Die Chronische Lymphatische Leukämie (CLL) ist eine weniger aggresive Form von Blutkrebs. Sie hat einen leukämischen Verlauf. Umgangssprachlich wird die CLL auch „Alters-Leukämie“ genannt, da sie besonders häufig bei älteren Menschen auftritt.
Dank moderner Therapiemethoden lässt sich die Krankheit bei günstigem Verlauf gut in den Griff bekommen. Der Patient kann dann ein weitgehend beschwerdearmes Leben führen.
Diese Art von Blutkrebs verläuft häufig relativ langsam. Sie zählt zu den indolenten, das heißt weniger aggressiven Lymphomen. In der westlichen Welt gilt die Chronische Lymphatische Leukämie als die am häufigsten auftretende Form.
Die Erkrankung tritt meist ab dem 75. Lebensjahr auf, frühere Erkrankungen treten statistisch gesehen seltener auf.
Bei Leukämie (Blutkrebs) kommt es zu einer Übernahme der bösartigen weißen Blutkörperchen in der Blutzusammensetzung. Eine Chronischen Lymphatischen Leukämie liegt bei mehr als 5.000 bösartigen B-Zellen pro Microliter Blut vor.
Nicht immer treten Symptome auf, und wenn, können sie sehr unterschiedlich sein. Deswegen bleibt die Krankheit oft sehr lange unentdeckt. Häufig fällt sie zufällig im Rahmen anderer Untersuchungen auf.
Nichtsdestotrotz kann es zu einigen typischen Symptomen kommen:
- anschwellende Lymphknoten, vor allem in den Achseln oder Leistenregion,
- Vergrößerung von Leber und Milz und dadurch Schmerzen
- Müdigkeit und eingeschränkte Leistungsfähigkeit,
- Hautblässe sowie
- eine vermehrte Infektanfälligkeit.
Vor allem im Anfangsstadium können aber auch Fieber oder Nachtschweiß auftreten.
Wie diese Krankheit genau ausgelöst wird, konnte bislang noch nicht eindeutig festgestellt werden.
Offenbar spielen genetische Veränderungen, die während des Lebens erworben werden, eine große Rolle. Auch bestimmte Umweltgifte oder Pestizide stehen im Verdacht, die Entstehung dieser Krankheit zu begünstigen. Nicht zuletzt ist auch das Alter an der Entstehung beteiligt, da überwiegend ältere Menschen an CLL erkranken.

Darstellung von roten und entarteten weißen Blutkörperchen © Jennifer | AdobeStock
Eine CLL wird nicht zwingend sofort behandelt. Das hängt auch von den Beschwerden des Patienten ab.
In vielen Fällen beobachten die Ärzte die Erkrankung und warten zunächst ab, ob sich weitere Symptome entwickeln. Auch der oft eher sehr langsame Verlauf dieser Erkrankung lässt Zeit zum Abwarten.
Zeigt sich während der Kontrollen eine Verschlechterung der Blutwerte, wird jedoch eine Therapie eingeleitet. Das Gleiche gilt, wenn der Patient von Symptomen geplagt wird.
In einem solchen Fall kommt die Chemotherapie zum Einsatz. In den meisten Fällen gelingt es damit, die Symptome zu bekämpfen. Die Betroffenen bleiben dann mitunter über einen sehr langen Zeitraum beschwerdefrei.
Auch bei jüngeren Patienten wird eine Chemotherapie angewendet. Dann ist die Dosis aber wesentlich stärker als bei älteren Menschen. Auch hier gelingt es überwiegend, die Krebszellen erfolgreich zu bekämpfen.
Darüber hinaus gibt es noch andere Methoden. Deren Wirkung aber noch nicht vollständig bewiesen oder erforscht.
Hierzu zählt zum Beispiel die Stammzellen-Therapie. Vor allem jüngere Menschen könnten von ihr profitieren, da die Erkrankung im günstigsten Fall geheilt werden kann.
Die Prognose hängt immer
- vom individuellen Krankheitsverlauf,
- Alter und
- der gesamten Konstitution des Patienten
ab. Meistens verläuft die Krankheit zwar eher langsam, doch in Einzelfällen kann sie auch aggressivere Verläufe nehmen. Menschen mit Chronischer Lymphatischer Leukämie können meist sehr gut und in vielen Fällen sogar beschwerdefrei leben.
Auch das Berufsleben leidet in den meisten Fällen nicht unter der Krankheit, da der Patient voll belastbar ist.
Während einer Phase der CLL-Behandlung kann es aber kurzzeitig zu Müdigkeit und Abgeschlagenheit kommen. Der Körper benötigt dann eine entsprechende Ruhepause.
Darüber hinaus kann jeder Patient sich und seinem Körper neben der eigentlichen Therapie auch etwas Gutes tun. Sport stärkt das Immunsystem. Eine ausgewogene Ernährung kann ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Symptome leisten.