Leichtere Beschwerden lassen sich durch Medikamente beheben. Bei größeren Beschwerden und der Gefahr von Organverletzungen sollte eine Zwerchfellbruch-OP erfolgen.
Die Operation erfolgt in Vollnarkose, wobei es verschiedene Methoden gibt. Heutzutage kommt meistens eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) zum Einsatz.
Dabei schieben Ärzte über kleine Einschnitte Instrumente und eine winzige Videokamera ein. In manchen Fällen kann jedoch ein Bauchschnitt (Laparotomie) erforderlich sein.
Obwohl keine genaue Ursache für die Zwerchfellhernie bekannt ist, nimmt die Häufigkeit mit dem Alter zu. Dies lässt vermuten, dass Verschleißerscheinungen des Bindegewebes bei der Speiseröhreneinmündung (Übergang zum Magen) bei der Entstehung eine Rolle spielen.
Aber nicht nur mit dem Alter, sondern auch bei Übergewicht kommt es vermehrt zu Brüchen des Zwerchfells. Vermutlich, weil durch das Übergewicht der Druck auf das Zwerchfell zunimmt. Dies kann in Folge zu einem Zwerchfellbruch führen.
Aber auch eine generelle Bindegewebsschwäche kann einer Zwerchfellhernie Vorschub leisten.
Neben diesen erworbenen Formen können Zwerchfellhernien auch angeboren sein. Dann ist eine Operation bereits in frühen Lebensjahren erforderlich.
Erfolgt bei einem Zwerchfellbruch mit Beschwerden oder wiederholter Organverlagerung keine Operation, können Schwierigkeiten auftreten.
Bei einer paraösophagealen Hernie (neben der Speiseröhre) können sich Magenteilen und Darm in den Brustraum verschieben.
Eine Hiatushernien-OP ist dann notwendig, wenn die Gefahr besteht, dass sich Magen- oder Darmanteile einklemmen.
Dies kann zu folgenden Beschwerden führen:
- Durchblutungsstörungen bis zum Absterben von Darmanteilen
- Durchbruch (Perforation) und
- Bauchfellentzündung (Peritonitis)
Diese Komplikationen lassen sich durch eine rechtzeitig durchgeführte Hiatushernien-OP vermeiden.
Bei großen Zwerchfellbrüchen kann auch die Herz- und Lungenfunktion eingeschränkt sein. Sind Magen- und Darmteile im Brustraum, führt dies zu einer Einengung von Herz und Lunge.
Auch in diesem Fall ist eine Hiatushernien-OP erforderlich. Aber auch in anderen Fällen kann eine Hiatushernien-OP Schäden verhindern.
Bei axialen Hernien beispielsweise kann saurer Mageninhalt zurück in die Speiseröhre gelangen (Refluxkrankheit). Dadurch kann es auf lange Sicht zu einer Entzündung der Schleimhaut (Refluxösophagitis) kommen.
Dadurch erhöht sich wiederum das Risiko für Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom). Auch hier ist eine Hiatushernien-OP Mittel der Wahl.
Je nachdem, wo sich der Zwerchfellbruch befindet und wie groß er ist, kann er beschwerdefrei sein. Er kann sich aber auch zu einer lebensgefährlichen Bauchfellentzündung entwickeln.
Zunächst muss der Arzt also genau bestimmen, welche Art von Zwerchfellhernie vorliegt und ob eine Operation Heilung verspricht.
Hierfür erfolgt vor einer möglichen Zwerchfellbruch-OP eine körperliche Untersuchung, bei der Ärzte insbesondere den Magen-Darm-Bereich untersuchen.
Hier achtet der Arzt auf:
- Widerstände beim Eindrücken der Bauchdecke (Resistenzen) und
- Ungewöhnliche Darmgeräusche
Sobald der Verdacht auf einen Zwerchfellbruch besteht, lassen Ärzte ein Röntgenbild mit Kontrastmittel anfertigen. Diese Untersuchung ist auch unter dem Namen Röntgenbreischluck bekannt.
Vor dem Röntgen des Oberbauches trinken Betroffene ein Kontrastmittel, das sich in Magen und Darm verteilt.
Zudem erfolgt vor einer Zwerchfellbruch-OP in der Regel eine Speiseröhren-Magen-Darm-Spiegelung (Ösophagogastroduodenoskopie).
Ebenfalls erfolgt vor einer Zwerchfellbruch-OP eine Computertomographie (CT), in welcher die Hernie gut sichtbar ist.
Des Weiteren kann der Arzt eine Messung der Speiseröhrenfunktion (Manometrie) und eine Messung des Säuregehalts in der Speiseröhre (pH-Metrie) vornehmen.
Bei bereits länger bestehenden und ausgeprägten Entzündungen der Speiseröhrenschleimhaut durch den Reflux sind Gewebeproben erforderlich. So können Ärzte bösartige Veränderungen (Tumore) ausschließen.
Betroffene müssen gegebenenfalls Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen (z.B. Marcumar oder Aspirin) in Absprache mit dem Arzt absetzen.
Bei der Zwerchfellbruch-OP (Hiatushernien-OP) erfolgt als Zugangsweg in der Regel eine Bauchspiegelung (Laparoskopie).
Es bestehen mehrere Zwerchfellbruch-OP-Methoden, wobei die sogenannte Fundoplikatio die häufigste Methode darstellt.
Bei einer Fundoplikatio bilden Ärzte aus Magenanteilen eine Manschette, die sie um den unteren Teil der Speiseröhre legen.
Das bewirkt eine Verminderung des Rückflusses von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre (Reflux). Der Speisebrei gelangt hingegen weiter von der Speiseröhre in den Magen.
Diese Operation erfolgt in der Regel als Bauchspiegelung (laparoskopisch). Ärzte setzen dabei kleine Hautschnitte, um die Operationswerkzeuge und eine kleine Kamera in den Bauchbereich einzuführen.
Innerhalb der Fundoplikatio gibt es noch mal zwei unterschiedliche Verfahren:
- Die Fundoplikatio nach Nissen und Rosetti
- Die Fundoplikatio nach Toupet
Bei der Durchführung der Fundoplikatio nach Nissen und Rosetti legen Ärzte die Manschette komplett um die Speiseröhre herum. Die Vorderwand des Magenfundus legen sie hinter der Speiseröhre herum.

Die auf diese Weise entstandene Schlinge vernähen sie mit der Vorderwand des Magens. Zusätzlich befestigen sie die Manschette durch Nähte am Zwerchfell.
Bei der Fundoplikatio nach Toupet legen Ärzte die Schlinge nicht komplett um die Speiseröhre herum. Die Befestigung mit Nähten erfolgt sowohl am Zwerchfell als auch an der vorderen Wand der Speiseröhre.

Diese Methode kommt vor allem zum Einsatz, wenn Bewegungsstörungen (Motilitätsstörungen) der Speiseröhre bestehen.
Bei über 90 Prozent der Betroffenen führt die Fundoplikatio zu einer dauerhaften Heilung. Insbesondere jungen Menschen mit der Refluxkrankheit bleibt auf diese Weise eine langjährige Einnahme von Medikamenten erspart.
Eine andere Methode der Zwerchfellbruch-OP ist eine Gastropexie, auch Fundopexie genannt. Hierbei rücken Ärzte den Magen in seine normale Position und nähen ihn an die vordere Bauchwand an. So kann er sich nicht mehr verschieben. Bei einer Hiatoplastik (auch Hiatus Einengung genannt) nähen sie die Zwerchfelllücke enger.

Die zu groß gewordene Lücke im Zwerchfell verkleinern sie so weit, dass nur noch die Speiseröhre hindurch passt. Danach fügen sie die Ränder der Zwerchfelllücke durch spezielle Nähte wieder zusammen. Sofern erforderlich, heften sie auf diese Nähte noch ein Kunststoffnetz auf. Dieses soll das Risiko eines erneuten Bruches verringern.
Wenn eine Zwerchfellbruch-OP (Hiatushernien-OP) nötig war, gehen die Beschwerden in den meisten Fällen danach vollständig zurück.
Dennoch können in seltenen Fällen bestimmte Komplikationen auftreten. Allerdings treten in Zentren, in denen die Zwerchfellbruch-OP häufig erfolgt, die Komplikationen seltener auf.
Die häufigste Komplikation ist das Auftreten von Blähungen nach der Zwerchfellbruch-OP. Diese harmlose, aber unangenehme Komplikation entsteht, weil die Luft aus dem Magen nicht mehr in die Speiseröhre gelangen kann. Sie gerät somit vermehrt in den Darm.
Seltener kommt es zu Schluckbeschwerden, da die Zwerchfellbruch-OP den Übergang zwischen Speiseröhre und Magen verkleinert hat.
Im Rahmen einer Zwerchfellbruch-OP kann es auch zu einer Verletzung des Nervus vagus (sogenannter Eingeweidenerv) kommen.
Dies kann unter Umständen eine Magenentleerungsstörung nach sich ziehen. Ebenfalls kann es im Rahmen einer Zwerchfellbruch-OP zu einer Verletzung des Nervus phrenicus (sogenannter Zwerchfellnerv) kommen. Daraus können Atembeschwerden resultieren.
Auch bei der Zwerchfellbruch-OP ist nicht völlig auszuschließen, dass Ärzte Organe und Gewebe in der Nähe des Operationsgebietes beschädigen. Es kann dadurch zu Blutungen oder Nachblutungen kommen.
Für eine Zwerchfellbruch-OP ist mit einem Krankenhausaufenthalt von etwa drei bis fünf Tagen zu rechnen. Der Erfolg der Operation lässt sich durch eine erneute Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel sicherstellen.
Hier prüfen Ärzte noch einmal besonders den Übergangsbereich von der Speiseröhre in den Magen. Meistens ist der Übergang von der Speiseröhre in den Magen nach der Zwerchfellbruch-OP in den ersten Tagen noch geschwollen. Daher sollte der Patient flüssige oder breiige Nahrung zu sich nehmen.
Es ist möglich, dass es eine längere Zeit dauert, bis sich wieder eine normale Stabilität des Zwerchfells ausbildet. Sechs Wochen lang sollten Sie keine zu stark belastenden Aktivitäten, z.B. Hochheben schwerer Gegenstände oder zu intensiven Sport ausüben.