Prof. Dr. med. Nima Etminan

Prof. Dr. med. Etminans Karriere begann mit einem Medizinstudium an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf und der Technischen Universität München. Nach seiner Promotion über Glioblastome, einer häufigen und aggressiven Art von Hirntumoren, setzte er seine Facharztausbildung in der Neurochirurgie fort. Seine operative Erfahrung und Forschung vertiefte er 2009/2010 in der vaskulären Neurochirurgie und Schädelbasischirurgie an der renommierten University of Toronto. Zurück in Deutschland spezialisierte sich Prof. Dr. med. Etminan in Düsseldorf und später in Mannheim auf die operative Behandlung von Hirngefäßerkrankungen und Hirntumoren. Seit 2020 leitet er die verschiedenen Arbeitsgruppen der European Stroke Organisation und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie/AWMF, welche Leitlinien zur Behandlung von Hirnaneurysmen und der aneurysmatischen Subarachnoidalblutung erarbeitet. Ein zentraler Fokus seiner wissenschaftlichen Arbeit (siehe unten) liegt auf der Erforschung von Aneurysmen, d.h. Aussackungen von Blutgefäßwänden, welche potenziell lebensbedrohliche Gehirnblutungen verursachen können. Seine Forschung hat neue Erkenntnisse über die Entstehung und Behandlung dieser Gefäßanomalien hervorgebracht und er war maßgeblich an der Entwicklung medikamentöser Therapieansätze beteiligt. Im Jahr 2017 initiierte Prof. Dr. med. Etminan die weltweit erste Phase-Ill-Studie zur medikamentösen Behandlung von Aneurysmen, ein Meilenstein auf diesem Gebiet. Seine wissenschaftliche Exzellenz wird durch zahlreiche Veröffentlichungen, Gutachtertätigkeiten, Mitgliedschaften in internationalen Fachgesellschaften untermauert.

Die persönlichen Schwerpunkte von Prof. Dr. med. Etminans klinischer Arbeit umfassen die Behandlung von komplexen neurovaskulären Erkrankungen (z.B. Aneurysmen, arteriovenösen Malformationen oder Verschlüssen von Hirnarterien mit Notwendigkeit einer EC-IC Bypassoperation), die Schädelbasischirurgie (z.B. Meningeome) sowie die operative Therapie von Gehirn- oder Rückenmarkstumoren bei Erwachsenen und Kindern.

Neben seiner Passion für die neurovaskulären Erkrankungen, hat sich Prof. Dr. med. Etminan über die letzten 15 Jahre intensiv auf die operative Behandlung von Hirntumoren, insbesondere im Bereich des sog. Kleinhirn-Brückenwinkels spezialisiert. Die häufigsten Tumore an dieser Lokalisation umfassen v.a. die sog. Vestibularisschwannome (auch als „Akustikusneurinome" bezeichnet) und die petro-clivalen Meningeome.
Diese Tumore, welche häufig v.a. aufgrund von zunehmenden Schwindelsymptomen oder Hörminderungen diagnostiziert werden, erfordern - ähnlich wie die operative Behandlung von Hirngefäßerkrankungen - ein hohes Maß an „handwerklicher" Geschicklichkeit und Spezialisierung. Durch das hochspezialisierte Team und den Einsatz von hochmodernen Technologien, insbesondere dem sog. neurophysiologischen Monitoring, kann heute die Behandlung dieser Tumore an der Neurochirurgischen Klinik an der UMM sehr effektiv und sicher (im Hinblick auf Gesichtslähmungen und/oder Gehörerhalt) durchgeführt werden.

Die Neurochirurgische Klinik an der Universitätsmedizin Mannheim ist im Hinblick auf die Ausstattung eine der modernsten Kliniken in Deutschland und verfügt über high-tech Technologien, wie z.B. roboter-assistierte OP-Mikroskope mit Augmented Reality oder intra operativen Angiographie- Systemen. Diese Technologien ermöglichen es z.B. Tumore, benachbarte Hirn-, Gefäß-, oder Wirbelsäulenstrukturen während der Operation in Echtzeit zu visualisieren und somit die Sicherheit der neurochirurgischen Eingriffe zu maximieren.

Durch seine herausragende klinisch-operative und wissenschaftliche Expertise, seine sehr fokussierte Spezialisierung und seinem interdisziplinären Ansatz hat Prof. Dr. med. Etminan die vaskuläre Neurochirurgie und Schädelbasischirurgie entscheidend geprägt und die Universitätsmedizin Mannheim als führendes Zentrum für die Behandlung von Patientinnen mit neurovaskulären Erkrankungen und Schädelbasistumoren etabliert.