Radiochemotherapie: Spezialisten & Informationen

Die Radiochemotherapie ist eine Therapieform bei Krebserkrankungen. Sie kombiniert die Strahlentherapie mit einer Chemotherapie. Bei manchen Tumorarten eignet sich die Kombination der beiden Verfahren besonders gut. Hier ergänzen sich die Vorteile der Bestrahlung und die der Chemotherapie. Sie können dadurch ihre Wirkung verstärken und die Heilungschancen bei bösartigen Tumoren erhöhen.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten und Zentren für eine Radiochemotherapie.

Empfohlene Spezialisten für Radiochemotherapie

Artikelübersicht

Radiochemotherapie - Weitere Informationen

Was ist die Radiochemotherapie?

Die Radiochemotherapie ist ein nicht-operatives Verfahren zur Behandlung von bestimmten Krebsarten. Es kombiniert die Strahlentherapie und die Chemotherapie.

Das Wirkprinzip der Strahlentherapie (Radiotherapie) besteht darin, energiereiche Strahlung gezielt auf einen Tumor zu richten. Krebszellen reagieren empfindlicher auf solche Strahlung als gesunde Zellen. Die Strahlung schädigt das Tumorgewebe, das daraufhin abstirbt. Dadurch kann sich der Tumor verkleinern

Bei einer Chemotherapie kommen Medikamente (sog. Zytostatika) zum Einsatz. Sie hindern die sich rasch teilenden Tumorzellen im ganzen Körper an einer weiteren Teilung. Die Tumorzellen sterben dadurch ab.

Chemotherapie
Die Radiochemotherapie kombiniert die Chemotherapie, wie hier zu sehen, mit der Strahlentherapie © Monkey Business | AdobeStock

Manche Tumoren eignen sich für eine kombinierte Anwendung beider Verfahren. Es stellte sich heraus, dass eine Radiochemotherapie bei diesen Tumoren effektiver ist als die getrennte Anwendung dieser beiden Behandlungskonzepte.

Häufig kommen zwar sowohl eine Strahlentherapie als auch eine Chemotherapie bei der Bekämpfung eines Tumors zum Einsatz. Allerdings nicht gleichzeitig, sondern zeitlich getrennt nacheinander, also sequentiell.

Bei der simultanen Radiochemotherapie wird der Patient gleichzeitig mit aufeinander abgestimmten Radio- und Chemotherapien behandelt. Häufig sucht er dazu eine Klinik für Radiochemotherapie auf.

Tumorzellen, die ggf. unempfindlich gegenüber einer Chemotherapie sind, können durch die Bestrahlung abgetötet werden – und umgekehrt. Auch gibt es Chemotherapeutika, die Krebszellen empfindlicher für Strahlen machen.

Durch all diese Effekte erhöhen sich die Heilungschancen bei bestimmten Tumoren deutlich. Gleichzeitig reduziert sich das Risiko, dass sich Tochtergeschwulste (Metastasen) in anderen Organen sowie Rezidive bilden. Rezidive sind Neubildungen von bereits behandelten Tumoren.

Bei welchen Krankheiten kommt die Radiochemotherapie zum Einsatz?

Eine Radiochemotherapie eignet sich für Krebsarten, die empfindlich auf Strahlen und Zytostatika reagieren. Dazu gehören beispielsweise

Vorteile der Radiochemotherapie

Eine Radiochemotherapie kann die Chancen auf eine Heilung erhöhen oder zumindest das Leben verlängern.

Ein weiterer Vorteil der simultanen Radiochemotherapie ist, dass die Behandlung nach sechs bis acht Wochen abgeschlossen ist. Bei der sequentiellen Radiochemotherapie kann sich die Behandlung über ein halbes Jahr hinziehen.

Der Patient ist zeitlich und körperlich also weniger belastet.

Welche Fachärzte und Spezialkliniken führen die Radiochemotherapie durch?

Spezialisten für Radiochemotherapie sind in der Regel Fachärzte für Radioonkologie. Sie arbeiten interdisziplinär mit Experten anderer Disziplinen (z.B. Onkologie) an spezialisierten Kliniken für Radiochemotherapie (Strahlenkliniken).

Anstelle der Strahlenklinik kann die Behandlung auch unter Leitung des Spezialisten für Radiochemotherapie/Radioonkologie an einer Klinik für Chemotherapie durchgeführt werden.

Wie läuft die Behandlung mittels Radiochemotherapie ab?

Die simultane Radiochemotherapie folgt einem zeitlich definierten Schema. Es kann von Tumor zu Tumor und Schwere der Erkrankung variieren. Ein möglicher Behandlungsplan ist etwa eine Bestrahlung an fünf Tagen pro Woche über sechs Wochen hinweg. In der ersten und fünften Woche kann der Patient zusätzlich an allen fünf Bestrahlungstagen zusätzlich eine Chemotherapie erhalten.

Häufig dient eine Radiochemotherapie als vor- oder nachbereitende Behandlung für eine OP. Sie soll dann also entweder

  • den Tumor vor der OP verkleinern (neoadjuvante Radiochemotherapie), oder
  • nach der operativen Entfernung restliche Krebszellen abtöten und die Rezidiv-Wahrscheinlichkeit verringern (adjuvante Radiochemotherapie).

Seltener kommt die Radiochemotherapie für sich allein zur Anwendung, d.h. ohne Operation davor oder danach. Man spricht dann von einer definitiven Radiochemotherapie.

Nebenwirkungen bei der Radiochemotherapie

Mögliche Nebenwirkungen sind dieselben, die auch bei alleiniger Chemotherapie und Radiotherapie auftreten. Sie sind individuell verschieden und hängen ab von

  • Strahlendosis,
  • Eindringtiefe,
  • Anzahl an Bestrahlungen und bestrahltem Gewebe sowie
  • Art und Anwendungsdauer des Chemotherapeutikums.

Die Chemotherapie kann u.a.

verursachen. Bei der Strahlentherapie kommt es relativ häufig zur Narbenbildung (Strahlenfibrose).

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