Herz-MRT - Spezialisten und Informationen

21.02.2024
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
Leading Medicine Guide Redaktion

In den letzten Jahren hat sich die Magnetresonanztomographie (MRT) des Herzens (Herz-MRT, Kardio-MRT) rasant entwickelt. Sie nimmt in der Diagnostik von Herzproblemen und -erkrankungen und in der Therapieplanung einen großen Stellenwert ein. Besonders positiv ist, dass eine Herz-MRT risikoarm und gut verträglich ist. Nur wenige Patienten kommen aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht für ein MRT infrage.


Im Folgenden finden Sie weitere Informationen zur Herz-MRT sowie ausgewählte Herz-MRT-Spezialisten.

 

Empfohlene Herz-MRT-Spezialisten

Artikelübersicht

Was ist eine Herz-MRT?

Die Magnetresonanztomographie des Herzens heißt auch kardiologische Kernspintomographie oder Kardio-MRT. Sie gilt als eine der modernsten und umfassendsten Bildgebungsverfahren, um Herzerkrankungen zu diagnostizieren. Die Untersuchung liefert bewegte Bilder des Herzens, Störungen sind dabei zu erkennen.

KernspintomographieMit einer Kardio-MRT ist es möglich, die Anatomie des Herzens detailliert zu zeigen @ Angelov /AdobeStock

Der Radiologe erkennt Herzrhythmusstörungen oder Herzmuskelentzündungen oder kann diese durch die Untersuchung ausschließen. 

Zunächst verabreicht der Arzt dem Patienten Kontrastmittel, damit er geschädigte Bereiche des Herzens erkennen kann. Das Kontrastmittel stellt eine kurzzeitige Belastungssituation für das Herz dar. Das ist für das Stress-MRT (Reaktion des Herzens bei Belastungen) wichtig.

Funktionsweise des Kardio-MRT

Bei einer Untersuchung mithilfe des Kardio-MRT nutzt der untersuchende Arzt ein starkes Magnetfeld. Radiowellen werden durch den Körper gesandt, die elektromagnetische Echosignale zurückgeben. 

Diese Echosignale zeichnet das Gerät auf. Die Untersuchung erfolgt ohne die Belastung durch Röntgenstrahlen. Der Computer berechnet aufgrund der Echosignale unterschiedliche Schnittbilder des Herzens und von der umliegenden Region.

Die gesamte Untersuchung dauert zwischen 30 und 60 Minuten. Währenddessen liegt der Körper größtenteils in einer Röhre. Klopfende Geräusche markieren das Aussenden der Radiowellen.

Gründe für die Durchführung der Herz-MRT

Die Kardiologie zielt auf die Früherkennung von Herzerkrankungen ab. Die Herz-MRT ist eine gut verträgliche Untersuchungsmethode, die zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Diagnosemethoden hat. 

Die Gründe für den Einsatz der Untersuchungsmethode sind vielfältig:

  • Feststellung koronarer Herzerkrankungen
  • Bestimmung der Herzdurchblutung
  • Diagnostik und Risikobestimmung primärer Herzmuskelerkrankungen
  • Bestimmung von Struktur und Funktion des Herzens
  • Erkennen von entzündlichen Veränderungen des Herzmuskels
  • Verlaufskontrolle nach Herzoperationen
  • Kontrolle der Herzfunktion bei Chemotherapien
  • Diagnostik von angeborenen Herzfehlern

Vorteile der Kardio-MRT

Die größten Vorteile der MRT-Untersuchung sind:

  • Gute Verträglichkeit 
  • Hohe Darstellungsgenauigkeit
Herz MRTDie MRT benötigt zur Bilderstellung keine Röntgenstrahlen @ samunella /AdobeStock

Das Verfahren ist nicht-invasiv, es ist somit keine Operation nötig, um Erkrankungen, Herzklappenfehler oder andere Beeinträchtigungen des Herzens festzustellen.

Früher war die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) nötig, um das Herzgewebe zu charakterisieren. Damit ging ein deutlich höheres Risiko einher. Wie auch bei der Herz-Katheter-Untersuchung.

Die Risiken liegen allerdings beim Herz-MRT nicht vor. Bei vielen Verdachtsdiagnosen können Ärzte auf die Gabe von Kontrastmitteln verzichten.

Auch Radiologen schätzen die Vorteile wie:

  • Beliebige Wiederholung möglich dank geringem Risiko
  • Diagnostik sowohl in Ruhe als auch als Stress-Test möglich
  • Gute Darstellung komplexer Strukturen in verschiedenen Ebenen
  • Exakte Vermessung des Herzens möglich
  • Schnittbilder sind reproduzierbar

Ablauf der kardiologischen MRT-Untersuchung

Für Patienten wichtig: Sie müssen nicht nüchtern zur Herz-MRT kommen. Eine stationäre Aufnahme ist nicht nötig. Die gesamte Untersuchung findet ambulant und unter Aufsicht von Fachärzten statt. 

Die Untersuchung beginnt mit einem persönlichen Aufklärungsgespräch. Der Kardiologe stellt das Verfahren zur Bildgebung vor und weist den Patienten auf wichtige Details hin.

Am Tag der Untersuchung spritzt der Arzt dem Patienten ein Kontrastmittel, sofern dies durch die medizinische Indikation notwendig ist. Der nötige Zugang erfolgt über die Armvene. 

Der Patient legt sich auf die herausgefahrene Liege. Das medizinische Personal erklärt ihm anschließend alle weiteren Schritte. Bei Bedarf kann der Patient Kopfhörer aufsetzen, da die magnetischen Impulse sehr laut sind.

Nachdem der Patient in der richtigen Position liegt, fährt die Liege in das MRT. Die Untersuchung dauert bis zu 60 Minuten.

Nach der Untersuchung fährt die Liege wieder heraus und der Patient kann aufstehen. Der Arzt fertigt abschließend ein Gutachten an, das er an den zuständigen Arzt schickt. Der Patient erhält vor dem Verlassen der radiologischen Praxis eine eigene Report-CD mit den Bildern der MRT.

Wissenswertes für Patienten

Zwölf Stunden vor der MRT-Untersuchung dürfen Sie keine koffeinhaltigen Getränke konsumieren. Auch Schokolade ist tabu! Der Grund ist, dass Koffein die Untersuchungsergebnisse verfälscht und das Herz einer Belastungssituation aussetzt. 

Patienten sollten bitte Folgendes beachten:

  • Angaben zur medizinischen Fragestellung sind mitzubringen (in der Regel auf dem Überweisungsschein aufgeführt)
  • Mitbringen von Vorbefunden erbeten
  • Rasur bei stark behaarter Brust eventuell nötig
  • Minderjährige brauchen die Einverständniserklärung/Begleitung der Eltern
  • Rechtzeitiges Absetzen bestimmter Medikamente (z. B. Theophyllin-Präparate oder Betablocker bei Durchführung einer Stress-MRT)
  • Angabe von Platzangst – Gabe eines Beruhigungsmittels möglich

Nach der Untersuchung müssen Patienten nichts weiter beachten. In der Regel können sie direkt nach Hause gehen. Hat der Patient allerdings ein Beruhigungsmittel erhalten, darf er mindestens zwei Stunden nicht am Straßenverkehr teilnehmen.

Risiken der Untersuchung

Die Kardio-MRT ist risikoarm und gut verträglich. Verschiedene Studien stellten jedoch fest, dass eine Ablagerung von Kontrastmittel im Gehirn entstehen kann. Dies ist sowohl bei gesunder als auch bei gestörter Nierenfunktion möglich. 

Derartige Ablagerungen lagen vor allem bei Patienten mit Multipler Sklerose vor. Forschungen zeigten aber bisher keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit. Daher gilt die Gabe von Kontrastmittel weiterhin als sicher.

Häufige Komplikationen treten durch metallhaltige Fremdkörper im Körper auf. Sie können sich durch magnetische Impulse bewegen. Vor der Untersuchung müssen Ärzte daher sicherstellen, dass keine Fremdkörper vorhanden sind. Als unkompliziert gelten medizinisch eingebrachte Metalle.

Teilweise treten allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel bei der Herz-MRT-Untersuchung auf. Nur selten führt das MRT-Kontrastmittel zu schweren Nierenschäden.

Wer sollte kein Herz-MRT bekommen?

Patienten mit folgenden Indikationen sollten keine Kernspintomographie des Herzens bekommen:

Fazit: Gut verträgliche Untersuchung nach modernsten Standards

Die Herz-MRT gilt als die modernste Form der Bildgebung, mit der Radiologen das Herz untersuchen. Es wird auf mehreren Ebenen dargestellt, sodass Normabweichungen sichtbar sind. 

Dank dem hohen Erkenntnisstand in der medizinischen Forschung sind die gewonnenen Bilder aussagekräftig. Sie bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung von Herzerkrankungen, Fehlbildungen oder Funktionsstörungen des Herzens.

Whatsapp Facebook Instagram YouTube E-Mail Print