TASH-Behandlung: Spezialisten & Behandlungsinfos

Eine transkoronare Ablation der Septumhypertrophie (abgekürzt: TASH) ist ein invasiver kardiologischer Eingriff. Zum Einsatz kommt diese Behandlung bei einer hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie (HOCM). Das Ziel dieses Eingriffs ist es, die Hypertrophie zu beseitigen oder die Beschwerden langfristig zu lindern.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten und Zentren für eine TASH-Behandlung.

Empfohlene Spezialisten für eine TASH-Behandlung

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TASH-Behandlung - Weitere Informationen

Was ist eine TASH-Behandlung?

Die Behandlungsoptionen im Bereich der Kardiologie haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert.

Davon profitieren auch Patienten mit einer hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie (HOCM). Diese Erkrankung führt zu einem krankhaft verdickten Herzmuskel. Der Patient leidet dann an Engegefühlen in der Brust sowie an Luftnot, sowohl in Ruhe als auch unter Belastung. Die Erkrankung ist nicht heilbar, aber mithilfe der TASH-Behandlung lässt sich eine Linderung erzielen.

Die grundlegende Idee bei TASH ist es, den störenden Herzmuskel mithilfe von Ethanol, also hochdosiertem Alkohol, zu veröden. Dieses Verfahren kam erstmals im Jahre 1995 erfolgreich zum Einsatz. Seitdem werden Herzoperationen bei einer hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie kaum noch eingesetzt.

Die Verödung des verdickten Herzmuskels im Rahmen der TASH erfolgt im Rahmen einer Herzkatheterbehandlung. Der Katheter wird in die Herzkranzgefäße vorgeschoben. Dort appliziert der Arzt ca. 1 ml Alkohol in die betroffene Stelle. Dadurch verschließen sich kleine Gefäße, die das Herz nicht benötigt.

In der Folge wird die verdickte Stelle nicht mehr mit Blut versorgt, sodass der Blutstrom im Herzen wieder ungehindert fließen kann.

Das Ziel der TASH-Behandlung ist es, die körperliche Leistungsfähigkeit des Patienten wiederherzustellen. Er soll danach seine alltäglichen Aufgaben auf einem mittleren Belastungsniveau bewältigen können.

Der Erfolg der Behandlung lässt sich anhand einer Reduzierung oder sogar vollständigen Beseitigung der Beschwerden erkennen. Ein entsprechendes Ergebnis lässt sich bei rund 90 Prozent der Patienten erzielen, die eine TASH-Behandlung absolviert haben. Bereits in den ersten Tagen nach der Behandlung beschreiben viele Patienten ein Gefühl der Erleichterung sowie einer Minderung der Luftnot.

Eine TASH-Behandlung kann zur Anwendung kommen, wenn eine medikamentöse Behandlung zuvor keine Erfolge gebracht hat. Die meisten Patienten mit behandlungsbedürftiger HOCM unterziehen sich dieser Therapie. 

Hypertrophe Kardiomyopathie
Die Hypertrpühe (obstruktive) Kardiomyopathie ist ein häufiger Grund für eine TASH-Behandlung © Akarat Phasura | AdobeStock

Behandlungsrisiken bei der TASH-Behandlung

Nicht bei allen Patienten ist eine TASH-Behandlung möglich. Sie führt auch nicht immer zum Erfolg. Als Alternative bietet sich dann eine Herzoperation an, eine sogenannte Myektomie. Sie kommt auch dann zum Einsatz, sofern noch ein zusätzlicher Schaden am Herzen besteht.

Mögliche begleitende Krankheiten sind etwa

Bei einer Myektomie wird am offenen Brustkorb unter Vollnarkose der störende Wulst an den Herzmuskeln entfernt. Die Herzkammer wird hierbei nicht geöffnet. Stattdessen führt der Chirurg das Schnittwerkzeug durch die Herzklappe in die Herzkammer ein, um den verdickten Herzmuskel zu entfernen. Das Risiko für den Patienten liegt bei einer Myektomie über dem einer TASH-Behandlung.

Der störende Wulst der Herzmuskulatur befindet sich in einem sensiblen Bereich des Herzens. In diesem verlaufen die Leitungsbahnen für die elektrische Anregung der Herzmuskelzellen zum Schlagen des Herzens. Daher kann es bei einer TASH-Behandlung zu deren Funktionsstörung kommen. Dies wird zu einem fehlenden oder zumindest dauerhaft stark verlangsamten Herzschlag führen.

Vorsorglich erhält der Patient daher in vielen Fällen direkt nach dem Eingriff für wenige Stunden einen Herzschrittmacher. Selten muss anschließend ein permanenter Herzschrittmacher implantiert werden. 

Eine TASH-Behandlung wird ebenso wie eine Myektomie nur von erfahrenen Herzchirurgen in besonders spezialisierten kardiologischen Zentren durchgeführt. Beide Behandlungsmethoden gelten als sehr effektiv, um die Beschwerden im Rahmen einer HOCM zu lindern und ganz zu beseitigen.

Patientenverhalten nach der Behandlung bzw. OP

Im Anschluss an eine TASH-Behandlung ist meistens keine Reha notwendig. Der Eingriff ist wenig belastend. Der Patient sollte sich im Anschluss an den Aufenthalt im Krankenhaus eine Zeit lang schonen. Empfohlen wird meistens eine Zeitspanne von etwa zwei Wochen.

Danach darf sich der Patient so weit belasten, wie es sein Wohlbefinden erlaubt.

Insbesondere Sportler, die auf Wettkampfniveau trainiert haben, müssen sich zurückhalten, auch dann, wenn sie sich kerngesund fühlen.

Gegen regelmäßige körperliche Bewegung ist hingegen nichts einzuwenden. Ärzte empfehlen Patienten nach einer TASH-Behandlung sogar ausdrücklich genügend Bewegung. Die Bewegung beeinflusst die Regulation des Kreislaufs günstig. Das senkt auch das Risiko für einen Herzinfarkt.

Besonders empfehlenswert sind dabei Betätigungen wie

  • Schwimmen,
  • Radfahren und
  • Wandern,

also Sportarten mit flüssigen Bewegungsabläufen.

Nach einer erfolgreichen TASH-Behandlung können viele Patienten die Anzahl der notwendigen Medikamente deutlich reduzieren. Auf manche Medikamente, wie beispielsweise Betablocker, können viele Patienten sogar komplett verzichten.

Patienten mit einer hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie leiden bereits unter einer reduzierten Leistungsfähigkeit des Herzens. Daher sollten sie sämtliche Risikofaktoren, die weitere Herzkrankheiten mit sich bringen können, reduzieren. Das setzt beispielsweise eine ausgewogene und gesunde Ernährung voraus, sowie den Verzicht auf Zigaretten und übermäßigen Stress.

Fazit

Sowohl die TASH-Behandlung als auch eine Operation am offenen Herzen sind langfristig wirksam. Patienten mit einer HOCM erfahren durch eine TASH-Behandlung eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden. So lassen sich die typischen Krankheitssymptome dauerhaft stark mindern oder komplett beseitigen.

Darüber hinaus lassen sich mit einer TASH-Behandlung schwerwiegende Herzrhythmusstörungen vermeiden. Zusätzlich gibt es Hinweise darauf, dass eine TASH-Behandlung bei Patienten mit schwerer HOCM einen positiven Einfluss auf die Lebenserwartung hat.

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