Hashimoto-Behandlung | Ärzte & Behandlungsinfos

Hashimoto ist die häufigste Form der Schilddrüsenentzündung. Die chronische Erkrankung betrifft häufiger Frauen als Männer. Der Auslöser für die autoimmune Reaktion ist bisher nicht bekannt. Vermutet wird, dass eine übermäßige Jodaufnahme die Entzündung verschlimmert.

Da Hashimoto nicht heilbar ist, zielt die Behandlung auf die Linderung der Symptome und das Aufhalten des Krankheitsverlaufs ab. Das bedeutet, dass sich sowohl das Entzündungsgeschehen als auch die Zerstörung von Schilddrüsengewebe verlangsamt. Um Symptome zu lindern, erhalten Betroffene langfristig Schilddrüsenhormone in Tablettenform (Substitutionstherapie, Hormontherapie).

Die Diagnose der Erkrankung erfolgt durch Symptome, Schilddrüsen-Ultraschall, Schilddrüsenhormone und Schilddrüsen-Antikörperwerte im Blut. Häufig führt der Arzt zusätzlich eine Szintigraphie durch. Auch während der Hashimoto-Behandlung finden diese Untersuchungen in regelmäßigen Abständen statt.

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Hashimoto-Behandlung - Weitere Informationen

Was ist das Hashimoto-Syndrom?

Bei der Hashimoto-Krankheit handelt es sich um eine chronische Erkrankung der Schilddrüse. Experten bezeichnen sie auch als Thyreoiditis, Autoimmun-Thyreoiditis oder Hashimoto-Thyreoiditis, was die autoimmunbedingte, entzündliche Pathologie der Krankheit beschreibt.

Eine Immunsystemstörung, bei der sich Autoantikörper gegen das Schilddrüsengewebe richten, führt zur Entzündung.

Betroffene bemerken die Hashimoto-Thyreoiditis im Anfangsstadium kaum. Die fortschreitende, subklinische Entzündung führt mit der Zeit zur Zerstörung von Schilddrüsengewebe.

Die Produktion der Schilddrüsenhormone erfolgt nicht mehr in ausreichender Anzahl, daher treten Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) auf. Bei einem starken Aufflackern der Entzündung kann es kurzfristig zu einer Überproduktion der Hormone und einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommen.

Hashimoto: Behandlung und Ziele

Da die genaue Ursache der Hashimoto-Krankheit nicht bekannt ist, existiert keine ursächliche Therapie.

Die Ziele der Hashimoto-Behandlung sind:

  • Entzündungshemmung, um die Organzerstörung zu verlangsamen sowie
  • Ersatz von Schilddrüsenhormonen (Hormontherapie) bei verminderter Hormonproduktion und Symptomen einer Unterfunktion.

Für beides verschreibt der Arzt eine medikamentöse Therapie.

Die Schilddrüse produziert bei normaler Funktion das Hormon Thyroxin (T4), das der Körper zu Thyronin (T3) umwandelt. Betroffene nehmen synthetisches Levothyroxin (L-Thyroxin) in Tablettenform ein. Das Synthetische ist dem von der Schilddrüse produzierten T4 sehr ähnlich.

Um das Hormonsystem dauerhaft zu regulieren, ist die tägliche Einnahme der Tabletten oft lebenslang nötig. Die richtige Einstellung ist wichtig, daher muss der Arzt die Werte regelmäßig kontrollieren.

Normalerweise wird der Arzt den TSH (Schilddrüsenstimulierendes Hormon)-Wert einstellen. Bei einer Unterfunktion ist in der Regel das T4 zu niedrig und der TSH-Wert zu hoch. Während der Therapie sollte sich das Verhältnis umkehren, sodass der T4-Wert in den Referenzbereich steigt und das TSH sinkt. Vermeiden Sie eine zu hohe Dosis Levothyroxin, da dies zu Knochenschwund und Herzrhythmusstörungen führen kann.

Für die Einordnung der Symptome und Bewertung des Schilddrüsenzustands kommt die Schilddrüsendiagnostik zum Einsatz.

Diese beinhaltet:

Weitere Behandlungsmaßnahmen und Behandlungskontrolle

In den meisten Fällen ist eine Symptomkontrolle sowie die Hormon- und Stoffwechselregulation mit der Levothyroxin-Therapie möglich. Tritt keine Besserung ein, zieht der Arzt möglicherweise eine Kombinationstherapie aus Levothyroxin und Trijodthyronin (T4 und T3) in Erwägung.

Obwohl Entzündungslinderung und Hormoneinstellung möglich sind, ist es schwer, Hashimoto aufzuhalten. Alternativmedizinische Methoden arbeiten mit einer zusätzlichen Selen-Supplementierung, um die Immunprozesse zu regulieren.

Die erste Behandlungskontrolle erfolgt normalerweise zwei bis sechs Wochen nach Beginn der Therapie. Je nach Blutwerten (TSH, freies T4, freies T3) passt der Arzt eventuell die Dosierung an. Nach einer erfolgreichen Einstellung bestehen die weiteren Kontrollen bei einer Hashimoto-Behandlung aus Blutwertmessungen und Ultraschall-Untersuchungen. Diese erfolgen in Abständen von sechs oder zwölf Monaten. Bei den Blutwerten schaut der Arzt nach den Hormonen und nach den Schilddrüsenantikörpern (TPO-AK, Tg-AK). 

Eine Erhöhung der Autoantikörper kann ein Aufflammen der Entzündung bedeuten. Mit dem Schilddrüsen-Ultraschall überprüft der Arzt die Schilddrüsenstruktur und -größe. Auch Änderungen in der Echogenität können Entzündungen anzeigen. 

Eine Vergrößerung zeigt sich eventuell bei einer Hyperfunktion. Bei Fortschreiten der Krankheit, bei Gewebezerstörung oder bei einer Unterfunktion kann die Schilddrüse schrumpfen.

Worauf Sie während der Hashimoto-Behandlung achten sollten

Bei der Hashimoto-Behandlung mit L-Thyroxin ist darauf zu achten, dass keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Nahrungsergänzungs- oder Nahrungsmitteln entstehen.

Bestimmte Präparate und manche Lebensmittel hemmen die Aufnahme des Hormons. Daher müssen Patienten sie alle vier Stunden einnehmen. Normalerweise empfiehlt der Arzt, Levothyroxin nach dem Aufstehen nüchtern etwa eine halbe Stunde vor dem Frühstück einzunehmen.

Präparate und Lebensmittel, die eine Aufnahme stören:

  • Sojaprodukte und ballaststoffreiche Diäten
  • Eisen-, Kalzium- oder Multivitaminpräparate
  • Säureblocker und Sucrabest
  • Cholesterinsenkende Medikamente

Vermeiden Sie zudem eine übermäßige Jodzufuhr, um die Entzündungsreaktion nicht zu verstärken. Das Jod, das

Personen mit der Nahrung aufnehmen, hat kaum einen Einfluss. Eine Supplementierung in Form von Tabletten ist dagegen schädlich.

Achten Sie während der Hashimoto-Behandlung außerdem auf die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion oder -überfunktion. Dies sind Anzeichen dafür, dass der Arzt die L-Thyroxin-Dosis neu anpassen muss. Da es sich um eine Immunsystemstörung handelt, ist es möglich, dass auch andere Organe Schaden nehmen. Lassen Sie sich bei entsprechenden Symptomen daher auf weitere Autoimmunerkrankungen testen, um frühzeitig eine Behandlung einzuleiten.

Behandlungsrisiken und Prognose

Die Levothyroxin-Therapie hat kaum Nebenwirkungen. Manchmal kommen Überempfindlichkeitsreaktionen gegen die Hilfsstoffe in den Präparaten vor. Dann verschreibt der Arzt das L-Thyroxin von einem anderen Hersteller. Als Komplikation der Behandlung können Symptome der Hyperthyreose auftreten, wenn die Dosis zu hoch gewählt ist.

Durch die Hormon-Supplementierung und die ausgewogene Ernährung, die sich positiv auf Entzündungsvorgänge auswirkt, verlangsamt sich das Voranschreiten der Erkrankung. Aber auch bei einem völligen Funktionsverlust der Schilddrüse ist durch eine Hormonzufuhr eine normale Lebensqualität möglich.

Fazit

Ziel der Hashimoto-Behandlung ist die Reduzierung der Entzündung in der Schilddrüse und der Ersatz der Schilddrüsenhormone bei Unterfunktion. Eine Selen-Supplementierung lindert zudem den autoimmunen Prozess, der die Gewebezerstörung herbeiführt.

Der Endokrinologe oder Internist verschreibt üblicherweise Levothyroxin als Hormonersatzpräparat, womit eine gute Einstellung des Hormonspiegels möglich ist. Entzündungshemmende Medikamente kommen bei starken entzündlichen Reaktionen zum Einsatz. Eine gesunde Ernährung hilft bei der Regulierung der Entzündungsvorgänge.

Quellen

  • www.endokrinologie.net
  • www.mayoclinic.org/diseases-conditions/hashimotos-disease
  • www.schilddruesenzentrum-koeln.de/wissenswertes/erkrankungen-der-schilddruese/entzuendungen-hashimoto
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Hashimoto-Thyreoiditis
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