Der Ballon dient als Abnehmhilfe für übergewichtige Menschen. Ärzte entfernen ihn nach sechs Monaten wieder.
Im Gegensatz zu anderen Behandlungen von übergewichtigen Patienten (Schlauchmagen oder Magenbypass) ist der Magenballon eine nicht-operative Methode.
Der Magenballon ist vor allem für Patienten mit einem BMI zwischen 35 und 40 geeignet @ natallia /AdobeStock
Der Magenballon kommt nur bei mäßigem Übergewicht zum Einsatz.
Nicht jeder Patient kommt für diese Art der Behandlung infrage. Bei folgenden Gruppen ist die Behandlung mit einem Magenballon ausgeschlossen:
- Patienten, die bereits eine Operation an Magen oder Speiseröhre hatten
- Patienten mit Krankheiten, Geschwüren oder Fehlbildungen an Magen oder Speiseröhre
- Patienten mit einer Suchterkrankung, wie Alkohol- oder Drogensucht, oder mit einer Essstörung, wie Bulimie
- Patienten mit schweren psychischen Störungen
- Schwangere Frauen
- Patienten, die blutgerinnungshemmende Medikamente einnehmen
Bevor der Patient einen Magenballon erhält, führt der Arzt verschiedene Untersuchungen durch.
Dazu gehört eine Magenspiegelung. Bei der Magenspiegelung führt der Arzt ein Endoskop durch den Mund über die Speiseröhre in den Magen ein. Das Endoskop enthält ein Licht und eine Kamera. So kann der Arzt die Speiseröhre und den Magen auf krankhafte Veränderungen untersuchen.
Um den Ballon einzusetzen, entfernt der Arzt das Endoskop und schiebt anschließend den zusammengefalteten Magenballon in den Magen. Anschließend kontrolliert der Arzt mit dem Endoskop, ob der Ballon an der richtigen Stelle sitzt.
Dann füllt er den Ballon mit 400 bis 700 Milliliter blau gefärbter Kochsalzlösung. Auch Luft ist möglich.
Nach der Füllung zieht der Arzt den Schlauch ab. Abschließend überprüft er die Position des Ballons noch einmal mit dem Endoskop.
Insgesamt dauert der Eingriff etwa 20 bis 30 Minuten und erfolgt mit einer leichten Sedierung. Der Eingriff kann ambulant erfolgen, allerdings sollte der Patient danach nicht mehr aktiv am Straßenverkehr teilnehmen.
Der Ballon füllt dauerhaft einen Teil des Magens aus @ Artemida-psy /AdobeStock
Während des Eingriffs kann es in seltenen Fällen durch das Endoskop zu Verletzungen von Zähnen, Magen oder Speiseröhren kommen.
Besonders in den Tagen nach dem Einsetzen des Ballons kann es zu starken Nebenwirkungen kommen.
Der Körper muss sich erst an den Fremdkörper gewöhnen. Daher können folgende Reaktionen auftreten:
- Völlegefühl
- Bauchkrämpfe
- Übelkeit und Erbrechen
Meist gewöhnt sich der Körper des Patienten in drei bis sieben Tagen an den Ballon. Treten die Symptome dauerhaft auf, sollten Sie den Magenballon wieder entfernen lassen.
Es besteht auch das Risiko, dass der Magenballon platzt oder einreißt. Dann kann der Ballon einen Darmverschluss verursachen, den Sie sofort im Krankenhaus behandeln lassen müssen.
Deshalb füllen Ärzte den Ballon heutzutage meist mit blau gefärbter Kochsalzlösung anstatt mit Luft. Wenn der Ballon platzt, tritt die Kochsalzlösung aus und die Flüssigkeit färbt den Urin blau. So können Patienten sofort erkennen, wenn es ein Leck im Ballon gibt. Ärzte können den Ballon entfernen, bevor es zu einem Darmverschluss kommt.
Bei einem luftgefüllten Ballon gibt es keine Anzeichen für ein Leck, sodass das Risiko für einen Darmverschluss höher ist.
Ärzte entfernen den Magenballon spätestens nach sechs Monaten wieder. Dadurch minimiert sich das Risiko, dass der Ballon einreißt. Dies kann durch Einwirkung von Magensäure und Magenbewegungen geschehen.
Für die Entfernung des Magenballons führen Ärzte erneut eine Magenspiegelung durch. Dabei stechen sie den Ballon ein, sodass die Flüssigkeit oder Luft entweichen kann.
Sobald der Ballon wieder leer ist, ziehen sie ihn durch die Speiseröhre und entfernen ihn. Der Eingriff dauert normalerweise nur wenige Minuten.
Wie wirksam ein Magenballon ist, hängt vom Patienten selbst ab. Da dieser lediglich eine Abnehmhilfe ist, muss der Patient auch seine Ernährungs- und Lebensgewohnheiten ändern.
Es tritt kein Gewichtsverlust durch einen Magenballon ein, wenn der Patient sich weiterhin von zuckerhaltiger Limonade und Fast-Food ernährt.
Aus diesem Grund kann eine begleitende Ernährungsberatung sinnvoll sein. Regelmäßige sportliche Betätigung des Patienten maximiert die Wirksamkeit dieser Methode.
Eine kompetente Ernährungsberatung und Sport sind unverzichtbare Bestandteile nach der Behandlung @ Kittiphan /AdobeStock
Nach der Entfernung des Magenballons hängt es allein vom Patienten ab, ob er das reduzierte Gewicht hält. Um eine Gewichtszunahme zu vermeiden, muss er sich auch nach Entfernen des Ballons an die neuen Ernährungsgewohnheiten halten. Kehrt er zu seinem alten Essverhalten zurück, wird er schnell wieder zunehmen.
Die Kosten für einen Magenballon können stark variieren. Sie sind vom Behandlungsaufwand und vom behandelnden Arzt abhängig. Ein Magenballon gehört nicht zu den Regelleistungen der Krankenkassen. Nur unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt die Krankenkasse die Kosten.
Bei der Auswahl der Behandlung sollten Sie nicht nur auf den Preis achten, sondern auch auf die Behandlungsqualität. Tauschen Sie sich mit anderen Patienten aus oder nutzen Sie Arztbewertungsportale.
Beachten Sie bitte, dass Sie nicht nur den Eingriff selbst bezahlen, sondern auch die Kosten für mögliche Komplikationen.