Katheterablation | Spezialisten & Infos

Herzspezialisten setzen den Herzkatheter zur sogenannten Katheterablation ein, um Patienten mit Herzrhythmusstörungen zu behandeln. Die Katheterablation verödet dabei gezielt Herzmuskelgewebe an erkrankten Stellen. Die Katheterablation ist ein langjährig bewährtes Verfahren, das gute und zum Teil auch dauerhafte Ergebnisse bei Herzrhythmusstörungen erzielen kann.

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen sowie qualifizierte Kardiologen und Herzspezialisten für eine Katheterablation.

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Artikelübersicht

Katheterablation - Weitere Informationen

Katheterablation - Mit Herzkatheter gegen Rhythmusstörungen

Die Katheterablation ist eine Sonderform der Herzkatheteroperation, die mithilfe von Strom auch schnelle Herzrhythmusstörungen (Tachykardien) behandeln kann. Für einige Formen von Tachykardien ist die Katheterablation bereits heute die Standardtherapie. Während Medikamente das Herzrasen lediglich unterdrücken, kann die Katheterablation diese Erkrankung heilen. Die Erfolgsquoten liegen recht hoch und betragen beispielsweise für das Vorhofflattern, AV-Knoten Reentry-Tachykardien oder WPW-Syndrom weit über 90 %.

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Herzkatheter gegen Rhythmusstörungen: Lokalisation

Grundlage für eine spätere Katheterablation ist die elektrophysiologische Untersuchung des Herzens und der Erregungsleitung im Herzmuskel. Mithilfe dieser Untersuchung stellt der Arzt zunächst einmal genau fest, an welcher Stelle im Herzen die Rhythmusstörung ihren Anfang nimmt. Anschließend kann die Herzrhythmusstörung mittels Katheterablation angegangen werden. Dafür ist ein spezieller Herzkatheter notwendig. Der übliche Zugang liegt in der Leiste. Der Arzt kann den Herzkatheter aber ebenso gut an der Arm- oder Halsvene einsetzen. Um den linken Vorhof zu erreichen, punktiert der Arzt außerdem das Septum (Herzscheidewand). Der Arzt schiebt für die Punktion eine lange Nadel in den rechten Vorhof und durchstößt an der dünnsten Stelle die Herzscheidewand. Über die Öffnung im Septum kann der Herzkatheter dann vorgeschoben werden.

EKG Herzuntersuchung
Herzrhythmusstörungen können mit einem Katheter behandelt werden © Volker Werner / Fotolia

Katheterablation: Hochfrequenzstrom

Dieser kann hier für eine kurze Zeit Hochfrequenzstrom abgeben. Mithilfe des Hochfrequenzstroms wird der erkrankte Bereich im Herzen „verödet“ und so das Herzrasen gestoppt. Im Falle von sogenannten kreisenden Tachykardien muss der Kreis durch ein oder mehrere Stromabgaben unterbrochen werden. In allen Fällen vernarbt das verödete Gewebe allmählich und wird im Sinne der Erregungsleitung funktionslos. Nach der Katheterablation kontrolliert der Arzt den Erfolg der Operation dadurch, dass er versucht, die Tachykardie erneut auszulösen. Dabei bedient er sich der direkten Stimulation durch den Herzkatheter oder aber durch bestimmte Medikamenten, die intravenös gegeben werden. Die Ablation ist beendet, sobald sich die Rhythmusstörung nicht mehr auslösen lässt.

Nach der Katheterablation

Nach der Katheterablation werden die Herzkatheter herausgezogen und Zugangsstellen an der Leiste oder in der Armbeuge mit einem Druckverband verschlossen. Eine strenge Bettruhe von 6 bis 24 Stunden ist notwendig, damit der Zugang nicht wieder eröffnet wird und Nachblutungen vermieden werden.

Kryo-Ablation

Seit einiger Zeit wird neben der Katheterablation mit Hochfrequenzstrom noch eine zweite Form angeboten, die Kryo-Ablation. Bei der Kryo-Ablation wird flüssiges Gas durch eine Metallelektrode an die Spitze der Herzkatheter geführt. Dadurch friert die Metallelektrode am Muskelgewebe fest. Zum einen kann der Herzkatheter dann während der Ablation nicht verrutschen, zum anderen führen die Temperaturen von - 80° C zur Kälteverödung von wenigen Millimetern Durchmesser. Auch die Anwendung der Kryo-Ablation ist schmerzfrei. Darüber hinaus hat diese Methode einen großen Vorteil gegenüber der konventionellen Katheterablation: Gewebeschrumpfungen, die

Katheterablation: Nachsorge

Im Nachgang der Operation mittels Herzkatheter wird ein Druckverband angelegt und die Herztätigkeit durch EKGBlutdruckmessung oder Ultraschalluntersuchung fortlaufend dokumentiert. Nach etwa 24 Stunden verlassen die Patienten im Normalfall die Klinik wieder. Dennoch gibt es einige Risiken des Herzkatheter Eingriffs. Bei schweren Herzerkrankungen ist das Risiko für Komplikationen am größten. Das Einführen der Herzkatheter kann zu kleineren Gefäßverletzungen führen, die im Bereich des Herzens durchaus gefährlich werden könnten. Selten treten Blutgerinnsel, die einen Herzinfarkt verursachen können, und Infektionen auf.

Katheterablation: Erfolgsquote

Heute werden sowohl Vorhofarrhythmien als auch Kammertachykardien mit der Katheterablation behandelt. Die Erfolgsquoten hängen sehr stark mit dem Allgemeinzustand der Patienten zusammen. Während die Katheterablation bei den meisten Menschen zu 90 % erfolgreich gegen Gefäßverengungen eingesetzt werden kann, sinken die Erfolgsaussichten bei Herzvorerkrankungen auf unter 50 % ab. Patienten mit Kammertachykardien werden zusätzlich häufig einen Defibrillator (ähnlich einem Herzschrittmacher) implantiert bekommen.

Forschung und Herzkatheter

Der Einsatz der Katheterablation bei Vorhofflimmern ist momentan ein boomender Zweig in der Herzforschung. Bei dieser Tachykardieform gehört die Verödung mittels Hochfrequenzstrom noch nicht zu den anerkannten Standardtherapieformen. Bisher findet die Katheterablation mithilfe von Herzkathetern nur dann Einsatz, wenn alle anderen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind oder der Patient sehr stark leidet. Da sich beim Vorhofflimmern kein klarer Entstehungsort finden lässt, ist die Therapie mittels Herzkatheter umso schwieriger. Meist müssen viele unterschiedliche Orte verödet werden, um das Vorhofflimmern zu beenden.

Forschung Herzkatheter: Pulmonalvene

Durch Studien wissen Ärzte nun, dass das Vorhofflimmern sehr oft auf Störungen in den vier Lungenvenen zurückgeht. Kleine Herzmuskelzungen verbinden dort das Herzmuskelgewebe des linken Vorhofs mit den Venen. Diese Herzmuskelzungen zu veröden ist eine der Behandlungsstrategien bei Vorhofflimmern. Die Kardiologen sprechen bei dieser Art der Herzkatheter Untersuchung auch von der „Pulmonalvenen-Isolation“. Die Pulmonalvenenisolation ist nur für Patienten möglich, die an anfallsartigem Vorhofflimmern leiden. Die Erfolgschancen für diese Herzkatheter Operation liegen derzeit zwischen 50 % und 70 %. Manchmal ist eine zweite Behandlung nötig, in anderen kann das Vorhofflimmern nicht gänzlich gestoppt werden, doch sprechen die Patienten nach der Katheterablation besser auf antiarrhythmische Medikamente an, die vorher oft wirkungslos geworden waren.

Die AV-Knoten-Ablation

Auch die AV-Knoten-Ablation ist eine häufig durchgeführte Ablationsmethode. Das bestehende Vorhofflimmern wird vom AV-Knoten nur unregelmäßig weitergeleitet und führt zu erheblichen Arrhythmien der Herzkammern. Wird der AV-Knoten verödet, bricht die unregelmäßige Weiterleitung der Signale aus dem Vorhof ab. Nachteil ist dabei jedoch, dass der fehlende AV-Knoten als Taktgeberdurch einen Herzschrittmacher ersetzt werden muss. Dieser Herzschrittmacher ist bei einer AV-Knoten-Ablation immer notwendig, um die Herzfunktion aufrechtzuerhalten.

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Der betroffene Patient ist zukünftig hundertprozentig auf den Schrittmacher angewiesen. Ohne seine Hilfe würden keine Impulse mehr von den Vorhöfen auf die Herzkammern übertragen. Sollte der Herzschrittmacher ausfallen, muss der Patient dennoch nicht gleich sterben, denn dann springt ein weiterer natürlicher Schrittmacher-Knoten innerhalb der Kammermuskulatur an. Dieser erzeugt einen Ersatzrhythmus von etwa 20 bis 40 Schlägen in der Minute und lässt die Herzkammern weiter „schlagen“.

AV-Knoten-Ablation Zunahme der Lebensqualität

Die Ablation des AV-Knotens und die Implantation des Herzschrittmachers führen in der Mehrzahl der Fälle zu einer deutlichen Zunahme der Lebensqualität. Größter Nachteil der Operation mittels Herzkatheter bei der AV-Knoten-Ablation ist, dass der Herzschrittmacher, sobald die Batterien erschöpft sind, mehrfach im Leben ersetzt werden muss. Dadurch sind mehrere Folgeeingriffe vonnöten.

Ablation-Spezialist – Aus- und Weiterbildung

Ablation-Experten sind im Normalfall Kardiologen. Ein Kardiologe beschäftigt sich in besonderem Maße mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. Die Herzspezialisten haben nach ihrem Medizinstudium ein Facharztstudium der Inneren Medizin und Kardiologie absolviert. Diese Fachausbildung zum ausgebildeten Kardiologen dauert insgesamt 6 Jahre.

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Quellen

  • http://www.herzstiftung.de/Herzkatheter-Untersuchung-Kontrolle.html
  • http://www.medtronic.de/erkrankungen/vorhofarrhythmien/eingriff/katheterablation/index.htm
  • http://www.onmeda.de/g-medizin/herzkatheter-1744.html
  • http://www.schuechtermann-klinik.de/servicecenter_fuer_patienten/medizinische_informationen/behandlungen_von_herzrhythmusstoerungen/index_ger.html
  • http://www.tachycardie.de/index.php?id=60
  • http://www.umm.de/3268.0.html?PHPSESSID=ami7vs5snue6emq3e0e3bft5guv4n72i
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Herzkatheteruntersuchung
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