Weitere Informationen zur Thermoläsion finden Sie weiter unten.
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Thermoläsion / Radiofrequenzläsion - Weitere Informationen
Was ist eine Thermoläsion bzw. Radiofrequenzläsion?
Die Thermoläsion stellt ein minimal-invasives Therapieverfahren zur Behandlung von Schmerzen dar, das auch Radiofrequenzläsion heißt.
Dabei erfolgt durch eine Hitzebehandlung eine Verödung von sensorischen Nervenfasern. Auf diese Weise lässt sich das Weiterleiten der Schmerzinformationen unterbrechen. Der Patient profitiert davon durch eine rasch einsetzende Linderung seiner Schmerzen.
Eine Thermo- oder Radiofrequenzläsion eignet sich auch zur Therapie von spondylogenen Schmerzen (Spondylose). Damit sind Beschwerden gemeint, die nicht von den Nervenwurzeln, sondern von den kleinen Gelenken der Wirbelsäule (Facettengelenke) kommen.
Bei Schmerzpatienten, die unter starken chronischen Rückenbeschwerden leiden, kann die Thermoläsion eine deutliche Entlastung bringen @ BigBlueStudio /AdobeStock
Urheber der Schmerzen sind meist Fehlfunktionen oder Verschleiß. Die Durchführung einer Thermoläsion findet statt, wenn andere Behandlungsverfahren wie die Gabe von Medikamenten oder Massagen keine Wirkung zeigen.
Die Radiofrequenzläsion zählt zur interventionellen Schmerztherapie. Ihr Ziel ist es, die Schmerzweiterleitung innerhalb der Schmerzbahnen zu unterbrechen oder zu verändern.
Das Reduzieren der weitergeleiteten Schmerzimpulse gibt dem Körper die Möglichkeit zur Selbstheilung.
Die Behandlung besteht aus:
- Gezielte Behandlungen der Nerven
- Elektrostimulation
- Gabe von Lokalanästhetika ins Rückenmark
Bei zwischen 60 und 80 Prozent aller Patienten trat nach der Behandlung eine Besserung ihrer Beschwerden ein.
Wie funktioniert die Thermoläsion bzw. Radiofrequenzläsion?
Für die Thermoläsion nutzen die Ärzte hochfrequenten Strom, der bereits seit längerem in der Hochfrequenzchirurgie zum Einsatz gelangt. Der hochfrequente Strom hat die Eigenschaft, Elektrolytverschiebungen zu bewirken.
Die Bewegung der Ionen sorgt für das Erhitzen von Elektroden. Diese hat der Arzt zuvor in der Nähe des Gewebes angebracht. Dies hat das Gerinnen von Zelleiweiß zur Folge. Durch den Anstieg der Stromzufuhr und den damit verbundenen Dampfdruck erfolgt das Sprengen der Zellwände.
Im Rahmen der Radiofrequenzläsion führt der Arzt unter Röntgenkontrolle eine spezielle Kanüle in Richtung des Nervs ein.
Nach der Eingabe einer Thermosonde in die Kanüle lässt sich die richtige Position ihrer Spitze mithilfe von Elektrostimulation ermitteln. Danach findet das Applizieren von hochfrequentem Wechselstrom (485 kHz) statt.
Sehen Sie den Ablauf der Radiofrequenzläsion im Video:
In der Nähe der Sondenspitze befindet sich ein intensives elektromagnetisches Feld, in dem es zur Anregung von Molekülen kommt. Auf diese Weise erhitzt sich das Gewebe im Umfeld von mehreren Millimetern.
Da die sensiblen Nervenfasern im Gewebe koagulieren, hat dies ihre selektive Zerstörung zur Folge. Das wiederum verhindert das Weiterleiten der Schmerzen.
Die Läsionstemperaturen betragen zwischen 60 und 80 Grad Celsius. Der ambulante Eingriff nimmt ungefähr 15 bis 30 Minuten in Anspruch.
Wann kommt Thermoläsion bzw. Radiofrequenzläsion zum Einsatz?
Die Thermoläsion lässt sich für folgende Anwendungsgebiete nutzen:
- Chronische degenerative Rückenschmerzen
- Chronische Schmerzen am Achsenskelett
- Bandscheibenschmerzen
- Cluster-Kopfschmerzen
- Trigeminusneuralgie
- Chronische sympathische Schmerzsyndrome
- Nichtchirurgische Nervenwurzelkompressionen
- Chronische Tumorschmerzen
- Herpes Zoster