Ellenbogenbruch - Spezialisten und Informationen

13.03.2024
Dr. rer. nat. Marcus Mau
Autor des Fachartikels

Bei einem Ellenbogenbruch bricht häufig das obere Ende der Elle. In der Regel ist ein Sturz oder ein Unfall Ursache für einen Ellenbogenbruch. Bei einer unkomplizierten Fraktur genügt ein Gipsverband für einige Wochen, um den Ellenbogenbruch wieder ausheilen zu lassen. Die Prognose ist dann meistens gut. Bei einem offenen Bruch ist eine Operation nötig.

Wie ein Ellenbogenbruch-Spezialist vorgeht und wo Sie als Patient unkompliziert und schnell Hilfe finden, erfahren Sie in diesem Artikel.

 

ICD-Codes für diese Krankheit: S52.00

Empfohlene Ellenbogenbruch-Spezialisten

Artikelübersicht

​​Definition und Formen des Ellenbogenbruchs

Der Ellenbogenbruch ist streng genommen ein Bruch der anliegenden Knochen im Bereich des Ellenbogens.

Dazu zählen Frakturen wie:

  • Olekranonfraktur
  • Radiusfraktur
  • Radiuskopffraktur oder die
  • Ulnafraktur

Da ein solcher Bruch infolge eines Traumas (Verletzung) akut auftritt, kommt es häufig zu folgenden Symptomen:

  • Starken Schmerzen
  • Blutergüssen und
  • Starke Schwellung im Bereich des Ellenbogengelenks
EllenbogenfrakturBrüche des Ellenbogens betreffen alle Altersgruppen @ Mathis /AdobeStock

Die Eigenbeweglichkeit des Ellenbogengelenks ist zudem nur eingeschränkt möglich. Je nach Schwere der Fraktur kann der Arzt auch Knochenstücke ertasten. Beim offenen Bruch treten Knochenteile über eine Wunde nach außen.

Bleibt ein Ellenbogenbruch unbehandelt, so kommt es in der Regel zur Gelenksteifigkeit und zu dauerhaften Bewegungseinschränkungen.

Die Ursachen eines Ellenbogenbruchs

Am häufigsten kommt es beim Sturz auf den Arm oder beim Abstützen während des Fallens zum Ellenbogenbruch. Ist die mechanische Belastung für den Arm zu groß, bricht der Knochen an der schwächsten Stelle. Oft im Bereich der Gelenke, wie z. B. in der Nähe des Ellenbogengelenks.

Weitere mögliche Ursachen für einen Ellenbogenbruch sind:

  • Stumpfe Gewalteinwirkung auf den Ellenbogen
  • Osteoporose („Knochenweiche“)
  • Knochentumoren
  • Knochenmetastasen bei streuenden Tumorerkrankungen oder
  • Ermüdungsbrüche nach anhaltender Überlastung der Knochen

Die Diagnose eines Ellenbogenbruchs

Erste Hinweise erhält der Arzt anhand folgender klinischer Symptome im Bereich des Ellenbogens nach einem Sturz:

  • Schwellung
  • Blaue Färbung
  • Schlechte Beweglichkeit
  • Starke Schmerzen

Treten diese Anzeichen auf, dann kann eine Ellenbogenfraktur vorliegen.

Zur Sicherung der Diagnose macht der Arzt eine Röntgenaufnahme. Weitere Untersuchungen zeigen, ob Schäden an Muskeln, Bändern und Blutgefäßen vorliegen.

Da Teile der Knochen im Bereich des Ellenbogens als Sehnenansatz für die Armmuskulatur dienen, können Knochenfragmente tastbar sein.

Komplizierte Brüche, Trümmerbrüche und offene Brüche kennzeichnen sich meist durch eine Vielzahl von Knochenfragmenten. Diese sind schwieriger zu heilen. In der Regel benötigen solche Knochenbrüche eine operative Korrektur und Stabilisierung.

Die Behandlung des Ellenbogenbruchs

Bevor es zum Arzt geht, sollten Sie den Arm kühlen und ruhigstellen.  Dadurch lassen sich weitere Komplikationen und Schäden im Ellenbogengelenk vermeiden.

Nach der Untersuchung und Diagnose behandelt der Ellenbogenbruch-Spezialist die Fraktur in den meisten Fällen konservativ. 

Der Arm erhält für etwa sechs Wochen einen Gipsverband, der den Arm stabilisiert. Der Gipsverband unterstützt ebenfalls das Zusammenwachsen der Knochen entlang der Bruchkante.

Wichtig ist, dass ein solcher Gipsverband nur bei unkomplizierten Ellenbogenfrakturen zum Einsatz kommt. Liegen bewegliche Knochenfragmente vor oder handelt es sich um einen offenen Bruch, ist eine Operation nötig. Verschraubungen, Drähte oder kleinen Metallplatten rekonstruieren und stabilisieren den Knochen zusätzlich.

Dieser Eingriff erfolgt unter Vollnarkose.

Gips bei EllenbogenfrakturEin Gipsverband oder eine Operation sind Risikofaktoren für eine Ellenbogensteife @ photoguns /AdobeStock

Die Prognose bei einem unkomplizierten Ellenbogenbruch

Der unkomplizierte Ellenbogenbruch hat in den meisten Fällen eine gute Heilungsprognose. Er gehört zu den häufigsten Knochenbrüchen des Menschen.

Auch wenn eine kleine Operation notwendig ist, wächst dieser häufig ohne Komplikationen zusammen.

Etwas schwieriger ist es, wenn der Ellenbogenbruch mit Knochensplittern einhergeht. Diese führen möglicherweise zu Spätfolgen, weil der Knochen nicht mehr richtig zusammenwächst.

Es kann dann zu Verwachsungen an den Knochen kommen, die Fehlbelastungen und Arthrose fördern.

Trotz guter Prognose ist es möglich, dass die Knochen nach dem Ausheilen nicht mehr so belastbar sind wie vorher. Belastende Sportarten wie Squash, Golf oder Tennis sind möglicherweise nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich.

Da die Muskeln im Arm durch den Gipsverband schrumpfen, ist nach Abnahme des Gipsverbands eine Physiotherapie empfehlenswert. Diese soll die Muskulatur wieder stärken.

Lässt sich ein Ellenbogenbruch vorbeugen?

Im Allgemeinen sind Sturzverletzungen eher zufällig, sodass eine direkte Präventionsstrategie beim Ellenbogenbruch nicht existiert. Sie sollten jedoch beim Fahrrad fahren oder Inlineskaten Ellenbogenschützer tragen, um das Risiko für einen Ellenbogenbruch zu verringern.

Wo arbeiten Ellenbogenbruch-Spezialisten?

Der Ellenbogenbruch-Spezialist ist vor allem im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie zu finden.

Für komplizierte Ellenbogenfrakturen eignen sich Zentren für Orthopädie und Unfallchirurgie, die über genügend Erfahrung verfügen.

Quellen

https://www.amboss.com/de/wissen/olecranonfraktur/
https://flexikon.doccheck.com/de/Ellenbogentrauma
https://link.springer.com/article/10.1007/s10039-010-1604-0
https://medlexi.de/Ellenbogenbruch
https://viamedici.thieme.de/lernmodul/5854443/4959133/ellenbogenfraktur
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