Die Lipolyse ist ein medizinischer Eingriff, der das Ziel hat, Fettzellen mithilfe eines Wirkstoffes gezielt abzutöten. So sollen Fettansammlungen im Körper aufgelöst werden. Ein häufiger Anwendungsbereich ist die Kinnpartie, um beispielsweise ein Doppelkinn zu verringern.
Die Injektionslipolyse, oder kurz Lipolyse dient nur zur ästhetischen Korrektur z. B.
- am Augenlid,
- am Kinn oder
- an den Wangenpartien sowie
- lokal begrenzt am Körper.
Es ist keine Therapiemethode, um größere Fettansammlungen im Bauch- oder Hüftbereich zu entfernen. Bei Übergewicht sollte vielmehr eine Ernährungs- und Bewegungsanpassung erfolgen, um Gewicht abzubauen.
Die Lipolyse kann nach erfolgreicher Diätmaßnahme und nachhaltiger Änderung der Lebensgewohnheiten lediglich kleinere Fettansammlungen nachbehandeln.
Bei der Lipolyse wird ein fettlösender Wirkstoff über eine sehr feine Kanüle an verschiedenen Stellen unter die Haut direkt ins Fettgewebe injiziert. Der Wirkstoff setzt sich aus Phophatidylcholin und dem fettlösenden Stoff Desoxycholsäure zusammen. Der Wirkstoff baut die Zellmembranen der Fettzellen ab.
Das freiwerdende Fett reichert sich im Blut an und wird über die Leber weiter verstoffwechselt oder später ausgeschieden.
Der beschriebene Prozess geht relativ langsam vonstatten. Mittels Lipolyse lässt sich pro Behandlung circa 1 cm Fettschicht abbauen.
In den meisten Fällen wird die Behandlung zwei bis viermal innerhalb von acht Wochen wiederholt. Sie kann ambulant durchgeführt werden. In der Regel wird dabei auf eine umfassende Anästhesie verzichtet. Der Bereich, in dem die Lipolyse durchgeführt werden soll, wird vorab mithilfe von schmerzstillenden Salben lokal betäubt.
Bei der Lipolyse löst ein Wirkstoff Fettzellen auf © Svitlana | AdobeStock
Die Injektionslipolyse ist in erfahrenen Therapeutenhänden eine sichere Behandlung. Dennoch können Nebenwirkungen auftreten. Häufig sind Rötungen sowie Brennen und Juckreiz an den Behandlungsarealen. In einigen Fällen können sich zudem Hämatome (Blutergüsse) bilden.
Bei schweren Verläufen sind zudem ausgedehntere Nekrosen (Gewebeuntergänge) möglich. Dies ist allerdings mit 1 Fall pro 25.000 Operationen eine sehr seltene Komplikation.
In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen folgenlos innerhalb weniger Tage. Knotenbildungen, Dellen oder auch länger anhaltende Empfindungsstörungen sind sehr selten.
Patienten mit Durchblutungsstörungen sollten sich keiner Lipolyse unterziehen. Auch Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen oder unter Gerinnungsstörungen leiden, müssen verzichten. Hier besteht das Risiko, stärkere Blutungen auszulösen. Auch die Wirkung der fettlösenden Wirkstoffe ist bei diesen Patienten noch nicht untersucht worden.
Die Lipolyse ist ein ästhetischer Eingriff. Daher sind Erfahrung und Ausbildungsstand des Mediziners sehr wichtige Faktoren für den Erfolg der Methode.
Experten sind unter anderem im Netzwerk Lipolyse organisiert. Ohne gute Ausbildung und ausreichend Erfahrung in der Lipolyse drohen bei diesem Eingriff sonst Fehlbehandlungen und Misserfolge. Patienten sollten sich daher hier vorab über geeignete Zentren und Behandler informieren.