Der Schlauchmagen (oder Schlauchmagenbildung, Sleeve Gastrektomie) ist eine operative Therapieform, bei der Ärzte das Magenvolumen verkleinern. Hier wird der größten Teil des Magens entfernt, sodass nur ein schlauchförmiger Rest zurückbleibt.
Empfohlene Schlauchmagen-Spezialisten
Kurzübersicht:
Die Schlauchmagen-OP ist ein Verfahren der Adipositas-Chirurgie, bei dem das Magenvolumen deutlich verkleinert und nur ein schlauchförmiger Restmagen belassen wird. Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv und gilt im Vergleich zu anderen Methoden wie dem Magenband als besonders wirksam. Patienten verlieren meist innerhalb weniger Jahre einen Großteil ihres Übergewichts, müssen jedoch lebenslang ihre Ernährung umstellen. Wie bei jeder Operation bestehen ein Operationsrisiko und mögliche Komplikationen, die ärztlich abgewogen werden. Der genaue Ablauf der Schlauchmagenbildung wird individuell geplant und durch spezialisierte Zentren durchgeführt.
Artikelübersicht
- Wann ist eine Schlauchmagen Operation bei Adipositas sinnvoll und für wen geeignet?
- Welche Vor- und Nachteile hat der Eingriff zur Verkleinerung des Magens (Sleeve Gastrektomie)?
- Welche Ärzte und Spezialisten führen eine Schlauchmagenoperation durch?
- Ablauf der Schlauchmagen-Operation: Wie läuft die Magenverkleinerung genau ab?
- Risiken, Komplikationen und Nebenwirkungen einer Schlauchmagen-OP
- Nachsorge und Ernährung: Was müssen Patienten mit einem Schlauchmagen beachten?
Schlauchmagen OP - Weitere Informationen
Bei der Schlauch Gastrektomie wird der große Teil des Magens chirurgisch abgetrennt. Das Fassungsvermögen reduziert sich dabei in der Regel auf 85 bis 150 Millilitern (die Größe einer kleinen Banane).
Dadurch kann der Magen weniger Nahrung aufnehmen und es tritt schneller ein Sättigungsgefühl ein. Der Restmagen (Schlauchmagen) bildet außerdem deutlich weniger Hungerhormone, sodass sich das Hungergefühl verringert.
Im Gegensatz zum Magenbypass-Operation ist der Verdauungstrakt beim Schlauchmagen nicht beeinflusst. Die Schlauch-Operation ist eine weltweit anerkannte und äußerst effektive Methode zum Gewichtsverlust. Da die Anzahl übergewichtiger Menschen stetig zunimmt, kommt die Methode immer häufiger zum Einsatz.

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Wann ist eine Schlauchmagen Operation bei Adipositas sinnvoll und für wen geeignet?
Die Bildung des Schlauchmagens erfolgt bei stark übergewichtigen Menschen, die an Fettleibigkeit (Adipositas) leiden und mehrere erfolglose Abnehmversuche hinter sich haben.
In der Regel legen Ärzte die Sleeve-Operation ab einem Body Mass Index (BMI) von 35.
Für einen Schlauchmagen sollte der Patient mindestens 18 und höchstens 65 Jahre alt sein.
Eine Sleeve-Gastrektomie ist nicht geeignet für:
- Patienten mit Refluxerkrankung mit starkem Säurerückfluss und Sodbrennen
- Patienten, deren Übergewicht aus kalorienreicher, weicher Nahrung oder Flüssigkeiten (süße Getränke, Alkohol) resultiert
Welche Vor- und Nachteile hat der Eingriff zur Verkleinerung des Magens (Sleeve Gastrektomie)?
Die Schlauchmagen-OP ist sehr wirkungsvoll: Innerhalb der ersten zwei Jahre nach dem Eingriff können Betroffene bereits 60 bis 70 Prozent ihres Übergewichtes abbauen.
Neben der hohen Wirksamkeit hat die Schlauch-Operation weitere Vorteile:
- kurzer und schonender Eingriff
- Funktion des Magens bleibt intakt
- Verschluss des Mageneingangs und -ausgangs bleibt bestehen
Ein großer Vorteil des Schlauchmagens liegt darin, dass sich viele Begleiterkrankungen der Fettleibigkeit deutlich bessern.
Solche Erkrankungen sind vor allem:
- Diabetes Typ II
- Bluthochdruck
- erhöhte Blutfettwerte und Cholesterin
- Rücken- und Gelenkschmerzen
- Schlafapnoe
Welche Ärzte und Spezialisten führen eine Schlauchmagenoperation durch?
Zuständig sind zunächst Fachärzte bzw. Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Innerhalb der Viszeralchirurgie ist die Gastroenterologie auf die Chirurgie des Verdauungstraktes spezialisiert.
Die Adipositaschirurgie ist ein weiterer Fachbereich innerhalb der Viszeralchirurgie, die speziell operative Eingriffe bei adipösen Menschen durchführt.
Darüber hinaus gibt es spezielle Adipositas-Zentren, die interdisziplinär arbeiten und auf die Bedürfnisse von Menschen mit Adipositas ausgerichtet sind.
Hier erhalten Betroffene die beste Betreuung von der Diagnose über die Behandlung bis zur Nachsorge.
Ablauf der Schlauchmagen-Operation: Wie läuft die Magenverkleinerung genau ab?
Die Schlauchmagenbildung erfolgt unter Vollnarkose mithilfe einer minimalinvasiven Operationstechnik (Schlüssellochoperation), bei der nur kleine Narben zurückbleiben.
Der Aufenthalt in der Klinik dauert zwischen 4 und 5 Tagen. Vor der Operation müssen einige Voruntersuchungen erfolgen.
Dazu gehören beispielsweise:
- eine Speiseröhren- und Magenspiegelung
- eine Spiegelung des Zwölffingerdarms
- Ultraschall von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse
Die OP dauert ca. eine Stunde. Über kleine Schnitte in der Bauchdecke führt der Chirurg die Operationsinstrumente in den Bauchraum. Diesen füllt er dann mit Gas (Kohlendioxid).
Dadurch ist im Bauchraum mehr Platz und der Chirurg hat eine bessere Sicht auf seinen Operationsbereich.
Mit einem Klammernahtgerät (Stapler) entfernt der Arzt nun den Hauptteil des Magens. Den verbleibenden schmalen Magen von der Speiseröhre bis zum Zwölffingerdarm näht er zusammen.
Über eine Magensonde leitet der Arzt im Anschluss Farbstoff in den Magen, um die Abdichtung der Klammernaht zu überprüfen. Die Naht ist dicht, wenn kein Farbstoff austritt.
Risiken, Komplikationen und Nebenwirkungen einer Schlauchmagen-OP
Neben den typischen Risiken einer Vollnarkose kann es bei einer Schlauch-Gastrektomie zu folgenden Komplikationen kommen:
- Verletzungen von Blutgefäßen und dadurch Blutungen und Nachblutungen
- Infektionen und Entzündungen
- Verletzungen anderer Organe
- Verwachsungen von Organen im Bauch
- Thrombosen und Embolien
- Störungen der Wundheilung
- Narbenbildung
- Undichte Nähte
Eine Magenverkleinerung kann nicht rückgängig gemacht werden. Es kann nach dem Eingriff vorübergehend zu Mangelernährungszuständen (Vitamin- und Mineralstoffmangel, Eiweißmangel) kommen.
Durch eine Ernährungsberatung lassen sich diese jedoch verhindern beziehungsweise beheben.
Weiterhin kann es zum vermehrten Auftreten von Gallensteinen sowie zu Lebensmittelunverträglichkeiten kommen.
Wenn der Patient nach dem Eingriff übermäßig isst, kann sich der Schlauchmagen erneut dehnen und vergrößern (Dilatation) und die Gewichtszunahme beginnt wieder.
Nachsorge und Ernährung: Was müssen Patienten mit einem Schlauchmagen beachten?
Nach der Operation beträgt die Erholungszeit etwa drei Wochen, bis der Patient wieder arbeiten darf. Schweres Heben sollte er nun für vier bis sechs Wochen vermeiden.
Innerhalb der ersten vier Wochen nach der Operation sollten Sie nur flüssige bzw. pürierte Nahrung zu sich nehmen. Die Sleeve-Operation muss sich schrittweise an feste Nahrung gewöhnen. Nach einigen Wochen können Sie grundsätzlich wieder alle Lebensmittel essen, die Sie vertragen.
Eine Magenresektion ersetzt keine gesunde Lebensweise. Sie erzielen nur dann einen langfristigen Erfolg, wenn Sie sich grundlegend und dauerhaft gesund ernähren und regelmäßig bewegen und somit ihre Ernährungs- und Lebensgewohnheiten anpassen.
In vielen Fällen ist die Einnahme bestimmter Multivitaminpräparate oder Vitamin- und Eiseninjektionen ratsam oder sogar notwendig.
Menschen mit einem verkleinerten Bauch können fast normal essen, nur eben geringere Mengen. Es gelten die folgenden Empfehlungen:
- Essen Sie täglich fünf bis sieben kleine Mahlzeiten
- Trennen Sie Essen und Trinken, um ein Freispülen des Schlauchmagens zu verhindern
- Essen Sie langsam und kauen Sie die Nahrung gut
- Stellen Sie Ihre Mahlzeiten ausgewogen zusammen
Lebenslange Nachsorgeuntersuchungen und Ernährungsberatung sind notwendig, um nachhaltig die Gewichtsabnahme zu steuern und Mangelzuständen vorzubeugen.
Menschen mit Sleeve-Operation oder Magenbypass müssen achtsam bei der Einnahme von Medikamenten sein, die den Magen reizen.
Dazu zählen zum Beispiel Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure oder (NSAR) wie z.B. Ibuprofen.
Magenschonende Schmerzmittel sind:
- Paracetamol oder
- Tramadol
Auch mit dem Genuss von Alkohol sollten Sie vorsichtig sein. Denn die Wirkung des Alkohols ist durch den verkleinerten Magen deutlich erhöht.
Für Patienten mit einem Schlauchmagen ist es nicht ratsam, Blut zu spenden, da es zu einem Eisenmangel kommen kann.
















