Analpolypen OP | Ärzte & Behandlungsinfos

Rund um den Enddarm sowie im Bereich des Afters sind verschiedene Krankheitsbilder bekannt, die sich teilweise mit sehr ähnlichen Symptomen bemerkbar machen. Umso wichtiger ist es, dass Sie eine Abklärung bei einem Darmspezialisten vornehmen lassen. Hierbei handelt es sich um Fachärzte aus den Bereichen Chirurgie oder Urologie mit den möglichen Zusatzbezeichnungen Proktologie (griech.: proktos = After), Koloproktologie (griech.: kolon = Darm) oder auch Viszeralchirurgie (lat.: viscera = Eingeweide).

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Analpolypen-OP - Weitere Informationen

Was sind Analpolypen?

Beschwerden am After werden in den meisten Fällen mit Hämorrhoiden (arteriovenöse Blutgefäßpolster) in Verbindung gebracht. Es gibt jedoch einige weitere Gewebeveränderungen im Analbereich, die zu vergleichbaren Beeinträchtigungen führen. Eine davon sind die Analpolypen, die grundsätzlich gutartig sind. Sie zeigen sich als gestielte Schleimhautausstülpungen im Analbereich.

Die Untersuchung zur Feststellung der Polypen ist die Proktoskopie (Spiegelung Analkanal). Sie gilt als Basisuntersuchung bei allen Krankheits- und Beschwerdebildern, die den After, den Schließmuskel sowie den Analkanal betreffen. Bei Bedarf hat Ihr Arzt die Möglichkeit, weitere Untersuchungen vorzunehmen, darunter die Rektoskopie (Spiegelung des Enddarms) oder die Sphinktermanometrie (Druckmessung Schließmuskel).

Die Polypen entstehen üblicherweise durch Reizzustände. Sie stellen Vergrößerungen der kleinen Analpapillen dar und kommen regelmäßig im Zusammenhang mit einer Analfissur (Schleimhautreinriss am After) vor. In dem Fall sind unangenehme Empfindungen meist die Regel. Das Auftreten der Polypen ist ansonsten häufig weitgehend beschwerde- und symptomfrei. Wenn sie sich hingegen vergrößern, ist ein Einklemmen möglich. Starke Schmerzen und verstärkter Stuhlgang sind die Folge.

Bei einer Analpolypen-OP, der eine ausführliche Untersuchung und Diagnostik vorausgeht, klärt Ihr Arzt mit Ihnen, ob eine Beseitigung der Polypen erforderlich ist. Sind lediglich kleinere Exemplare vorhanden, wird Ihre Behandlung oftmals mit entzündungshemmenden Salben vorgenommen. Bei einer Vergrößerung, vor allem im Zusammenhang mit einer Analfissur, schlägt Ihnen der Facharzt in der Regel eine chirurgische Entfernung vor. Sie ist gelegentlich mit tolerierbaren Schmerzen und gut behandelbaren kleineren Blutungen verbunden.

Behandlungsgründe bei Analpolypen

Polypen im Enddarm werden oft selbst nicht bemerkt. In dem Fall sind sie symptomlos und beeinträchtigen Sie nicht. Sind jedoch Symptome vorhanden, so ist eine genaue Abklärung bei einem Facharzt wichtig, damit anderen Erkrankungen ausgeschlossen werden. Häufig treten Analpolypen auch als begleitendes Phänomen im Zusammenhang mit einer krankhaften Vergrößerung von Hämorrhoiden in Erscheinung. In dem Fall ist eine Operation wahrscheinlicher.

Wenn bei Ihnen keinerlei Beschwerden bestehen, ist eine operative Behandlung zunächst voraussichtlich nicht nötig. Eine regelmäßige Begutachtung der Polypen bei Ihrem Arzt ist allerdings empfehlenswert, um den weiteren Verlauf im Blick zu haben. Sobald Symptome im Sinne von Beschwerden und unangenehmen Begleiterscheinungen hinzukommen, ist eine OP mit dem Ziel der Polypenentfernung eine Option.

Starke Schmerzen oder eine beginnende Stuhlinkontinenz (Unvermögen, den Stuhlgang zurückzuhalten) sind Anlass für eine chirurgische Entfernung der Polypen. Auch bei Polypenformen, die in Verbindung mit ihrer Größe zu einer späteren Entartung (zukünftiges Krebsrisiko) neigen, ist eine Beseitigung sehr sinnvoll. Dies ist insbesondere im Bereich des Enddarms der Fall. Der operative Eingriff erfolgt immer erst nach einer vorausgehenden ausführlichen Untersuchung, um das genaue Verfahren der Operation festzulegen.

OP-Methode bei Analpolypen

Die operative Behandlung hat die Abtragung der Polypen zum Ziel. Hierbei wird eine sogenannte Hochfrequenz-Diathermieschlinge angewendet. Der operative Eingriff findet in der Regel unter örtlicher Betäubung statt. Diese ist für eine schmerzfreie Behandlung erforderlich, da die Analschleimhaut eine hohe Empfindlichkeit aufweist. Der Eingriff gilt insgesamt als schmerzarm.

Ihr Operateur wendet für die Operation das Verfahren einer Darmspiegelung (Koloskopie) an. Dabei wird der Darm zunächst durch Zufuhr von Luft etwas aufgedehnt.

Die Schlinge wird um den Polypen gelegt und unter Stromeinwirkung zugezogen. Es erfolgen weitere kleine Stromstöße, bis der Polyp abgetrennt ist. Dabei wird keinerlei mechanische Kraft aufgewendet, um die Schleimhaut nicht zu beschädigen.

Nachsorge und weiterer Verlauf

Der nachfolgende Verlauf hängt grundsätzlich vom Ausgangsbefund ab. Häufig besteht parallel eine zusätzliche Analerkrankung, die in engem Zusammenhang mit den Polypen steht. Dazu zählt insbesondere die Analfissur, vor allem in ihrer chronifizierten Form. Somit variiert die vollständige Heilungsdauer des Wundbereichs zwischen wenigen Tagen und einigen Wochen, je nach zugrunde liegender ärztlicher Diagnose.

Um die Wundheilung selbst aktiv mitzugestalten, empfiehlt Ihnen Ihr Arzt gegebenenfalls Sitzbäder mit entzündungslindernden Substanzen. Darüber hinaus sind eine ballaststoffreiche Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilfreich. Beides dient dazu jegliche Form von Verstopfung zu vermeiden, um das Wundareal nicht durch harten Stuhl zu gefährden.

Eventuelle Risiken und Prognose

Es besteht prinzipiell die Möglichkeit einer kleinen Nachblutung, die jedoch im Normalfall zeitnah endet. Entscheidend ist eine sehr umsichtige Hygiene, um das Risiko einer Wundheilungsstörung so gering wie möglich halten. Ihr Arzt informiert Sie über die konkreten Pflegemaßnahmen im Detail. Hierzu gehören vor allem das Sauberhalten der Wunde nach jedem Toilettengang und der Verzicht auf Seife bis zur vollständigen Wundheilung.

Für die ersten Tage erhalten Sie ein Schmerzmittel und eventuell ein mildes Abführmittel um jeglichen Druck auf den Schließmuskel zu vermeiden. Die weitere Prognose hängt einerseits von der Krankheitsvorgeschichte und andererseits von der eigenen Vorsorge ab. Prinzipiell ist es möglich, dass erneut Polypen entstehen. Ein unterstützender Lebensstil, der auf ausreichender Bewegung und einer ballaststoffreichen Ernährung basiert, hilft Ihnen dabei das Risiko deutlich zu verringern.

Fazit

Analpolypen haben ihren Ursprung in einem chronischen Reizzustand rund um den Analkanal-Bereich. Im Anfangsstadium handelt es sich um sehr kleine Wucherungen, die harmloser Natur sind. Im weiteren Verlauf besteht die Möglichkeit einer allmählichen Vergrößerung inklusive begleitender Schmerzen und Schwierigkeiten mit dem Stuhlgang. Ihr Proktologe informiert und berät Sie in seiner Funktion als Darmspezialist über die unkomplizierte Polypenentfernung.

Quellen

Quellen

 

https://www.coloproktologen.de/informationen-proktologie/kolo-proktologische-behandlungen.html

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