Gallensteine sind kleine, steinartige Gebilde, die sich aus der Gallenflüssigkeit verfestigt haben. Ungefähr jeder sechste Deutsche hat Gallensteine, etwa 2/3 davon sind Frauen.
Allerdings leiden nur etwa ein Viertel der Betroffenen tatsächlich unter Beschwerden.
Gallensteine können die Gallengänge verengen und so zu verschiedenen Beschwerden führen. Bei Gallenstau etwa kann die Gallenflüssigkeit nicht mehr abfließen. Das äußert sich z.B. in
Gallensteine können auch eine Gallenkolik verursachen. Das äußert sich durch Übelkeit und Erbrechen sowie einen Blutdruckanstieg.
Darstellung von Gallensteinen in der Gallenblase © Henrie | Fotolia
So lange der Patient keine Beschwerden hat, ist eine Gallenblasen-Op nicht notwendig. Erst, wenn er unter den Symptomen leidet, ist an eine OP zu denken.
Nicht immer ist die vollständige Entfernung der Gallenblase notwendig. Unter Umständen lassen sich die Gallensteine entfernen und die Gallenblase erhalten.
Welche Form der OP am besten geeignet ist, entscheidet der Arzt. Das hängt von
- der Lage und Größe der Gallensteine sowie
- der allgemeinen Verfassung der darunter leidenden Person
ab.
Endoskopische Gallensteinentfernung
Die endoskopische Gallensteinentfernung wird mittels ERCP-Methode (endoskopisch-retrograde Cholangio-Pankreatikografie) durchgeführt.
Dabei führt der Mediziner ein Endoskop über die Speiseröhre, Magen und Dünndarm direkt in den Gallengang ein. Kleinere Gallensteine, die den Gallengang blockieren, können nun über das Endoskop mit einer kleinen Zange entfernt werden.
Gallensteinentfernung mittels Stoßwellentherapie
Früher wurde auch eine medikamentöse Therapie der Steine (Litholyse) und die Stoßwellentherapie per Ultraschall durchgeführt. Dieses Verfahren nennt sich extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL).
Bei der Zertrümmerung entstehen recht kleine Steinsplitter. Sie werden von selbst über den Gallengang ausgeschwemmt. Alternativ können sie mithilfe von oralen Medikamenten komplett aufgelöst werden.
Die ESWL behebt allerdings nicht die Ursache für die Entstehung von Gallensteinen. Gallensteine können nach ihrer Zertrümmerung immer wieder auftreten. Deshalb kommt die Steinzertrümmerung und die Litholyse heute in der Regel nicht mehr zur Anwendung.
Entfernung der Gallenblase
Heutzutage ist die Cholezystektomie (die operative Herausnahme der Gallenblase) kein großer Eingriff mehr. Er findet normalerweise minimal-invasiv mittels sogenannter Schlüssellochmethode statt.
Dabei setzt der Operateur mehrere kleine, etwa 3 Millimeter große Schnitte in der Bauchdecke. Durch diese Schnitte führt er die zur Operation notwendigen Instrumente wie
- Kamera,
- Lichtquelle und
- Operationswerkzeug
in den Bauchraum ein. Diese Art der Operation ist auch als Laparoskopie (Bauchspiegelung) bekannt. Das Bild der Kamera wird in Echtzeit auf einen Monitor übertragen. So kann das OP-Team in Vergrößerung alle Strukturen gut sehen. Der Chirurg entfernt die Gallenblase mitsamt der Gallensteine, ohne die Haut mittels eines großen Schnittes öffnen zu müssen.
Die kleinen Schnitte für die Operationsinstrumente heilen in der Regel recht zügig und mit geringen Schmerzen ab. Sie hinterlassen allenfalls sehr kleine Narben.