Das menschliche Skelettsystem besteht aus 206 Knochen und 100 echten, beweglichen Gelenken. Als unechte Gelenke bezeichnet man alle Flächen, an denen Knochen zusammentreffen. Diese unechten Gelenke mitgezählt ergibt sich eine Gesamtzahl von 360 Gelenken.
Das Zusammenspiel aus
Sehnen sorgt für die Stabilität und Beweglichkeit des menschlichen Körpers.
Zu den Erkrankungen, die am häufigsten zu Knochen- und Gelenkschmerzen führen, gehören
Abnutzungsschäden (Arthrose) treten vor allem bei Gelenken auf, die falsch oder stark belastet werden, z. B. durch
Dort kommt es vermehrt zu Kniegelenksarthrose oder Hüftgelenksarthrose.
Besonders der stoßdämpfende Gelenkknorpel kann sich von Schäden kaum erholen. Er enthält keine Blutgefäße und wird dementsprechend nicht von Blut mit Nährstoffen versorgt. Ohne Knorpel reiben die Knochen direkt aufeinander, wodurch im Gelenk scharfe Kanten entstehen, die Schmerzen auslösen.
Durch die Kanten und Ecken im Gelenk kann sich das Gelenk entzünden, was den Schmerz verschlimmern kann.
Das Video zeigt arthrotischen Knorpelverschleiß im Kniegelenk und seine Folgen:
Rheumatoide Arthritis ist ein Krankheitsprozess, bei dem der Körper die Gelenkhaut als fremd ansieht. Er reagiert dann mit einer Entzündung und Abstoßung.
Die Erkrankung betrifft bevorzugt kleine Gelenke, wie zum Beispiel die Fingergelenke. Sie kann zu verformten, schmerzenden Gelenken führen.
Morbus Bechterew ist eine chronische entzündlich-rheumatische Erkrankung, die vorwiegend die Wirbelsäule befällt. Sie führt zu Schmerzen und einer zunehmenden Versteifung der Wirbelsäule.
Vier bis sechs Millionen Bundesbürger leiden an Osteoporose. Darunter versteht man einen krankhaften Schwund von Knochenmasse infolge von Kalkmangel im Knochen. Gefährdet sind vor allem ältere Frauen. Daher wird der Osteoporose-Rundrücken im Volksmund gerne auch als „Witwenbuckel“ bezeichnet.
Am Anfang der Erkrankung treten gelegentlich Rückenschmerzen auf.
Leider wird die Osteoporose oft erst dann ernst genommen, wenn die ersten Knochen brechen. Bei fortgeschrittener Osteoporose kann es schon beim Ausrutschen oder Stolpern zu sehr schmerzhaften Knochenbrüche kommen.

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Hüftgelenk: Hier kommt es besonders häufig zu Abnutzungserscheinungen. Das Hüftgelenk wird ständig beansprucht und muss einen großen Teil des Körpergewichts tragen. Der Knorpel, der Hüftpfanne und Hüftkopf schützend überzieht, wird durch den Knorpelverschleiß immer dünner. Schließlich reiben die beiden Knochen aufeinander. Das kann das Laufen sehr schmerzhaft machen.
Kniegelenk: Knieschmerzen können viele verschiedene Ursachen haben. Häufig entstehen Schmerzen durch Abnutzungserscheinungen, zum Beispiel als Folge von
- Übergewicht,
- schlecht verheilten Verletzungen oder
- Fehlstellungen.
Im Kniegelenk fallen durch Verschleiß die stoßdämpfenden Menisken aus und es kommt zum Meniskusschaden.
Hand- und Fingergelenke: Die Gelenke von Hand und Fingern können sowohl durch Abnutzung bei der Arthrose als auch durch die Entzündung bei der rheumatoiden Arthritis schmerzen. Bei der Arthrose sind oft nur einzelne Gelenke in Mitleidenschaft gezogen. Bei der rheumatoiden Arthritis sind häufig mehrere Gelenke an beiden Händen betroffen.
Häufig sieht man, dass Betroffene sich wegen der Schmerzen schonen oder eine „schiefe" Haltung einnehmen. Dadurch kommt es zusätzlich zu Schmerzen an den Bändern und Muskeln um das Gelenk herum. Fehlhaltungen sind vorprogrammiert und ein Teufelskreis beginnt.
Deshalb ist es wichtig, schmerzhafte Gelenk- und Knochenerkrankungen möglichst früh zu erkennen und zu behandeln.
Arthrose, rheumatoide Arthritis und die Bechterew’sche Krankheit sind Erkrankungen, die immer weiter fortschreiten. Wenn Knorpel und Knochen eines Gelenks einmal zerstört sind, lässt sich der Schaden nicht mehr rückgängig machen. Meistens lassen sich durch eine konsequente Therapie die Schmerzen lindern. Der Krankheitsprozess kann außerdem verlangsamt oder sogar gestoppt werden.
Die Behandlung von Schmerzen sollte sich nach deren Stärke richten. Bei leichten bis mäßigen Gelenk- und Knochenschmerzen sind nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) angebracht. Das sind Medikamente mit den Wirkstoffen Diclofenac oder Ibuprofen, die sowohl
- den Schmerz lindern, als auch
- eine Entzündung unterdrücken
können. Bei starken und sehr starken Gelenk- und Knochenschmerzen werden auch stärkere Schmerzmittel, so genannte Opioide, verschrieben. Sie werden insbesondere dann eingesetzt, wenn sich Schmerzen mit einfachen Schmerzmitteln nicht ausreichend bekämpfen lassen.
Physikalische Therapie, Krankengymnastik und Co. tragen dazu dabei, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten. Sie beugen außerdem Fehlhaltungen vor.
In bestimmten Fällen kann es nötig werden, die Gelenke durch eine Operation zu entlasten. Hier besteht unter Umständen die Möglichkeit, ein von Verschleiß betroffenes Gelenk zu restaurieren. Hilft alles nichts, bietet sich besonders für das Hüft- und Kniegelenk eine Endoprothese als künstlicher Gelenkersatz an (Hüftprothese, Knieprothese).
Eine individuelle Ernährungsberatung lohnt sich bei entzündlichen Knochenerkrankungen oder bestimmten Grunderkrankungen. Die Ernährung kann Beschwerden positiv beeinflussen. Betroffene sollten dabei auf entzündungsfördernde Lebensmittel verzichten und entzündungshemmende Stoffe bevorzugen.
Als knochenstärkendes Vitamin gilt Vitamin D. Es wird über die Haut aus der UV-Strahlung im Sonnenlicht gebildet und über die Ernährung aufgenommen. Als fettlösliche Variante von Vitamin D3 ist es besonders gut vom Körper zu verwerten.

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung kann manche Formen von Gelenkerkrankungen positiv beeinflussen © bit24 / Fotolia