Die akute Epiglottitis stellt vor allem bei Klein- und Schulkindern eine mitunter lebensbedrohliche Erkrankung dar. Der Kehldeckel (Epiglottis) schwillt an und die Schwellung kann sich über den ganzen Kehlkopf ausdehnen. Es kommt zur lebensbedrohlichen Atemnot. Schnelles Handeln ist notwendig. Kinder mit einer Epiglottitis müssen in ein Krankenhaus eingewiesen und unter Umständen intensiv-medizinisch behandelt werden.
Die beruhigende Wirkung der Eltern ist besonders wichtig. Jede Aufregung kann die Atemnot des Kindes verschlimmern. Die Untersuchung des Rachenraums darf ausschließlich durch einen Arzt, in der Regel einen Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, durchgeführt werden. Ein Reizen der angeschwollenen Region kann zu einer dramatischen Verschlechterung des Gesundheitszustands führen - bis hin zum Herz-Kreislauf-Stillstand.
Die Epiglottitis ist in den meisten Fällen eine durch Haemophilus influenza Typ B ausgelöste bakterielle Entzündung des Rachenraums und Kehlkopfeingangs. Seltener kann auch eine Virusinfektion die Ursache darstellen. Gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib) können Kinder schon frühzeitig geimpft werden.
Die Epiglottitis beginnt zunächst mit einer Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens mit Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Fieber. Sehr schnell treten die typischen Symptome durch das Anschwellen des Kehlkopfes auf. Diese äußern sich durch eine kloßige Sprache, starke Schluckbeschwerden und Speichelfluss. Hinzu kommen Atembeschwerden mit einem pfeifenden, schnarchenden Geräusch beim Einatmen, dem sogenannten insiratorischen Stridor.
Die Diagnose wird durch die Beschreibung der Krankheitszeichen und eine Inspektion des Rachenraums gestellt. Spezialisten für die Diagnostik und Behandlung einer Epiglottitis sind Fachärzte für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (HNO-Ärzte).
Die Epiglottitis wird medikamentös mit Antibiotika und ggf. intravenösen Kortisongaben behandelt. Oft muss eine Beatmungstherapie veranlasst werden, bei der der Patient sediert und gelegentlich intubiert, also künstlich beatmet wird. Es steht eine Schutzimpfung gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib) zur Verfügung. Seit der flächendeckenden Einführung der Schutzimpfung, ist die Erkrankung stark zurück gegangen.