Magen-OP - Informationen und Spezialisten

Eine Magen-OP ist ein chirurgischer Eingriff am Magen, der besonders bei stark übergewichtigen Menschen zum Einsatz kommt. Es geht bei dieser Operation darum, zum einen den Magen zu verkleinern und zum anderen das Hungergefühl zu reduzieren. Beide Maßnahmen ergänzen sich gegenseitig und erhöhen zusammengenommen die Erfolgschancen, dass der Patient nachhaltig abnimmt. Im Folgenden finden Sie weitere Informationen zu diesem Eingriff sowie Spezialisten für eine Magen-OP.

Empfohlene Spezialisten für eine Magen-OP

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Magen-OP - Weitere Informationen

Wann wird eine Magen-OP zur Magenverkleinerung durchgeführt?

Eine Magen-OP zur Verkleinerung des Magens kann durchgeführt werden, wenn aus medizinischer Sicht krankhaftes Übergewicht vorliegt und mehrere Versuche abzunehmen fehlgeschlagen sind.

Jeder operative Eingriff ist genau genommen eine Verletzung der Körperunversehrtheit und kann, bei falscher Indikationsstellung und Auftreten von Komplikationen, als Körperverletzung interpretiert werden. Dies ist bei Eingriffen, Verkleinerungen oder Entfernung gesunder Organe besonders wichtig, so auch bei Magene-OPs zur Behandlung von Übergewicht. Nur übermäßiges Übergewicht und eine hierdurch verursachte Gefährdung des Körpers rechtfertigen eine Operation am Magen.

Ab welchem Übergewicht wird eine Magen-OP durchgeführt?

Übergewicht stellt ein bedeutendes Gesundheitsrisiko dar. Als markante Kenngröße für Übergewicht, welche auch für jeden verständlich und nachvollziehbar ist, gilt hier der Body-Mass-Index (BMI).

Der BMI ist wie folgt definiert:

BMI = Körpergewicht in (kg)/[Körpergröße in (m)]2

  • Normalgewicht liegt bei einem BMI von 18,5-24,9 
  • von Untergewicht spricht man ab einem BMI von < 18,5

Die Krankheitsbilder Übergewicht und Adipositas sind wie folgt abgestuft:

  • leichtes Übergewicht: 25-29,9 kg/m2
  • Adipositas Grad I: 30-34,9 kg/m2
  • Adipositas Grad II: 35-39,9 kg/m2
  • Adipositas Grad III: ≥ 40 kg/m2

Im Stadium des leichten/mäßigen Übergewichts wird noch kein operativer Eingriff durchgeführt. Hier stehen Lebensstil, Ernährungsumstellung und ausreichend körperliche Betätigung im Vordergrund.

Im Stadium der schweren Adipositas (BMI > 40) ist die operative Magenverkleinerung durchaus gerechtfertigt und die Kosten werden normalerweise auch von der Krankenkasse übernommen. Bei dazwischenliegenden Adipositas-Graden wird individuell entschieden und empfohlen, alle konservativen Maßnahmen (Stichwort Ernährung und Sport) auszuschöpfen.

Was ist das Prinzip der Magen-OP aus medizinischer Sicht?

Eine operative Magenverkleinerung dient in erster Linie dazu, das Füllvolumen (die Menge an Essen und Trinken, die bei einer Mahlzeit eingenommen werden kann) zu verkleinern. Der Effekt hiervon soll sein, eine geringere Nahrungsaufnahme zu erreichen und damit die Kalorienzufuhr zu reduzieren.

Dies soll zum einen über die reduzierte Aufnahmekapazität des Magens erreicht werden, aber auch durch ein früher einsetzendes Sättigungsgefühl. Deshalb profitieren von solchen Magen-OPs insbesondere stark übergewichtige und fettleibige Menschen, die viel und große Mengen zu sich nehmen, ohne ein Sättigungsgefühl zu bekommen. 

Verschiedene Methoden und OP-Verfahren der Magen-OP

Es kommen folgende OP-Verfahren zur Anwendung:

Was ist die häufigste OP-Technik?

Am häufigsten wird sicherlich das Magenband angelegt. Im Volksmund sagt man hierzu auch oft einfach nur Magen-Banding, was von dem englischen Begriff gastric band bzw. banding abgleitet wird.

Bei dieser Magen-OP wird im unteren Bereich der Speiseröhre bzw. am oberen Teil des Magens ein verstellbarer Silikonring angebracht. Dieser verengt den Zugang zum Magen und verkleinert damit den Eingang. Dieser Magenanfangsteil wird auch als Magenfundus (oder lateinisch: Fundus ventriculi) bezeichnet. Hierdurch wird der Magendurchmesser stark eingeengt.

Das Magenband besteht aus einem mit Flüssigkeit befüllbaren Silikonschlauch. Dieser kann im Bedarfsfall mehr oder weniger befüllt werden. Hierdurch lässt sich die Aufnahmekapazität des Magens weiter verändern, auch nach der Operation. Dies erfolgt über eine Verbindung des Schlauches zu einer Kammer (Port), welche im Brustbereich unter die Haut eingesetzt wird. Diese Kammer ist von außen nur durch eine kleine Erhebung sichtbar und kann leicht getastet und angestochen werden. 

Warum wird das „Banding“ am häufigsten angewendet?

Das „Magen-Banding“ stellt einen relativ kleinen Eingriff dar und kann ohne größere Hautschnitte durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt werden. Zudem ist der große Vorteil vom „Magen-Banding“, dass dieses problemlos von außen gefüllt und geleert werden sowie ohne Probleme wieder entfernt werden kann.

Da der Magen in Form und Größe bestehen bleibt, ist der Organzustand nach Entfernung des Bandes der gleich wie vor der Operation. Dies hat zwar den Nachteil, dass auch eine Gewichtszunahme wieder auftreten kann, sobald das Band entfernt ist. Dennoch sind Folgeschäden, die durch eine teilweise Magenentfernung (wie bei den anderen Techniken) entstehen können, beim Banding extrem selten. So treten z.B. Vernarbungen, Geschwüre oder undichte Nahtstellen beim Banding extrem selten bzw. nie auf.

Was passiert beim Magenbypass?

Bei diesem OP-Verfahren wird eine Dünndarmschlinge in den Bereich des Vormagens (dort wo auch das Band angebracht wird) genäht und hiermit praktisch eine Ausschaltung des Restmagens erreicht. Es wird somit eine „funktionelle Magenverkleinerung“ erzielt. Funktionell bedeutet, dass nur die Funktion des Magens reduziert, nicht aber das Organ in seiner Struktur verkleinert wird. 

In der Konsequenz dieser funktionellen Verkleinerung verarbeitet der Magen weniger Substrate aus dem vorverdauten Speisebrei der zugeführten Nahrung. Dies wird medizinisch auch Malabsorption (Einschränkung der Verdauung) genannt. Der Patient nimmt dadurch später weniger feste und flüssige Nahrung zu sich, weil er schon bei geringerer Nahrungsaufnahme ein Sättigungsgefühl verspürt. Zudem wird ein mehr oder weniger großer Anteil der zugeführten Nahrung nicht bzw. deutlich schlechter als normalerweise verdaut.

Und was ist dann das Prinzip der Schlauchmagenbildung?

Bei dieser Behandlungsmethode wird durch einen chirurgischen Eingriff, der ebenfalls durch die Bauchdecke in Form einer Bauchspiegelung durchgeführt werden kann, das Aufnahmevolumen des Magens um ca. 80-90 Prozent verkleinert. Dies erfolgt so, dass der gesamte Magen, der eher halbkugelig geformt ist, der Länge nach mit einem Klammergerät (medizinisch „Stapler“) eingeengt wird und dann nicht mehr halbrund, sondern länglich konfiguriert ist.

Dies hat zur Folge, dass das Sättigungsgefühl des Patienten schon bei einer wesentlich geringeren Nahrungsaufnahme erreicht ist, da der verkleinerte Magen nicht mehr Nahrung aufnehmen kann. Es entsteht somit ein ca. 20cm langer Schlauch mit einem Durchmesser von 4-5 cm und einem Füllvolumen von ca. 100ml.

Es kann eine Gewichtsabnahme von bis zu 50kg (und mehr) erzielt werden. Allerdings kann der Ausgangszustand nicht mehr erreicht werden. Zudem sind eine strenge und konsequente Einschränkung der Nahrungszufuhr sehr wichtige Voraussetzungen. Es kann letztlich auch zu einem Platzen der Klammernähte kommen, insbesondere im Falle von z.B. unkontrollierten Heißhungeranfällen. Ein Aufgehen der Klammernaht kann schwerwiegende Komplikationen mit sich bringen, insbesondere eine Entzündung der Bauchhöhle durch ausgetretenen Mageninhalt. Dies macht im Extremfall eine Notfall-Laparotomie (Not-OP mit er Eröffnung der gesamten Bauchhöhle) notwendig.

Wie sieht die Nachsorge nach einer Magen-OP zur Magenverkleinerung aus?

Die Patientenberatung durch die behandelnden Ärzte umfasst insbesondere eine ausführliche Ernährungsberatung vor und auch unmittelbar nach erfolgter Magen-OP. Die drastische Ernährungsumstellung nach einem solchen chirurgischen Eingriff erfolgt unter medizinischer Betreuung und ist besonders in den ersten vier bis sechs Wochen nach der Magen-OP vom Patienten genau zu befolgen. Diese medizinische Betreuung ist eine vorbeugende Maßnahme und verhindert, dass durch die stark verminderte Nahrungsaufnahme Mangelerscheinungen wie beispielsweise Muskelschwund oder Eisenmangel auftreten.

Was sind grundsätzlich mögliche Risiken und Komplikationen einer Magen-OP?

Durch die umfassende medizinische Patientenberatung erfahren Patienten ausführlich, dass eine zu große Nahrungsaufnahme nach der Magen-OP Sodbrennen oder Erbrechen, im Extremfall eine Undichtigkeit der Magennähte auslösen kann. Nur durch eine umfassende Nachsorge und engmaschige Kontrollen sowie Nachuntersuchungen nach der Magen-OP können Komplikationen (wie beispielsweise oben erwähnte undicht werdende Operationsnähte am Magen) verhindert werden. Vordergründigstes Ziel für den Patienten ist erfahrungsgemäß ein zuverlässiger Gewichtsverlust. Aber noch wichtiger ist es, Komplikationen zu verhindern, was neben der Durchführung einer erfolgreichen Operation Aufgabe der behandelnden Ärzte ist.

Zusammenfassung

Für stark übergewichtige Menschen bietet die moderne Medizin heutzutage adäquate Möglichkeiten im Bereich der operativen Magen-Verkleinerungen, welche den Betroffenen mit ihren körperlichen Beschwerden sehr entgegenkommen. Das Krankheitsbild Fettsucht (Adipositas) ist sehr wirkungsvoll durch die verschiedenen Möglichkeiten einer Magenverkleinerung behandelbar. Magenbypass, Schlauchmagen und Magenband bilden zusammen drei wissenschaftliche Säulen einer insgesamt erfolgreichen medizinischen Behandlungsmethodik.

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