Mediziner, die sich auf die Fachrichtung Rheumatologie spezialisiert haben, nennt man Rheumatologen. Das können Fachärzte für Innere Medizin (Internisten), aber auch Fachärzte für Orthopädie sein.
Rheumatologen, die sich mit den chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen beschäftigen, sind Internisten und behandeln ihre Patienten konservativ. Die orthopädische Rheumatologie hingegen therapiert mithilfe von operativen Eingriffen. Ihre Patienten leiden an chronisch-degenerativen rheumatischen Krankheiten.
Alle rheumatischen Erkrankungen haben unterschiedliche Symptome, Ursachen, Verläufe und Prognosen und werden mit jeweils speziellen Methoden behandelt. Oft betreffen sie die Skelettmuskeln und den gesamten Bewegungsapparat. Andere Krankheitsbilder des rheumatischen Formenkreises wiederum haben Auswirkungen auf den gesamten menschlichen Körper.
Rheuma (veraltet: Rheumatismus) ist der Oberbegriff für diverse gesundheitliche Störungen, die angeboren, genetisch bedingt oder erworben sind und mit Schmerzen an
- Gelenken,
- Rücken,
- Knochen,
- Sehnen,
- Muskeln und
- Bändern
einhergehen.
Viele rheumatische Krankheitsbilder gehen auf altersbedingten Verschleiß zurück oder resultieren aus Verletzungen und Unfällen, die der Patient in der Vergangenheit hatte.
Andere mögliche Ursachen sind
Die heutige medizinische Forschung geht davon aus, dass jede der rheumatischen Erkrankungen durch ein aktuell noch unzureichend geklärtes Zusammenspiel diverser Faktoren zustande kommt.
Alle Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, von denen auch Kinder und Jugendliche betroffen sein können, beeinträchtigen die Lebensqualität der Patienten stark.
Erste Anzeichen von Rheuma sind warme, geschwollene oder gerötete Gelenke @ andifink /AdobeStock
Entsprechend dem großen Spektrum an unterschiedlichen Krankheitsbildern, das der Oberbegriff Rheuma umfasst, unterteilt man die in der Rheumatologie behandelten Krankheiten in 4 Gruppen.
Entzündliche rheumatische Erkrankungen
Dazu gehört beispielsweise die rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis). Dabei handelt es sich um eine Gelenkentzündung, die durch eine Autoimmunerkrankung zustande kommt. Darunter versteht man in der Medizin lebenslang bestehende Krankheiten, die ein gestörtes Immunsystem verursacht: Die körpereigene Abwehr bildet dabei Antikörper gegen die eigenen gesunden Zellen.
Auch Kollagenosen (Bindegewebsentzündungen), die Psoriasis-Arthritis (Gelenkentzündung, die mit der Hauterkrankung Schuppenflechte einhergeht) und Vaskulitiden zählt man in der Rheumatologie zu den chronisch-entzündlichen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Unter letzteren versteht man krankhaft veränderte Gefäße, die auf Entzündungen zurückgehen.
Degenerative rheumatische Erkrankungen der Gelenke
Bekanntestes Beispiel dafür ist die Arthrose. Sie entsteht durch den natürlichen Alterungsprozess oder kommt durch eine dauerhafte Überbelastung bestimmter Gelenke oder einen operativen Eingriff zustande.
Bei der Arthrose sind Hüftgelenke, Wirbelsäule und Kniegelenke in Mitleidenschaft gezogen.
Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden
Zu ihnen zählt man zum Beispiel
- Osteoporose,
- die durch einen Kalziummangel bedingte Knochenbrüchigkeit und
- Gicht.
Sie kommt durch eine verstärkte Ablagerung von Harnsäure-Kristallen in den Gelenken zustande.
Gicht führt unbehandelt zu Veränderungen an Gelenken und Nieren @ doucefleur /AdobeStock
Rheumatische Erkrankungen der Weichteile ("Weichteil-Rheuma")
Sie gehen auf entzündliche Prozesse im Körper zurück oder haben andere Ursachen. Die Fibromyalgie beispielsweise ist eine nicht-entzündliche chronische Rheuma-Erkrankung der Sehnen und Muskeln des Bewegungsapparats, die mit Schmerzen einhergeht.
Die Polymyalgia rheumatica jedoch ist Folge einer im Körper befindlichen Entzündung.