Die Schamlippenkorrektur dient in der ästhetischen Chirurgie der Korrektur des Aussehens der weiblichen Genitalien.
Unerwünschte Veränderungen der Labien (Schamlippen) treten in jedem Alter auf. Die Gründe für die Veränderung der äußeren Schamlippen sind vielfältig. Gründe für eine Schamlippenvergrößerung können sein, dass die Schamlippen
- erschlafft sind,
- zu schwach ausgebildet sind,
- eine vorher durchgeführte Straffung nicht effizient genug war,
- ein Lipom oder Tumor des Genitalbereichs aufgetreten ist oder
- die Schutzfunktion am Scheideneingang nicht mehr gewährleistet ist.
Die Veränderung oder Erschlaffung der Labia majora (große bzw. äußere Schamlippen) tritt auch häufig nach einer Gewichtsreduktion auf. Die Ästhetik der Region ist in solchen Fällen eventuell nicht mehr gegeben.
Manche Frauen empfinden die Form, Größe und vor allem die Konsistenz ihrer äußeren Schamlippen unästhetisch. Vermehrt wird die Gestaltung der Vulva (äußere weibliche Geschlechtsorgane) im Sinne einer Verjüngung durchgeführt. Die kleinen Schamlippen werden verkleinert und die großen Schamlippen werden vergrößert, damit die großen die kleinen Schamlippen vollständig abdecken.
Die Schamlippenvergrößerung wird mit körpereigenem Fett durchgeführt. Im Prinzip ist diese Art der Schamlippenkorrektur eine Fettgewebstransplantation bzw. Eigenfett-Unterspritzung.
Klinische Studien haben gezeigt, dass vom unterspritzten Fettgewebe ungefähr ein Drittel dauerhaft bestehen bleibt. Dementsprechend sind nach vier bis sechs Monaten eventuell Zweiteingriffe angezeigt.
Auf die Operation müssen Sie sich nicht speziell vorbereiten. Wir empfehlen, dass Sie den Genitalbereich 24 Stunden vor dem Eingriff rasieren, um das Infektionsrisiko zu senken.
Sie sollten für die Dauer von 14 Tagen vor der Operation
- keine Schmerzmittel, wie z.B. Aspirin, und
- keine Blutverdünnungs-Medikamente z.B. Marcumar
einnehmen, da diese die Blutgerinnung verzögern. Auch auf Alkohol, Schlafmittel und Nikotin sollten Sie weitgehend verzichten.
Noch bevor der Anästhesist die Narkose einleitet, werden die Bereiche erneut vermessen.
Einer Fettunterpolsterung (Lipofilling) ist unter einer Kurznarkose durchführbar. Dabei saugt der Chirurg zusächst mithilfe von dünnen Kanülen körpereigenes Fett ab. Sehr gut eignet sich dafür die Gesäßregion. Dieses Fettgewebe wird gereinigt und aufbereitet. Daanch werden die äußeren Schamlippen unter Verwendung von Spezialinstrumenten mit einer Mikrofett-Injektionstechnik infiltriert.
Die Prozedur dauert ca. 60 bis 80 Minuten. Pro Sitzung und pro Seite benötigt man zwischen 8 bis 12 ml Fett.
Ihr Aufenthalt im Krankenhaus beträgt je nach Ausdehnung des operierten Bereichs zwischen einem und drei Tagen.
Bei der Schamlippenvergrößerung kommt Eigenfett zum Einsatz, das zuvor abgesaugt und präpariert wird © HB511 | AdobeStock
Unmittelbar nach der Operation werden Sie Schmerzmittel benötigen, die Ihnen die nötige Ruhe und Entspannung für die Heilung verschaffen sollen. Bei Bedarf erhalten Sie für die ersten 24 Stunden ein Antibiotikum.
Gegen Blutgerinnsel und Embolien sollten Sie Thrombosestrümpfe anlegen. Dazu gehört auch eine tägliche subkutane Thromboseprophylaxe.
Keine Operation ist ohne Risiko! Leiden Sie unter
müssen besondere Vorsichtsmaßnahmen mit Ihrem Arzt getroffen werden. Teilen Sie ihm dann schon im Vorfeld der Operation mit,
- ob Sie Allergien gegen Medikamente, Pflaster oder Salben haben,
- an anderen Erkrankungen leiden und
- regelmäßig Medikamente einnehmen.
Es ist außerdem wichtig, die Wundflächen sehr gut sauber zu halten. Da es sich um intime Wundflächen handelt, können bakterielle Entzündungen die Heilung stören.
Nach dem Eingriff können neben den allgemeinen Operationsrisiken ein leichtes "Ziehen" bis mittelmäßige Schmerzen auftreten. Sie klingen im Regelfall bereits wenige Tage nach dem Eingriff wieder ab.
Im Bereich der Absaugung können Sensibilitätsstörungen mit Taubheitsgefühlen vorkommen. Diese bilden sich im Normalfall innerhalb weniger Wochen fast vollständig wieder zurück.
Durchblutungs- und Wundheilungsstörungen können zu einer verlangsamten Wundheilung und unschönen, breiteren Narben führen. Durch Verletzung von Lymphgefäßen kann es im Anschluss an diese Operation zu einer Schwellung kommen.
Nach einer Schamlippenvergrößerung ist es besonders wichtig, sich in den ersten drei Tagen ruhig zu verhalten. Bereits zu viel Gehen kann durch Reibung im Schambereich zu
- einer Blutung,
- vermehrter Schwellung oder
- einem „Wegschwimmen“ der transplantierten Fettzellen
führen. Der Verband besteht aus einer antiseptischen Salbe, Kompressen und einer Damenbinde, die bei Bedarf gewechselt und beim Toilettengang entfernt werden kann.
Duschen ist nach 48 Stunden generell wieder erlaubt, sollte jedoch nicht zu ausgiebig erfolgen. Baden ist frühestens nach sechs Wochen und bei stabilen verschlossenen Wundverhältnissen möglich. Mit sexuellen Aktivitäten müssen Sie zwei bis drei Wochen warten.
Nach der Schamlippenvergrößerung können stärkere Schwellungen auftreten. Daher sollten Sie mindestens einmal am Tag ein Kamille-Sitzbad nehmen. Diese Schwellungen können auch zu einer optischen Asymmetrie der Schamlippen führen. Es dauert in der Regel drei bis sechs Monate, bis alle Schwellungen sich zurückgebildet haben.
Wir empfehlen, während dieses Zeitraumes auf das Heben und Tragen schwerer Lasten sowie Sport und Saunagänge zu verzichten.
Vitamine und Zink sind wichtige Faktoren für eine gute Heilungsphase. Achten Sie daher besonders auf eine gute, ausgewogene vitaminreiche Ernährung.
Die Rückkehr in den Alltag ist normalerweise bereits nach 72 Stunden möglich, da in der Regel nur geringe postoperative Beschwerden bestehen.
Über weitere Maßnahmen zu Ihrer individuellen Nachbehandlung werden Sie vor der Klinikentlassung informiert.
Die kosmetische Behandlung zur Vergrößerung oder Auffüllung der Schamlippen kann individuell sehr unterschiedlich sein. Eine Schamlippenvergrößerung ist ab 2000 € zu erhalten.
Das Ziel der meisten Interventionen der äußeren Genitale bei der Frau ist das Erreichen eines ästhetisch-harmonischen Ergebnisses. Wesentlich für ein positives Ergebnis sind Fähigkeiten und Erfahrungen des durchführenden Chirurgen.