Herzmuskelentzündung (Myokarditis): Infos & Ärzte

16.10.2024
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Myokarditis ist der medizinische Fachausdruck für eine Herzmuskelentzündung. Die Folge eine Herzmuskelentzündung können Herzrhythmusstörungen oder sogar ein Herzstillstand sein.

Was sind die Ursachen einer Myokarditis, welche Symptome treten auf und wie kann man die Erkrankung behandeln? Diese Fragen beantworten wir weiter unten. Hier finden Sie außerdem ausgewählte Ärzte, die eine Herzmuskelentzündung behandeln.

ICD-Codes für diese Krankheit: I01, I09.0, I09.1, I09.2, I40, I41

Empfohlene Ärzte für die Behandlung einer Herzmuskelentzündung

Kurzübersicht:

  • Was ist eine Herzmuskelentzündung? Die Entzündung des Herzmuskels kann starke Beschwerden verursachen und sogar tödlich verlaufen.
  • Ursachen: Viren, Pilze und Bakterien können die Erkrankung verursachen, darunter treten Staphylokokken, Streptokokken, Masern- und Grippeviren häufig hervor. Auch Autoimmunerkrankungen und verschleppte Infekte können ursächlich sein.
  • Symptome: Die Beschwerden hängen davon ab, ob es sich um eine akute oder chronische Entzündung handelt. Eine Auflistung der vielfältigen Symptome finden Sie weiter unten im Text.
  • Diagnose: Der Arzt erfragt die Vorerkrankungen und führt eine körperliche Untersuchung durch. Ein Blutbild zeigt dann die erhöhten Entzündungswerte. Verfahren wie ein EKG und eine Echokardiographie sind von Bedeutung, ggf. kann auch eine Myokardbiopsie erforderlich sein.
  • Behandlung: Dem Patient wird absolute Schonung verordnet. Medikamente unterstützen den Heilungsprozess. Die Erkrankung muss vollständig auskuriert werden.
  • Prognose: Schnell therapierte Herzmuskelentzündungen heilen in der Regel sehr gut und folgenlos aus. In seltenen Fällen bleiben schwerwiegende Herzerkrankungen wie Herzrhythmusstörungen zurück.

Artikelübersicht

Was ist Myokarditis und wie entsteht sie?

Die Entwicklung einer Herzmuskelentzündung kann verschiedene Ursachen haben. Manchmal sind zum Beispiel bestimmte Viren, Pilze oder Bakterien verantwortlich. 

Häufige Erreger sind etwa:

  • Viren: Masernviren, Grippeviren oder Herpesviren
  • Bakterien: Staphylokokken oder Streptokokken

Auch Autoimmunerkrankungen können zu einer Myokarditis führen. Dabei richtet sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper und greift unter anderem die Struktur des Herzmuskels an.

Verschleppte Infekte stellen eine große Gefahrenquelle dar. Gerade Sportler kurieren eine Erkältung oder grippale Infekte oft nicht richtig aus. Als Folge dieser Verschleppung kann eine Schädigung des Herzmuskels folgen.

Oft verläuft die Herzmuskelentzündung zunächst ohne Komplikationen. Symptome treten entweder nicht auf oder der Betroffene interpretiert sie nicht richtig.

Im Extremfall kann eine Herzmuskelentzündung zu starken Beschwerden führen oder sogar tödlich verlaufen. Wichtig ist bei dieser Erkrankung nicht nur die Diagnose, sondern auch eine individuelle Therapieform.

Die Symptome einer Myokarditis

Die Symptome einer Herzmuskelentzündung sind recht unterschiedlich. 

Mediziner unterscheiden zwischen der akuten und chronischen Myokarditis.

Bei einer akuten Myokarditis kommt es zu:

Auch Wassereinlagerungen, sogenannte Ödeme, gehören zu den Symptomen. Dann sammelt sich Wasser im Gewebe an.

Die chronische Myokarditis ruft andere Beschwerden hervor. 

Anzeichen können hierbei sein:

  • Müdigkeit
  • Leistungsschwäche
  • Gewichtsverlust oder
  • Gliederschmerzen

 

Diese Symptome treffen aber auch auf andere Krankheitsbilder zu. Weniger dramatische Krankheiten, zum Beispiel ein leichter Infekt, können ebenfalls zu Gliederschmerzen oder allgemeinem Unwohlsein führen.

Herzmuskelentzündung
Eine Herzmuskelentzündung kann die Herzfunktion beeinträchtigen © Henrie | AdobeStock

Wie stellt der Arzt eine Myokarditis fest?

Zur zielgerichteten Behandlung einer Herzmuskelentzündung gehört eine sorgfältige Diagnose.

Viele Betroffene bemerken keine Symptome oder sie treten nur sporadisch und schwach auf. Daher ist eine Myokarditis nicht immer leicht zu diagnostizieren.

Besteht der Verdacht auf eine Herzmuskelentzündung, führt der Arzt mehrere Tests durch.

Der behandelnde Arzt wird im ersten Schritt den Patienten nach möglichen Vorerkrankungen befragen. Vor allem eine akute Myokarditis lässt sich so manchmal gut identifizieren. 

Die ersten wichtigen Anzeichen für den Arzt sind, wenn der Patient kürzlich an folgenden Erkrankungen litt:

Darüber hinaus führt der Arzt auch einige standardmäßige Untersuchungen durch. Er misst den Blutdruck und die Körpertemperatur und horcht Herz und Lunge ab.

Helfen kann bei der Diagnose auch eine Blutuntersuchung. Wenn sich hier erhöhte Entzündungswerte zeigen, liefern diese einen weiteren Hinweis auf eine mögliche Herzmuskelentzündung.

Die chronische Myokarditis ist wesentlich schwieriger zu diagnostizieren.

Nimmt die Erkrankung einen schweren oder sogar chronischen Verlauf, kann auch eine Myokardbiopsie notwendig sein. Hierbei entnehmen Ärzte Gewebe aus dem Herzmuskel und untersuchen es klinisch.

Daneben gehören aber auch weitere Standardverfahren zu den Untersuchungen.

Dazu zählen:

Letztere kann bei einem Kardiologen erfolgen, der auf Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems spezialisiert ist.

Die Behandlung einer Myokarditis 

Jede körperliche Anstrengung kann eine bereits bestehende Myokarditis verschlimmern und zu weiteren Problemen führen. Daher ist das oberste Gebot bei einer Herzmuskelentzündung Schonung. Diese Schonung reicht je nach Schwere und Verlauf der Erkrankung bis zur absoluten Bettruhe.

Wichtig ist, dass der Patient die Erkrankung vollständig auskuriert. Ansonsten kann es zu einem Rückfall kommen.

Darüber hinaus sind im Rahmen der Therapie auch Medikamente notwendig. Erhält der Patienten etwa strikte Bettruhe, steigt jedoch das Risiko auf eine Thrombose

Um dieses Risiko möglichst gering zu halten, erhält der Patient Heparin. Heparin ist ein Blutverdünner, den sich der Patient selbst mit einer Spritze unter die Haut verabreicht.

Virusinfektionen sind für einen großen Teil der Herzmuskelentzündungen verantwortlich. Daher kann der Arzt auch Interferone verabreichen.

Sollten bakterielle Infektionen die Ursache sein, helfen Antibiotika. Bei Pilzbefall sind Antimyotika sinnvoll.

Darüber hinaus erhält der Patient noch weitere Medikamente, wie:

  • Schmerzmittel
  • Diuretika
  • Herzmedikamente oder
  • Antiarrhythmika

Eine chronische Myokarditis kann unter anderem von einer Autoimmunerkrankung ausgehen. Hier helfen dann Immunsuppressiva, die das Immunsystem einschränken.

Die Prognose nach einer Myokarditis

In der Regel heilt eine rechtzeitig erkannte und passend therapierte Herzmuskelentzündung folgenlos aus.

 

In einzelnen Fällen können leichte Rhythmusstörungen zurückbleiben, die allerdings auch bei gesunden Patienten auftreten können. Sollte die Krankheit einen sehr schweren Verlauf nehmen, rückt auch eine Transplantation ins Blickfeld.

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