Ein tiefer, fester und erholsamer Schlaf ist wichtig für die Gesundheit. Denn während des Schlafs erholt sich der Körper und der Mensch tankt neue Energie für den nächsten Tag. Schlafprobleme oder ein unruhiger Schlaf können daher nicht nur in der Nacht für Frust sorgen, sondern auch die Leistungsfähigkeit am Tage beeinflussen. Besonders gebeutelt sind Menschen, die an der so genannten Schlafapnoe leiden. Diese Atemaussetzer sind tückisch und können langfristig zu schweren Schäden führen sowie die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Es gibt Faktoren, die dieses Beschwerdebild verstärken, aber auch Methoden, um es zu bekämpfen.
Unter einer Schlafapnoe versteht man Atemaussetzer während des Schlafs. Diese Atemaussetzer treten unregelmäßig auf und können einige Sekunden oder sogar mehrere Minuten dauern. Das Fatale an der Schlafapnoe: Viele Menschen bemerken sie nicht. Der Körper wird durch den mangelnden Sauerstoffgehalt im Blut, der durch die Atemaussetzer hervorgerufen wird, alarmiert. Dieses Warnsystem verhindert zwar, dass man während des Schlafs erstickt – dennoch können sich viele Menschen nicht an diese Atemaussetzer erinnern. Sie werden hierbei teilweise noch nicht einmal komplett wach, sondern gelangen lediglich in eine andere Schlafphase. Das Beschwerdebild wird auch Schlafapnoe-Syndrom (SAS) oder Obstruktive Schlafapnoe (OSA) genannt. In einzelnen Fällen spricht man auch von der Zentralen Schlafapnoe (ZSA).
In vielen Fällen begünstigen verengte oder verlegte Atemwege eine Schlafapnoe. Menschen, die schnarchen, sind besonders gefährdet. Bei ihnen kann man die Atemaussetzer auch sehr schnell bemerken. Wenn sie laut schnarchen und dieses Schnarchen dann für wenige Sekunden oder sogar für Minuten aussetzt, spricht viel dafür, dass es zu einer Schlafapnoe gekommen ist. Meist setzt die Atmung durch ein einzelnes, lautes Schnarchgeräusch wieder ein.
Im Falle der verengten Atemmuskulatur spricht man von der Obstruktiven Schlafapnoe. Zwar bekommen die Atemwege vom zentralen Nervensystem den Impuls zum Luftholen – durch die verengten Atemwege müsste dann aber mehr Kraft dafür aufgewendet werden, als die Atemmuskulatur besitzt. Dadurch kommt es zu den Atemaussetzern. Warum die Atemmuskulatur verengt ist, kann mehrere Ursachen haben. Besonders auffällig ist, dass ein Großteil der Betroffenen an Übergewicht leidet. Dieses Fettgewebe kann sich auch in den oberen Atemwegen einlagern und so zu Problemen führen. Darüber hinaus können aber auch eine zu große Zunge oder übergroße Gaumenmandeln die Atemwege blockieren. Wenn der Unterkiefer etwas zu weit nach hinten verlagert ist, kann dies ebenfalls eine Schlafapnoe begünstigen.
Wesentlich seltener als die Obstruktive Schlafapnoe tritt die Zentrale Schlafapnoe auf. Die Atemwege an sich haben hierbei mit den Problemen diesmal nichts zu tun, die Ursachen liegen im Gehirn. Denn hier gibt es in diesem Fall eine Störung, die die Weitergabe des Befehls zum Atmen an die Atemmuskeln unterbindet. Erst, wenn der bereits angesprochene Sauerstoffgehalt im Blut auf ein gefährliches Maß absinkt, wird die Atmung wieder durch das Gehirn angestoßen.
Diese möglichen Folgen gehen von einer unbehandelten Schlafapnoe aus:
Vor allem
Menschen, die allein leben, laufen Gefahr, eine Schlafapnoe zu entwickeln, die nicht entdeckt und behandelt wird. Sie werden lediglich die zunächst offensichtlichen Symptome zu spüren bekommen. Hierbei kann es sich etwa um
Tagesmüdigkeit handeln. Der Betroffene ist aufgrund der mitunter häufigen Atemaussetzer nicht ausgeruht und ausgeschlafen, was sich dann auf den nächsten Tag überträgt. Die Müdigkeit kann dabei so stark auftreten, dass sie zu
Einschränkungen im Berufsleben führt. Tagesmüdigkeit oder Konzentrationsschwäche sind aber nur einige der Beschwerden. Durch den mangelnden Sauerstoffgehalt im Blut können wichtige Organe, zum Beispiel
Herz und Gehirn, geschädigt werden. Wenn der Körper durch den fallenden Sauerstoffgehalt in einen Alarmzustand versetzt wird, steigt auch der Blutdruck an. Ein
erhöhter Blutdruck wiederum kann unbehandelt zu
Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen. Wenn bei Bluthochdruckpatienten keine Ursache für die abnormalen Werte gefunden werden kann, könnte also eine Schlafapnoe dahinterstecken. Oftmals wird diese nicht erwähnt, da die Patienten oft gar nicht wissen, dass sie überhaupt daran leiden.
Das Beschwerdebild ist nicht immer sehr leicht zu diagnostizieren, vor allem dann, wenn der Betroffene die Symptome nicht zuordnen kann. Nicht selten sind es die Partner, die ihn darauf hinweisen, dass sie Atemaussetzer beim Schnarchen feststellen. Ist dies der Fall, ist möglichst schnell ein Arzt aufzusuchen. Oft erfolgt hier die Behandlung durch einen Facharzt, in vielen Fällen wird der Patient aber auch an ein so genanntes Schlaflabor überwiesen. Hier wird der Schlaf intensiv überwacht und kann so Aufschlüsse über die genauen Beschwerden und Symptome geben. Es werden unter anderem Messungen der Herz- und Hirnfrequenzen (EKG und EEG) durchgeführt sowie der Blutdruck oder die Muskelentspannung gemessen. Der Arzt kann dem Patienten alternativ aber auch Messinstrumente mit nach Hause geben. Mithilfe dieser Instrumente werden dann ebenfalls verschiedene Parameter überprüft. Unter anderem handelt es sich dabei um die Sauerstoffsättigung im Blut, die Atembewegungen, den Atemluftstrom oder um die generelle Position beim Schlafen. Das Liegen auf dem Rücken kann zum Beispiel in einigen Fällen das Verengen der Atemwege begünstigen.
Besteht der Verdacht, dass Übergewicht die Apnoe verursacht, wird dem Betroffenen geraten, das Körpergewicht zu reduzieren. Darüber hinaus sollte auch der Konsum von Alkohol oder Nikotin direkt vor dem Schlafengehen heruntergesetzt, beziehungsweise vollständig unterlassen, werden. Auch Schlafmittel und muskelentspannende Medikamenten können zu Beschwerden führen. Eine Bissschiene dient dazu, die Lage des Kiefers zu korrigieren. In besonders schweren Fällen ist die Nutzung einer Atemmaske die Ultima Ratio zur Behebung der Beschwerden. Diese Atemmaske ist an ein Sauerstoffgerät angeschlossen und trägt dazu bei, dass die Luftzufuhr nicht unterbrochen wird. Diese Geräte sind allerdings sehr kostspielig und werden von den Krankenkassen oft nur teilweise übernommen. In den meisten – leichteren – Fällen helfen allerdings schon die bereits die vorab genannten Maßnahmen.
