa einen 50-jährigen operieren und er bekommt an der Innenseite des Knies eine Teilgelenkprothese, dann kann es natürlich sein, dass er mit 70 Jahren dann auch auf der Außenseite so langsam Beschwerden entwickelt, da sich auch hier Verschleißerscheinungen einstellen. Dann haben wir den Nachteil, dass man dann eventuell noch einmal operieren muss. Auf der anderen Seite ist ein Wechsel von einem Teilgelenkersatz auf eine vollständige Knie-TEP in der Regel recht problemlos möglich. Natürlich gibt es auch andere Gründe für Revisionsoperationen beim Teilgelenkersatz, wie z.B. Lockerung, Verschleiß oder Infektionen. Jungen Patienten schlage ich immer das Teilgelenk vor, wenn dieses möglich ist. Auch bei älteren Patienten kann die Wahl zu einem Teilgelenk auch die bessere Option sein, weil man zumeist auch schneller wieder mobil ist. Der Vorteil eines Teilgelenks liegt ganz klar in den besseren Bewegungsoptionen mit einem Teilgelenk“, schildert Prof. Dr. Kutzner.
Jedes Kilo Übergewicht führt dazu, dass viel mehr Kraft auf dem Kniegelenk und dem Knorpel liegt. Hier muss mit dem Patienten intensiv gesprochen werden. Deutliches Übergewicht führt zu einem erhöhten Risiko für Komplikationen im Rahmen einer Kniegelenks-Operation bis zur Rehabilitation.
Wenn Arthrose unter der Kniescheibe vorliegt, gibt es auch Möglichkeiten mit Mini-Implantaten.
Bei Menschen, die an einer Patelladysplasie leiden, gleitet die Kniescheibe (Patella) nicht korrekt in der Rinne des Oberschenkelknochens (Femur), was zu einer Instabilität der Kniescheibe führt. Nicht selten führt dies im Verlauf des Lebens zu einer isolierten Arthrose dieses Patellofemoralgelenkes. Auch hier kann ein Teilgelenk helfen, erklärt Prof. Dr. Kutzner: „Diese Patientinnen und Patienten, es sind häufiger Frauen, haben dann zum Teil erhebliche Schmerzen hinter der Kniescheibe, insbesondere beim Hinuntergehen einer Treppe. Auch hier wird von manchen Chirurgen zum Teil eine Knieprothese implantiert – dabei gibt es eigentlich schöne Möglichkeiten mit sogenannten Mini-Implantaten. Auch hierbei wird nur das von Verschleiß betroffene Komartiment hinter der Kniescheibe mit einem Implantat überkront. Vom technischen Niveau ist eine Teilgelenksoperation etwas anspruchsvoller und kommt auch in der medizinischen Ausbildung deutlich weniger vor. Zumeist lernt man zunächst den vollständigen Ersatz des Gelenkes, bevor man Erfahrung mit einem Teilgelenkersatz sammelt. Dies erfordert etwas mehr Geschick und auch theoretisches Wissen. Als spezialisierter Kniechirurg sollte man hier gut aufgestellt sein, weil dies einfach eine gute Möglichkeit ist, unseren Patienten schonend wieder zu Bewegung zu verhelfen“.
Die postoperative Rehabilitation nach einer Knieprothese und einem Knieteilgelenkersatz zielt darauf ab, die Beweglichkeit, Kraft und Funktionalität des Knies wiederherzustellen.
Nach einer Knieprothesen-Operation besteht die Rehabilitationsphase häufig aus Physiotherapie und Übungen zur Stärkung der Muskeln um das Knie herum. Es können auch Übungen zur Verbesserung der Flexibilität und Balance durchgeführt werden. Die Rehabilitation erstreckt sich über mehrere Wochen bis Monate und ist oft in verschiedene Phasen gegliedert, abhängig vom Heilungsverlauf und der individuellen Reaktion des Patienten auf die Behandlung. Bei einem Knieteilgelenkersatz ist die Rehabilitationsdauer in der Regel merklich kürzer im Vergleich zur Knieprothese, da weniger Weichteilgewebe und Knochen betroffen sind. Dennoch folgt auch hier eine ähnliche Rehabilitationsstrategie, die darauf abzielt, die Beweglichkeit zu verbessern und die umliegende Muskulatur zu stärken.
„Bei einer Teilgelenkersatz-Operation macht man bei der Operation einen kleineren Schnitt als beim Einsatz einer vollständigen Prothese. Die Reha ist in beiden Fällen ähnlich. Das Wichtigste aber ist, dass Patientinnen und Patienten mit einem Teilgelenkersatz in der Regel noch immer das Gefühl haben, auf den eigenen Knochen zu stehen. Und wenn alles gut läuft, kann man nach acht Wochen dann auch wieder auf dem Sportplatz stehen. Das dauert bei einer Knie-TEP in der Regel deutlich länger“, so Prof. Dr. Kutzner und betont: „Mittlerweile ist jedes zweite Knie bei mir ein Schlitten!“.
Bewegung ist gut für die natürliche Kniegesundheit
„Es ist nie gut, schwere Gewichte aus der Hocke heraus hochzuheben. Eine Knie-freundliche Sportart ist in jedem Fall das Fahrradfahren! Das Joggen auf Asphalt ist da eher nicht zu empfehlen. Bei der Entstehung von Arthrose liegen aber stets multifaktorielle Einflüsse vor. Aber am wichtigsten ist es, grundsätzlich in Bewegung zu bleiben“, empfiehlt Prof. Dr. Kutzner und beendet damit unser Gespräch.
Lieber Herr Professor Dr. Kutzner, vielen Dank für Ihre Zeit und den Einblick in das komplex strukturierte Kniegelenk und die individuellen Möglichkeiten von Teilgelenk-Implantaten!