Die Entwicklung einer Herzmuskelentzündung kann verschiedene Ursachen haben. Manchmal wird sie zum Beispiel durch bestimmte Viren, Pilze oder Bakterien ausgelöst. Häufige Erreger sind etwa:
- Viren: Masernviren, Grippeviren oder Herpesviren
- Bakterien: Staphylokokken oder Streptokokken.
Auch Autoimmunerkrankungen können zu einer Myokarditis führen. Dabei richtet sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper und greift unter anderem die Struktur des Herzmuskels an.
Verschleppte Infekte stellen eine große Gefahrenquelle dar. Gerade Sportler kurieren eine Erkältung oder grippale Infekte oft nicht richtig aus. Als Folge dieser Verschleppung kann dann der Herzmuskel geschädigt werden.
Oft verläuft die Herzmuskelenzündung zunächst ohne Komplikationen. Symptome treten entweder nicht auf oder werden vom Betroffenen nicht richtig interpretiert.
Im Extremfall kann diese zu starken Beschwerden führen oder sogar tödlich verlaufen. Wichtig ist bei dieser Erkrankung nicht nur die Diagnose, sondern auch eine individuelle Therapieform.
Die Symptome einer Herzmuskelentzündung sind recht unterschiedlich. Man unterscheidet zwischen der akuten und chronischen Myokarditis.
Bei einer akuten Myokarditis kann es zu
kommen. Auch Wassereinlagerungen, sogenannte Ödeme, gehören zu den Symptomen. Dann sammelt sich Wasser im Gewebe an.
Die chronische Myokarditis ruft andere Beschwerden hervor. Anzeichen können hierbei
- Müdigkeit,
- Leistungsschwäche,
- Gewichtsverlust oder
- Gliederschmerzen
sein. Diese Symptome treffen aber auch auf andere Krankheitsbilder zu. Weniger dramatische Krankheiten, zum Beispiel ein leichter Infekt, können ebenfalls zu Gliederschmerzen oder allgemeinem Unwohlsein führen.

Eine Herzmuskelentzündung kann die Herzfunktion beeinträchtigen © Henrie | AdobeStock
Zur zielgerichteten Behandlung einer Herzmuskelentzündung gehört eine sorgfältige Diagnose.
Viele Betroffene bemerken keine Symptome oder sie treten nur sporadisch und schwach auf. Daher ist eine Myokarditis nicht immer leicht zu diagnostizieren.
Besteht der Verdacht auf eine Herzmuskelentzündung, führt der Arzt mehrere Tests durch.
Der behandelnde Arzt wird im ersten Schritt den Patienten nach möglichen Vorerkrankungen befragen. Vor allem eine akute Myokarditis lässt sich so manchmal gut identifizieren. Litt der Patient kürzlich an
können dies erste, wichtige Anzeichen für den Arzt sein.
Darüber hinaus wird der Arzt auch einige standardmäßige Untersuchungen durchführen. So wird er Blutdruck und Körpertemperatur messen sowie Herz und Lunge abhorchen. Helfen kann bei der Diagnose auch eine Blutuntersuchung. Wenn sich hier erhöhte Entzündungswerte zeigen, liefern diese einen weiteren Hinweis auf eine mögliche Herzmuskelentzündung.
Die chronische Myokarditis ist wesentlich schwieriger zu diagnostizieren.
Nimmt die Erkrankung einen schweren oder sogar chronischen Verlauf, kann auch eine Myokard-Biopsie angezeigt sein. Hierbei wird Gewebe aus dem Herzmuskel entnommen und klinisch untersucht.
Daneben gehören aber auch weitere Standardverfahren zu den Untersuchungen. Dazu zählen unter anderem ein EKG oder eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Letztere kann bei einem Kardiologen durchgeführt werden, der auf Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems spezialisiert ist.
Jede körperliche Anstrengung kann eine bereits bestehende Myokarditis verschlimmern und zu weiteren Problemen führen. Daher ist das oberste Gebot bei einer Herzmuskelentzündung Schonung. Diese Schonung kann – je nach Schwere und Verlauf der Erkrankung – sogar bis hin zur absoluten Bettruhe reichen.
Wichtig ist, dass die Erkrankung vollständig auskuriert wird, da es ansonsten zu einem Rückfall kommen kann.
Darüber hinaus sind im Rahmen der Therapie auch Medikamente angezeigt. Wurde dem Patienten etwa strikte Bettruhe verordnet, steigt das Risiko auf eine Thrombose. Um dieses Risiko möglichst gering zu halten, wird Heparin verordnet. Das ist ein Blutverdünner, den sich der Patient selbst mithilfe einer Spritze subkutan (unter die Haut) verabreicht.
Virusinfektionen sind für einen großen Teil der Herzmuskelentzündungen verantwortlich. Daher kann der Arzt auch so genannte Interferone verabreichen.
Sollten bakterielle Infektionen die Ursache sein, helfen Antibiotika, bei Pilzbefall sind Antimyotika angezeigt.
Darüber hinaus können auch noch
- Schmerzmittel,
- Diuretika,
- Herzmedikamente oder
- Antiarrhythmika
gegeben werden.
Eine chronische Myokarditis kann unter anderem von einer Autoimmunerkrankung ausgehen. Hier helfen dann Immunsuppressiva, die das Immunsystem einschränken.
In der Regel heilt eine rechtzeitig erkannte und passend therapierte Herzmuskelentzündung folgenlos aus.
In einzelnen Fällen können leichte Rhythmusstörungen zurückbleiben, die allerdings auch bei gesunden Patienten auftreten können. Sollte die Krankheit einen sehr schweren Verlauf genommen haben, rückt auch eine Transplantation ins Blickfeld.