Meist sind diese Kalkablagerungen erst bei einer elektronischen Vergrößerung, der digitalen Mammographie wirklich sichtbar. Ursache sind oftmals hormonell bedingte Veränderungen des Brustgewebes, die nicht immer bösartiger Natur sein müssen.
Bei der fibrös-zystischen Mastopathie (Brustdrüsenveränderung) kommt es zu einem vermehrten Wachstum der Brustdrüsenzellen mit ebenfalls gesteigerter Flüssigkeitsproduktion. Es entstehen flüssigkeitsgefüllte Zysten (kleine Blasen bzw. Hohlräume), in denen sich Kalk ablagern kann.
Mikroverkalkungen können eine Krebsvorstufe in den Milchdrüsen anzeigen. Daher empfiehlt der Arzt weitere Untersuchungen. Die Entstehung solcher Ablagerungen können Sie leider weder verhindern noch vorbeugen.
Meist verschwinden die Kalkablagerungen nicht von allein. Bisher konnten Experten nicht nachweisen, ob eine vegetarische Ernährung (mit hohem Rohkostanteil) Mikroverkalkungen verhindern kann.
Was aber feststeht ist, dass sich ein hoher Konsum tierischer Fette ungünstig auf den Hormonstatus auswirkt. Dadurch steigt das Risiko für Mikroverkalkungen.
Daher empfehlen Experten oftmals, Hormonpräparate zu meiden, um das hormonelle (Un)Gleichgewicht nicht zusätzlich zu belasten.
Mikroverkalkungen treten häufig während der Wechseljahre auf @ timonina /AdobeStock
Mikroverkalkungen rufen keine Symptome hervor. Sie sind meist auch nicht tastbar. Sollten Sie Schmerzen in der Brust haben, dann sind harmlose Kalkablagerungen nicht dafür verantwortlich.
Andere Erkrankungen, die mit Kalk in der Brust einhergehen, können jedoch sehr wohl Symptome verursachen. Ziehende oder stechende Schmerzen sind Warnsignale.
Gewichtsverlust, wiederkehrendes Fieber und nächtliche Schweißausbrüche deuten eher auf eine ernstzunehmende Grunderkrankung hin, die nicht von der Kalkablagerung herrührt. Welche Art diese zugrunde liegende Erkrankung ist, lassen Sie am besten ärztlich abklären.
Eine gesicherte Diagnose, dass Kalkablagerungen in der Brust vorliegen, ist nur durch bildgebende Verfahren möglich.
Kalk erkennen Experten auf Röntgenbildern deutlich als helle Struktur. Kalk grenzt sich optisch von anderem Gewebe deutlich ab.
Im Rahmen einer Mammographie werden solche Verkalkungen recht früh entdeckt, sofern das Bild ausreichend groß ist.
Ein erfahrener Radiologe kann eine erste Beurteilung der Bös- oder Gutartigkeit basierend auf strukturellen Eigenschaften, Form und Streuung geben.
Gutartige Verkalkungen treten meist unregelmäßig verteilt auf, weisen eine gewisse Ähnlichkeit auf und haben eine punktförmige bis grobe Struktur.
Kalkablagerungen, die auf eine bösartige Ursache hinweisen, treten eher in Gruppen auf und ähneln sich nicht.
Äußert der Radiologe einen Verdacht, ist eine Biopsie (Gewebeentnahme) der nächste Schritt. Der anfängliche Verdacht muss sich nicht zwangsläufig bestätigen. Falls dich, dann ist eine frühzeitige Diagnose sehr positiv.
Bei einer Mammografie können Ärzte Kalkablagerungen in der Brust früh erkennen @ Peakstock /AdobeStock
Die Diagnosesicherung bei Mikroverkalkungen
Neben der manuellen Brustuntersuchung und Mammographie setzen Ärzte auch die Kernspintomographie zur Diagnosesicherung (gutartig oder bösartig) ein.
Ist eine Biopsie nötig, kommen folgende Methoden zum Einsatz:
- Konventionelle, offene Biopsie
- Stanzbiopsie
- Feinnadelbiopsie
- Stereotaktische (röntgengesteuerte) Vakuumsbiopsie
Heute können Ärzte sämtlich Verdachtsbefunde im Brustgewebe mit minimal-invasiven Diagnosemethoden abklären. Dadurch verringert sich die Gefahr einer „Zellverschleppung“, bei der es zur Bildung weiterer Tumorherde kommt.
Liegt keine bösartige Erkrankung als Ursache für die Verkalkungen vor, behandeln Ärzte diese Mikroverkalkungen nicht. Gehen Sie dennoch halbjährlich oder jährlich zu Kontrolluntersuchungen, um bösartige Veränderungen ausschließen zu können.
Bei einer bösartigen Erkrankung kommen selbstverständlich unterschiedliche Behandlungsmethoden in Frage:
Bei einem frühzeitig entdeckten Mammakarzinom reicht oftmals eine Operation mit anschließende Bestrahlung aus.
Welche Therapieform (Bestrahlung, Hormon-, Immun- oder Chemotherapie) sinnvoll ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt.
Bemerken Sie Veränderungen an oder in Ihrer Brust, dann ist Ihr Frauenarzt der erste Ansprechpartner. Hält dieser eine weitere Abklärung für nötig, schickt er Sie zu einem niedergelassenen Radiologen. Nur im Falle einer bösartigen Krebsdiagnose werden Sie zu einem Onkologen geschickt. Dieser behandelt Sie dann (meist im Krankenhaus ambulant oder stationär) weiter.
Kalkablagerungen in der Brust sind an sich keine Erkrankung und kommen während hormoneller Umstellungen (beispielsweise in den Wechseljahren) häufiger vor.
Sie können aber unter Umständen auf eine andere, ernstzunehmende Erkrankung hinweisen. Deshalb heißt es bei Kalk in der Brust: Lassen Sie mögliche Veränderungen in der Brust regelmäßig untersuchen, damit Sie eine auftretende Erkrankung möglichst früh entdecken.