Die Ellenbogenarthroskopie wird auch als Ellenbogenspiegelung bezeichnet. Ähnlich wie die Knie- und die Schulterarthroskopie dient sie dazu, Schäden innerhalb des Gelenks zu erkennen und im selben Schritt zu behandeln.
Empfohlene Spezialisten für eine Ellenbogenarthroskopie
Artikelübersicht
Ellenbogenarthroskopie - Weitere Informationen
Gründe für die Durchführung einer Ellenbogenarthroskopie
Eine Arthroskopie des Ellenbogens kommt bei zahlreichen Problemen und Verletzungen in Frage, wie zum Beispiel:
- Wenn länger als sechs Monate Schmerzen im Ellenbogen bestehen, für die kein klarer Grund ersichtlich ist
- Bei einem leichten bis mittleren Verschleiß des Ellenbogens (Ellenbogenarthrose)
- Um bei Rheumaerkrankungen entzündete Schleimhaut aus dem Ellenbogen zu entfernen
- Wenn freie Gelenkkörper zu entfernen sind
- Wenn ein Impingement, also eine Einklemmung, Schmerzen verursacht
- Zur Therapie eines Tennisellenbogens
Es gibt natürlich noch zahlreiche weitere Gründe für das Durchführen einer Ellenbogenarthroskopie. Nahezu jede schmerzhafte Veränderung im Ellenbogengelenk können Ärzte heutzutage mittels Arthroskopie behandeln. Die bereits genannten Erkrankungen kommen am häufigsten vor.
Wie läuft eine Ellenbogenarthroskopie ab?
Bei der Ellenbogenarthroskopie handelt es sich um einen kleinen chirurgischen Eingriff. Dabei macht der Arzt mehrere etwa ein Zentimeter große Schnitte in den Ellenbogen.
In der medizinischen Fachsprache heißen diese Schnitte auch Portale. Durch die Portale kann der Arzt die Endoskopiekamera direkt in das Innere des Ellenbogens einführen. Diese Kamera ist etwa so dick wie ein Bleistift. Auf einem Monitor kann der Arzt dann das Ellenbogengelenk von innen betrachten.
Sind auf dem Kamerabild sichtbare Schäden zu sehen, kann er diese unmittelbar während der Arthroskopie beheben.
Dafür führt der Arzt das entsprechende Werkzeug über einen anderen Schnitt in den Ellenbogen ein.
Mögliche Behandlungen sind:
- Glätten von Knorpeln
- Entfernen von freien Gelenkkörpern
- Abtragen von Knochen
- Entfernen von entzündeter Schleimhaut oder
- Befestigen loser Teile oder Verschrauben von Brüchen
Die Ellenbogenarthroskopie ist gleichzeitig Diagnose- und Therapieinstrument. Es handelt sich um ein minimal-invasives Operationsverfahren. Der Arzt führt nur wenige kleine Schnitte durch, um so wenig Gewebe wie möglich zu verletzen.
Die Ellenbogenarthroskopie kann wahlweise in Vollnarkose oder in Lokalanästhesie erfolgen. Der Patient liegt während der Operation in Seiten- oder Bauchlage. Je nachdem, wie kompliziert der Eingriff ist, dauert die Ellenbogenarthroskopie zwischen 10 und 60 Minuten.
Wie sieht die Nachsorge nach einer Ellenbogenarthroskopie aus?
Je nach Komplexität des Eingriffs kann der Patient das Ellenbogengelenk sofort oder schrittweise wieder belasten. Auch eine mehrtägige Weiterbehandlung ist möglich, wenn der Arzt viel Gewebe entfernen muss.
Neben der schrittweisen Belastung sollte der Patient regelmäßig Krankengymnastik samt Bewegungsschule machen. So rostet das Gelenk nicht vollständig ein und ist bald wieder belastbar.
Wie lange die Krankschreibung nach einer Ellenbogenarthroskopie ist, hängt von der Schwere des Eingriffs ab. Es spielt auch eine große Rolle, welchen Beruf der Patient ausübt:
- Kam die Arthroskopie lediglich für die Diagnose zum Einsatz, ist das Gelenk binnen weniger Tage wieder komplett belastbar.
- Bei einem Knorpel- oder Bandschaden hingegen dauert es durchschnittlich drei bis sechs Wochen, bis das Gelenk wieder belastbar ist.
- Musste der Arzt im Inneren des Gelenks nähen oder operieren, dauert der Heilungsprozess bis zu sechs Wochen an.
Für eine schnelle Rehabilitation nach dem Eingriff sollten Patienten:
- Die regelmäßige Mobilisierungstherapie in Anspruch nehmen und
- Die verschriebenen Medikamente einnehmen
Die Medikamente dienen der Schmerz- und Entzündungshemmung. Neben den reinen Schmerzmedikamenten bekommt der Patient auch Magenschutzpräparate verschrieben. Einige Patienten müssen nach dem Eingriff eine automatische Bewegungsschiene tragen, um den Arm ruhig zu halten.
Bewegungsschiene für den Ellenbogen @ manassanant /AdobeStock
Mögliche Komplikationen und Risiken einer Ellenbogenarthroskopie
Die Ellenbogenarthroskopie ist ein sehr anspruchsvolles Verfahren und sollte nur durch speziell ausgebildete Ärzte (spezialisierte Ellenbogenchirurgen) erfolgen.
Im Gegensatz zum Kniegelenk ist das Ellenbogengelenk deutlich komplizierter aufgebaut und bietet weniger Platz, um zu manövrieren.
Richtig ausgeführt, ist die Ellenbogenarthroskopie ein sicheres und effektives Verfahren, um Erkrankungen und Verletzungen am Ellenbogen zu behandeln.
Da sich in der Nähe des Ellenbogens zahlreiche Gefäße und Nerven befinden, ist Vorsicht geboten.
Da es sich um einen operativen Eingriff handelt, sind die für jede Operation möglichen Risiken nicht auszuschließen.
Es kann also auch nach einer Ellenbogenarthroskopie zu folgenden Komplikationen kommen:
- Wundheilungsstörung
- Infektionen
- Blutungen oder
- Thrombose
In den meisten Fällen vertragen Patienten den Eingriff recht gut. Die zuvor genannten Nebenwirkungen sind sehr selten.
Quellen
https://www.schulter-ellenbogen.de/diagnostik/patienteninformationen/ellenbogen-op-nachbehandlung
http://www.ellenbogeninfo.de/ellenbogenarthroskopie.html
https://gelenk-klinik.de/ellenbogen-operation/arthroskopie-ellenbogen.html