Nasenkrebs – Diagnose, Behandlung und Spezialisten finden

28.10.2024
Dr. rer. nat. Marcus Mau
Autor des Fachartikels

Tumoren der Nase, auch als Nasenkrebs bezeichnet, machen nur etwa 1 % aller bösartigen Tumoren aus. Sie gehören somit zu den seltenen Tumoren. Dennoch haben sie gerade für manche Berufsgruppen eine größere Bedeutung. Nasenkrebs betrifft das Innere der Nase und der Nasennebenhöhlen. Die Tumoren bleiben meist engräumig begrenzt und haben deshalb häufig eine gute Prognose.

Hier finden Sie weitere Informationen und Ärzte für eine Behandlung.

ICD-Codes für diese Krankheit: C30, C31

Nasenkrebs-Spezialisten

Artikelübersicht

Der Nasenkrebs entsteht zumeist im Bereich der Nasenhöhle und der Nasennebenhöhlen bis in die Kieferhöhlen hinein.

Daneben können Tumoren ebenso an der Außenseite der Nase auftreten. Diese gehen jedoch zumeist auf den Einfluss von UV-Strahlen der Sonne zurück. Sie stellen daher sogenannte Melanome der Haut (schwarzer Hautkrebs) dar.

Solche Hautkrebs Bildungen zählen nicht klassischerweise zum Nasenkrebs, obgleich sie häufig auch im Bereich der Nase zu finden sind.

Der als Nasenkrebs bezeichnete Tumor wächst hingegen im Inneren der Nase. Er nimmt dabei seinen Ausgang in den Nasen Epithelzellen.

Von denen entwickeln sich einige durch Risikofaktoren zu Tumorzellen und beginnen, unkontrolliert zu wachsen. Das Wachstum erfolgt jedoch beim Nasenkrebs langsam und in vielen Fällen über Jahrzehnte hinweg.

Wie häufig ist der Nasenkrebs?

Wie eingangs gesagt, macht der Nasenkrebs weniger als 1 % aller bösartigen Tumoren des Menschen aus. Andererseits handelt es sich bei bis zu 3,5 % der bösartigen Kopf- Hals-Tumoren um ein Nasenkarzinom.

Interessanterweise sind Männer vom Nasenkrebs etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Möglicherweise liegt dies daran, dass Männer häufiger den Risikofaktoren für den Nasenkrebs ausgesetzt sind.

Welche Risikofaktoren führen zu Nasenkrebs?

Tabakrauchen und Alkoholkonsum stellen auch beim Nasenkrebs zwei sehr wichtige Risikofaktoren dar. Darüber hinaus kann ein Nasenkarzinom auf Holzstäube sowie Asbest zurückgehen.

Bauarbeiter und Holzarbeiter sowie Menschen aus der leder verarbeitenden Industrie haben daher ein höheres beruflich bedingtes Nasen-Krebsrisiko.

Zigaretten und AlkoholZigaretten und Alkohol sind die häufigsten Ursachen für Halstumoren @ LIGHTFIELD STUDIOS /AdobeStock

Wie bei vielen langsam wachsenden Tumorentitäten können zwischen einem Risikofaktor und der Diagnose Nasenkrebs Jahrzehnte liegen.

Nicht immer ist es daher leicht, einen kausalen Zusammenhang herzustellen. In den oben benannten Tätigkeitsbereichen ist das Nasenkarzinom jedoch allgemein als Berufskrankheit anerkannt.

Studien belegen, dass Menschen mit allergischem Schnupfen ein doppelt so hohes Risiko haben, an einem Nasenkarzinom zu erkranken.

Verantwortlich sind womöglich die Entzündungsreaktionen der Allergie, die zu Genomschäden führen und so Krebs auslösen könnten.

Symptome bei Nasenkrebs

Da der Nasenkrebs in der Regel sehr langsam wächst, finden sich meist für längere Zeit keine Symptome. Mit dem weiteren Wachstum des Tumors kommt es zuerst zu einer gestörten Nasenatmung.

Ferner tritt im Zusammenhang mit dem Nasenkrebs häufig Nasenbluten auf. Geruchs- und Geschmacksstörungen können hinzukommen.

Erst wenn der Nasenkrebs im fortgeschrittenen Stadium in umliegendes Gewebe einwächst, kommt es zu Verformungen:

  • der äußeren Nase
  • des Gesichts oder
  • der Augenhöhle
Gestörter Geruchsinn
Ein gestörter Geruch- und Geschmacksinn können Symptome von Nasenkrebs sein @ DimaBerlin /AdobeStock

Wie erfolgt die Diagnose bei Nasenkrebs?

Die Diagnose Nasenkrebs erfolgt infolge eines Anamnesegesprächs in Kombination mit einer Hals-Nasen-Ohren-ärztlichen Untersuchung.

Neben der Nasenendoskopie kommen häufig weitere bildgebende Verfahren zum Einsatz, wie beispielsweise:

  • die Magnetresonanztomographie (MRT) oder
  • die Computertomographie (CT)

Eine Gewebeprobe (Biopsie) dient der feingeweblichen Untersuchung des Nasentumors im Labor.

Daraus lässt sich folgendes bestimmen:

  • Art des Krebses (häufig Plattenepithelkarzinom oder Adenokarzinom)
  • Krankheitsstadium

In der Regel besprechen anschließend multidisziplinäre Tumorboards die Behandlung von Nasentumoren. Sie diskutieren die geeignetste Therapie für den Patienten.

Ist Nasenkrebs behandelbar?

Nasenkrebs ist in der überwiegenden Zahl der Fälle behandelbar. Welche Methoden zum Einsatz kommen, hängt jedoch auch vom Stadium des Tumors ab. 

Außerdem ist entscheidend, ob weiteres Gewebe oder benachbarte Organe beeinträchtigt sind.

Das Mittel der Wahl beim Nasenkrebs ist die Operation und damit die vollständige Entfernung des gesamten Tumors

Ist eine Entfernung nicht möglich, kommt eine Bestrahlung oder Chemotherapie zum Einsatz. Auch eine Kombination dieser beiden Therapieverfahren ist häufig.

Verläuft die Nasenkrebs-Erkrankung tödlich?

Nasenkrebs verläuft selten tödlich. Früh erkannt, ist er meist sogar heilbar. Günstig wirken hierbei ein eng umgrenztes, langsames Tumorwachstum und ein guter Zugriff mit einer Operation. 

Die Prognose verschlechtert sich, wenn:

  • es bereits zum Einwachsen des Nasenkrebses in die Augenhöhlen oder die Nebenhöhlen kam, oder
  • Metastasen auftreten

Welche Ärzte sind Spezialisten für Nasenkrebs?

Experten für Nasenkrebs kommen in der Regel aus den Fachrichtungen:

Quellen

Quellen:

  • aerztezeitung.de/Medizin/Nasenkrebs-durch-allergischen-Schnupfen-232821.html
  • cccc.charite.de/leistungen/organkrebszentren/kopf_hals_tumore/
  • hno.at/fileadmin/hno/pdfs/Cartellieri_Bo%CC%88sartige_Tumoren_der_Nase_und_der_Nebenho%CC%88hlen..pdf
  • springermedizin.de/hno-tumoren/kein-nasenkrebs-durch-schnupftabak/9938036
Whatsapp Facebook Instagram YouTube E-Mail Print