Gastroenteritis - Arzt finden und Informationen zur Magen-Darm-Entzündung

Leading Medicine Guide Redaktion
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Die Gastroenteritis (Magen-Darm-Entzündung) ist eine Schleimhautentzündung des Magens und des Dünndarms, seltener auch des Dickdarms. In der Umgangssprache wird die Erkrankung auch als Magen-Darm-Grippe oder Magen-Darm-Virus bezeichnet. Allerdings hat eine Gastroenteritis nichts mit der echten Grippe (Influenza) zu tun. Die Magen-Darm-Grippe ist weit verbreitet: In Deutschland erkranken jährlich ca. 65 Millionen Erwachsene. Noch häufiger sind Säuglinge und Kleinkinder betroffen: Sie erkranken bis zum dritten Lebensjahr etwa zwei- bis dreimal im Jahr an Gastroenteritis. Auch ältere Menschen ab 70 Jahren haben ein erhöhtes Risiko, sich mit der Krankheit anzustecken.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie Ärzte für die Behandlung einer Gastroenteritis.

ICD-Codes für diese Krankheit: A09, K52

Ärzte für die Behandlung einer Gastroenteritis

Artikelübersicht

Welche Ursachen hat eine Gastroenteritis?

Eine Gastroenteritis kann verschiedene Ursachen haben. In den meisten Fällen, insbesondere in den Wintermonaten, wird die Magen-Darm-Entzündung durch Viren ausgelöst. Auch Bakterien und Parasiten können die Erkrankung verursachen. Am häufigsten sind Rotaviren und Noroviren für die Gastroenteritis verantwortlich.

Magen-Darm-Trakt

Eine Infektion über Bakterien ist seltener und verläuft schwerer. Zu den häufigsten bakteriellen Erregern gehören Salmonellen, Campylobacter, Shigellen, Yersinien und das Darmbakterium Escherichia coli. Eine Ansteckung durch Parasiten geschieht in der Regel bei Reisen in Länder mit niedrigem Hygienestandard. Dies sind vor allem Länder in Afrika, Mittelamerika und Südasien.

Die Übertragung der Magen-Darm-Grippe erfolgt meist durch Schmierinfektion. Es genügen bereits 10 bis 100 Viruspartikel für eine Ansteckung. Wenn Erreger aus Stuhl und Erbrochenem auf Gegenstände und Oberflächen gelangen, können die Erreger von dort über Kontakt mit den Händen in den Mund und den Verdauungstrakt anderer Menschen gelangen (fäkal-orale Übertragung).

Gelegentlich erfolgt sie auch durch eine Tröpfcheninfektion, bei der sich winzige Partikel von Erbrochenem über die Luft verbreiten. Auf Fernreisen infizieren sich Menschen meist durch verunreinigtes Trinkwasser oder verseuchte Lebensmittel.

Welche Symptome treten bei einer Gastroenteritis auf?

Je nach Erreger können sehr leichte bis heftige Symptome auftreten. Bei einer Gastroenteritis beginnen die Beschwerden meist plötzlich. Die Inkubationszeit, das heißt die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbrechen der Symptome, beträgt zwischen 4 und 48 Stunden. Typische Beschwerden, die mit einer Magen-Darm-Grippe einhergehen, sind:

  • Erbrechen
  • Übelkeit
  • starke Durchfälle
  • Appetitlosigkeit
  • ausgeprägtes Krankheitsgefühl

Es können je nach Art des Krankheitserregers weitere Beschwerden hinzukommen, zum Beispiel:

  • Bauchschmerzen
  • erhöhte Temperatur oder Fieber
  • Gliederschmerzen
  • Hautausschlag
  • Blut im Stuhl

In der Regel klingen die Beschwerden nach 12 bis 48 Stunden wieder ab. Wenn sich die Symptome nach 48 Stunden nicht bessern, sollten Sie in jedem Fall einen Spezialisten aufsuchen. Eine Gastroenteritis darf nämlich nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da Erbrechen und Durchfall zu einem Verlust von Flüssigkeit, Elektrolyten und Nährstoffen führen.

Wie wird Gastroenteritis diagnostiziert?

Um eine Magen-Darm-Grippe zu diagnostizieren, nimmt der Arzt eine Anamnese und körperliche Untersuchung vor. Bei der Anamnese erfragt der Arzt die Krankengeschichte und Beschwerden des Patienten. Dabei spielen vor allem vergangene Reisen sowie die Beschaffenheit und Häufigkeit des Stuhlgangs eine wichtige Rolle. Informationen über erkrankte Menschen in der Umgebung des Patienten können sehr aufschlussreich sein. Bei der körperlichen Untersuchung tastet und klopft der Arzt den Bauch ab, um Verhärtungen oder Luft im Bauch festzustellen. An der Hautbeschaffenheit sieht der Arzt, ob der Betroffene bereits viel Flüssigkeit verloren hat. Nur in bestimmten Fällen sind weiterführende Untersuchungen notwendig. In den folgenden Situationen veranlasst der Arzt weitere Untersuchungen:

  • bei Säuglingen unter 3 Monaten
  • bei Blut im Stuhl
  • nach einem Auslandsaufenthalt in Risikogebieten
  • bei einem schweren und langen Krankheitsverlauf
  • bei Immunschwäche wie AIDS
  • wenn wichtige Begleiterkrankungen vorliegen
  • wenn der Patient in Gemeinschaftseinrichtungen arbeitet oder Lebensmittel verarbeitet
  • bei einer geplanten oder kürzlich erfolgten Einnahme von Antibiotika
Weiterführende Untersuchungen sind beispielsweise Blut-, Urin- und Stuhluntersuchungen, in seltenen Fällen eine Endoskopie (Darmspiegelung) oder ein Ultraschall.

Behandlungsmöglichkeiten gegen Gastroenteritis

Die Mehrheit der Betroffenen wird ohne Medikamente behandelt. Das Wichtigste bei einer Gastroenteritis ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Patienten sollen viel trinken (vor allem Wasser und ungesüßten Tee), um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Für Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen verschreibt der Arzt Elektrolytpulver, das in Apotheken erhältlich ist und einem Elektrolytmangel vorbeugt. Wenn die Beschwerden anhalten, kann eine Infusion im Krankenhaus notwendig sein.

Zusätzlich sollten Betroffene versuchen, leichte Kost wie Zwieback, Suppen, Bananen, Möhren oder Haferflocken zu sich zu nehmen. Gelegentlich verschreibt der Arzt Medikamente, die das Erbrechen oder die Darmtätigkeit hemmen. In bestimmten Fällen ist eine Therapie mit Antibiotika erforderlich. Dies ist zum Beispiel bei schweren Krankheitsverläufen, Frühgeborenen, älteren Menschen, blutigen Durchfällen und bakteriellen Erregern wie Salmonellen, Shigellen oder Escherichia coli sinnvoll.

Prognose bei Gastroenteritis

In der Regel ist ein Magen-Darm-Infekt harmlos und vergeht nach nur wenigen Tagen. Es gibt jedoch gewisse Risikogruppen, bei denen der Krankheitsverlauf schwer und im Extremfall sogar lebensbedrohlich sein kann. Dazu gehören Neugeborene, Kleinkinder und ältere Menschen, die durch starkes und häufiges Erbrechen Flüssigkeit und Elektrolyte verlieren. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit ist eine strengere Überwachung durch den Arzt ratsam, um Komplikationen für Mutter und Kind zu vermeiden.
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