Die akute Epiglottitis kann vor allem bei Klein- und Schulkindern teilweise lebensbedrohlich verlaufen. Der Kehldeckel (Epiglottis) schwillt an und die Schwellung kann sich über den ganzen Kehlkopf ausdehnen. Dann droht eine lebensbedrohliche Atemnot.
Schnelles Handeln ist notwendig: Kinder mit einer Epiglottitis müssen in ein Krankenhaus eingewiesen und unter Umständen intensiv-medizinisch behandelt werden.
Die beruhigende Wirkung der Eltern ist besonders wichtig. Jede Aufregung kann die Atemnot des Kindes verschlimmern. Eine Reizung der angeschwollenen Region kann zu einer dramatischen Verschlechterung des Gesundheitszustands führen. Dann kann sogar ein Herz-Kreislauf-Stillstand drohen.
Die Epiglottitis ist in den meisten Fällen eine bakterielle Entzündung des Rachenraums und Kehlkopfeingangs. Ursächliches Bakterium ist Haemophilus influenza Typ B. Gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib) können Kinder schon frühzeitig geimpft werden.
Seltener kann auch eine Virusinfektion die Ursache darstellen.

Schwillt der Kehlkopfeingang zu, kann weniger Luft zur Lunge gelangen und es herrscht Atemnot © bilderzwerg | AdobeStock
Die Epiglottitis beginnt zunächst mit einer Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens mit
- Abgeschlagenheit,
- Müdigkeit und
- Fieber.
Sehr schnell treten die typischen Symptome durch das Anschwellen des Kehlkopfes auf. Diese äußern sich durch
- eine kloßige Sprache,
- starke Schluckbeschwerden und
- Speichelfluss.
Hinzu kommen Atembeschwerden mit einem pfeifenden, schnarchenden Geräusch beim Einatmen, dem sogenannten insiratorischen Stridor.
Die Diagnose wird durch die Beschreibung der Krankheitszeichen und eine Inspektion des Rachenraums gestellt.
Spezialisten für die Diagnostik und Behandlung einer Epiglottitis sind Fachärzte für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (HNO-Ärzte).
Die Epiglottitis wird medikamentös mit Antibiotika und ggf. intravenösen Kortisongaben behandelt. Oft ist eine Beatmungstherapie notwendig, bei der der Patient sediert und gelegentlich intubiert, also künstlich beatmet wird.
Präventiv steht eine Schutzimpfung gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib) zur Verfügung. Seit der flächendeckenden Einführung der Schutzimpfung ist die Erkrankung stark zurück gegangen.