Eine Nahrungsmittelintoleranz ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, bei der Patienten auf bestimmte Lebensmittel mit Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall reagieren.
Besonders häufig sind folgende Nahrungsmittelintoleranzen:
Grundsätzlich bezeichnet eine Nahrungsmittelunverträglichkeit also alle Beschwerden, die nach der Aufnahme bestimmter Lebensmittel auftreten.
Milch und Milchprodukte zu Unverträglichkeiten @ Yura Yarema /AdobeStock
Besonders häufig ist eine Laktoseintoleranz, also eine Unverträglichkeit gegenüber Milch und Milchprodukten. Betroffene Patienten können keinen Milchzucker verdauen. Der Grund ist ein Enzymmangel.
Die häufigsten Symptome sind:
- Blähungen
- Bauchschmerzen
- Völlegefühl
Die Laktoseintoleranz ist zwar keine Krankheit, kann aber die Lebensqualität der Betroffenen deutlich einschränken.
Bei einer Histaminintoleranz hingegen reagiert der Körper mit Beschwerden auf erhöhte Mengen der natürlichen Substanz Histamin.
Bei dieser Unverträglichkeit treten folgende Symptome auf:
Frauen im mittleren Alter leiden häufig an einer Histaminintoleranz.
Menschen, die an einer Fruktoseintoleranz leiden, vertragen keinen Fruchtzucker. Fruchtzucker kommt in allen Arten von Obst vor, eine Ernährungsumstellung stellt für viele Betroffene eine Herausforderung dar.
Auch Bier und Süßigkeiten enthalten Fruchtzucker.
Die Symptome einer Fruktoseintoleranz:
Eine Nahrungsmittelintoleranz aufgrund der Symptome zu diagnostizieren, ist nicht immer einfach. Denn die Symptome können ganz verschieden ausfallen.
Weitere Symptome, die bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit in Frage kommen, sind zum Beispiel:
- Appetitlosigkeit
- Plötzliche Gewichtsabnahme
- Aufstoßen
- Magenschmerzen
- Verstopfung
Selbst Angstzustände, Gelenkschmerzen und Atembeschwerden können im Zusammenhang mit einer Nahrungsmittelintoleranz auftreten.
Falls Sie eine Nahrungsmittelintoleranz vermuten, sollte ein Spezialist diverse Tests durchführen, um diese zu bestätigen.
Die Ursachen für eine Nahrungsmittelunverträglichkeit können vielfältig sein. Meist handelt es sich um eine Störung der Enzyme, die für die Aufspaltung der Nahrung verantwortlich sind. Diese Störung kann von Geburt an vorliegen oder erworben werden.
Bei einer Nahrungsmittelallergie hingegen reagiert das Immunsystem auf bestimmte Stoffe über. Eine Nahrungsmittelallergie kommt besonders häufig bei Nüssen, Milch, Fisch und Eier vor.
Der erste Ansprechpartner bei einem Verdacht auf eine Nahrungsmittelintoleranz ist der Internist.
- Er führt zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch mit Ihnen und betrachtet Ihre Krankengeschichte.
- Danach stellt er Ihnen gezielt Fragen zu den Symptomen. Sie sollten also selbst vor dem Arztbesuch genau beobachten, ob sich die Beschwerden bei der Aufnahme bestimmter Nahrungsmittel verschlechtern. Ein Ernährungstagebuch bewährt sich ebenfalls oft in der Praxis.
- Zunächst wird der Arzt mit einem Stethoskop den Bauch abhören, um die Darmgeräusche abzuhören.
- Durch das Abklopfen vom Bauch erkennt er eine vermehrte Luftansammlung im Bauchraum.
- Die meisten Nahrungsmittelintoleranzen stellen Experten durch den Wasserstoff Atemtest (H2-Atemtest) fest. Bei dem H2-Atemtest messen sie den Wasserstoffgehalt in der ausgeatmeten Luft. In einigen Fällen ist zusätzlich eine Blutabnahme erforderlich, um bestimmte Krankheiten auszuschließen.
Nachdem Ärzte eine Nahrungsmittelintoleranz feststellen, stehen diverse Behandlungsansätze auf dem Plan:
Zunächst müssen Betroffene das Nahrungsmittel, das die Intoleranz auslöst, komplett vom Speiseplan streichen.
Das ist bei einer Laktoseintoleranz nicht so einfach, da Milch in zahlreichen Lebensmitteln vorkommt. Alternativ können Sie auf Milchersatz- oder Sojaprodukte umsteigen.
Hilfreich kann es sein, sich die Hilfe eines Ernährungsspezialisten zu holen und einen individuellen Ernährungsplan zu erstellen. Ob Sie Nahrungsmittel ganz meiden oder nur beschränkt verzehren sollten, hängt vom Grad der Unverträglichkeit ab. Eine umfassende Beratung erhalten Sie von Ihrem Internist.
Bei einer Nahrungsmittelallergie hingegen kommen häufig Medikamente wie Antihistaminika und Kortison zum Einsatz.
Sie als Patient können selbst einiges tun, um den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen. Das einfachste Mittel ist, auf die entsprechenden Lebensmittel zu verzichten.
Das ist besonders bei der angeborenen Fruktoseintoleranz wichtig. Bei dieser Erkrankung müssen Sie komplett auf Fruchtzucker verzichten. Das gilt nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für Getränke wie Limonaden und Alkohol.
Im Alltag ist das häufig nicht schwer umzusetzen, die Lebensqualität der Betroffenen leidet darunter.
Eine angeborene Intoleranz bleibt ein Leben lang bestehen. Patienten müssen die Vorgaben des Arztes strikt einhalten, um Leber- und Nierenschäden zu vermeiden.