Reflux aus dem Magen in die Speiseröhre ist für viele Menschen in der industrialisierten Welt ein Problem. Das damit verbundene Symptom ist auch als Sodbrennen bekannt.
Reflux entsteht, wenn der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht richtig funktioniert @ AntonioDiaz /AdobeStock
Eine Verhaltensänderung beim Essen und Medikamente (Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI)) können für eine verminderte Säureproduktion im Magen sorgen.
Dadurch lässt sich der Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre in den meisten Fällen verhindern. Gelingt dies nicht, empfiehlt der Arzt eine Reflux-Operation.
Bei der Reflux-Operation verhindert eine Fundusmanschette am unteren Ende der Speiseröhre, dass der Speisebrei zurückfließt.
Die Reflux-Operation (Fundoplikatio) erfolgt überwiegend als Schlüsselloch-OP (laparoskopisch) mithilfe eines Endoskops.
Das bringt für den Patienten einige Vorteile wie:
- Schnellere Wundheilung
- Schnellere Mobilisierung
In der Regel legen Ärzte bei der Reflux-Operation eine Vollmanschette nach Nissen-Rosetti an. Allerdings werden seit einigen Jahren auch Operationen mit Teilmanschetten häufiger (Reflux-Operation nach Toupet). Bei der legen Ärzte eine Manschette an, die die komplette Speiseröhre umfasst.
Die Reflux-OP nach Nissen ist das chirurgische Standardverfahren zur Verhinderung eines Reflux @ Pepermpron /AdobeStock
Bei der OP nach Toupet liegt die Manschette nicht komplett um die Speiseröhre, sondern ist an der Vorderseite befestigt. Die Operation nach Toupet kommt häufiger bei Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen zum Einsatz, wie Diabetikern.
Eine Reflux-Operation ist bei Patienten sinnvoll, die nicht auf eine konventionelle Therapie (Medikamente) ansprechen.
Auch bei einer Hiatushernie (Zwerchfellbruch) kann der Eingriff gemeinsam mit einer Hiatoplastik sinnvoll sein.
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff bestehen auch bei der Reflux-Operation gewisse Risiken und Nebenwirkungen.
Am häufigsten treten auf:
- Schwellungen im Bereich der OP-Wunde
- Völlegefühl
- Komplikationen beim Erbrechen oder auch beim Aufstoßen
- Blutungen im Bereich der Wunde sowie der Nähte
- Wundinfektionen
- Verletzungen des Zwerchfells oder benachbarter Organe (Darm, Magen oder Speiseröhre)
Die Reflux-Operation ist eine erfolgreiche Methode, um die Refluxkrankheit dauerhaft zu heilen. Laut einer Studie ist sie langfristig erfolgreicher als eine medikamentöse Therapie.
Bei jüngeren Betroffenen hat die Reflux-OP einen Kostenvorteil gegenüber der langjährigen (dauerhaften) Medikation. Etwa 90 % der Patienten einer Reflux-Operation haben nach dem Eingriff keinen Rückfluss und kein Sodbrennen mehr.
Bei 8 % der Patienten ist die Reflux-Operation erfolglos. Bei diesen kann die Manschette den Reflux nicht stoppen.
Nicht selten klagen Patienten trotz erfolgreicher Reflux-Operation über Nachwirkungen des Eingriffes, wie:
- Völlegefühl
- Probleme beim Aufstoßen
- Erbrechen
Die Erfolgsaussichten sind in spezialisierten Kliniken für Viszeralchirurgie am größten. Dort sind Experten für Reflux-Operationen tätig. Diese vertreten Fachgebiete der Inneren Medizin, Gastroenterologie, Viszeralchirurgie und Ernährungsmedizin.
Sie sollten die Operation an einem ausgewiesenen Zentrum für Viszeralchirurgie durchführen lassen, da Qualitätsstandards und ausreichend hohe Erfahrungswerte vorliegen.