Schätzungsweise 20 bis 50 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter haben Uterusmyome. Somit zählt das Myom zu den häufigsten gutartigen (benignen) Tumoren weltweit. Hinzu kommt, dass nicht alle Uterusmyome Symptome verursachen oder zu einem erhöhten Wachstum neigen.
Uterusmyome werden unter Umständen zu einem Fall für die Myomenukleation, wenn sie symptomatisch sind. Zu den häufigsten Symptomen von Uterusmyomen zählen beispielsweise
- Aborte bei Schwangerschaften,
- unerfüllter Kinderwunsch,
- Schmerzen sowie
- verstärkte Monatsblutungen.
Allerdings werden die Spezialisten für Myomenukleation vor einer Operation stets auch medikamentöse Therapieoptionen probieren. Denn wie jeder operative Eingriff, ist auch die Myomenukleation nicht risikofrei. Dazu lesen Sie weiter unten mehr.
Für die meisten Frauen im gebärfähigen Alter geht es bei der Myomenukleation um den Erhalt der Gebärmutter (Uterus) und somit auch um die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt schwanger werden zu können. Die Menge und auch der Ort der Myome im Uterus bestimmen die Operationsmethode, die angewendet wird.
Befinden sich die Myome dicht unterhalb der Schleimhaut – sind also submukös –, so ist es möglich, sie im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung zu entfernen. Die Gebärmutterhöhle wird in diesem Fall mittels Spüllösung gedehnt und die hervorstehenden Myome anschließend mit einer Schlinge abgeschnürt und entfernt.
Sitzen die Myome allerdings in tieferen Gewebeschichten, erfolgt die Myomenukleation laparoskopisch, das heißt, mithilfe der sogenannten Bauchspiegelung. Dabei handelt es sich um die heutzutage am häufigsten durchgeführte OP-Methode bei der Myomenukleation. Diese Schlüssellochmethode (minimal-invasive Myomenukleation) hat eine geringere Blutungs- und Infektionsgefahr als beispielsweise die offene Operation mittels Bauchschnittes, bei der ein höherer Blutverlust, Verwachsungen und eine verlängerte Genesungszeit auftreten können.
Wie bei jeder Operation kann es auch bei der Myomenukleation je nach Operationsmethode zu stärkeren Blutungen kommen. Des Weiteren sind Infektionen der Wunden möglich, aber auch Vernarbungen im Operationsgebiet. Darüber hinaus besteht insbesondere beim Bauchschnitt die Gefahr, andere Bauchorgane, wie Darm oder Blase zu verletzen.
Besondere Vorsicht besteht zudem bei Schwangerschaften nach einer Myomenukleation. Hier kann es unter Umständen zu einer Nahtschwäche kommen, sodass die früheren Operationswunden die Uteruswandung schwächen. Spezialisten für die Myomenukleation empfehlen daher, je nach Größe, Lage und Myomzahl mindestens 6 bis 12 Monate nach dem Eingriff mit einer Schwangerschaft zu warten. Aufgrund des erhöhten Rupturrisikos wird möglicherweise dann am Ende einer Schwangerschaft auch zu einem Kaiserschnitt geraten.
Da es sich bei Uterusmyomen um gutartige Gewebewucherungen handelt, ist deren Entfernung in der Regel gefahrlos möglich. Dennoch neigen Frauen mit Myomen nach einer Myomenukleation zu sogenannten Rezidiven, das heißt, es bilden sich in der Folgezeit erneut Myome aus.
Die Rezidivrate nach erfolgreicher Myomenukleation beträgt in den ersten Jahren nach einem operativen Eingriff bis zu 25 Prozent. Das bedeutet, dass etwa jede 4. Frau nach der Myombehandlung erneut Myome entwickeln wird. Auf der anderen Seite jedoch können drei von vier Frauen mittels Myomenukleation geheilt werden.
Die chirurgische Versorgung von Myomen – als klassische Wucherungen der Muskelschicht innerhalb der Gebärmutterschleimhaut – fällt in die Zuständigkeit der Fachärzte für Frauenheilkunde (Gynäkologie). Myomenukleations-Spezialisten sind zumeist chirurgisch tätige Gynäkologen, welche in für das Krankheitsbild ausgewiesenen Klinikzentren arbeiten.
Je nach Befundlage und Verdachtsdiagnose sind möglicherweise weitere Fachgruppen im Vorfeld einer Myomenukleation beteiligt, wie beispielsweise allgemeine Chirurgen, Pathologen und Onkologen – letztere häufig zum Ausschluss einer möglicherweise bösartigen (malignen) Gewebewucherung.