Die Schenkelhernie (auch Schenkelbruch, Hernia femoralis/Femoralhernie) entsteht unterhalb des Leistenbandes an einer Schwachstelle neben der Leiste. Insbesondere Frauen – ältere Frauen häufiger als Männer – sind betroffen; wiederholte Schwangerschaften, Bindegewebsschwäche, schweres Heben oder Voroperationen (z. B. nach Leistenbruch-OP) erhöhen das Risiko. Typisch sind Schwellung/Vorwölbung am Oberschenkel und ziehende Schmerzen; gefährlich wird es bei Einklemmung (eingeklemmt = akute Komplikation mit starken Schmerzen). Die behandlung einer Schenkelhernie erfolgt in der Regel operativ – als offene Operation oder laparoskopische OP (TEP/total extraperitoneale bzw. TAPP/transabdominelle präperitoneale Technik) – oft schonend über kleine Hautschnitte mit Kunststoffnetz.
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Schenkelhernien-OP - Weitere Informationen
Symptome einer Schenkelhernie: Schwellung/Vorwölbung unterhalb des Leistenbandes in der Leistengegend, ziehende Schmerzen am Oberschenkel; bei starken Schmerzen, praller, nicht reponibler Vorwölbung sowie Übelkeit/Erbrechen an eine Einklemmung denken – dann ist die Operation notwendig.
Behandlung: Die Schenkelbruch OP/Schenkelhernien OP erfolgt als offene Operation oder laparoskopische OP (TEP/TAPP, minimal-invasiven Technik) – häufig ambulant durchgeführt. Ziel ist, den Bruchsack zurück in den Bauchraum zu verlagern und die Bruchpforte spannungsarm mit Netzeinlage (Kunststoffnetz) zu sichern. Welche Operationstechniken in der Hernien-Chirurgie gewählt werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab (Größe der Hernie, Voroperationen, Allgemeinzustand). Geht ein Schenkelbruch ohne OP weg? Nein – Schenkelbruch heilt nicht spontan; die operative Behandlung reduziert die Gefahr einer Einklemmung und Rezidive.
Definition - Was ist eine Schenkelhernie?
Eine Hernie ist ein Bruch der Bauchwand mit Austritt von Gewebe/Bruchsack durch eine Bruchpforte. Bei der Schenkelhernie tritt Gewebe unterhalb des Leistenbandes in den Schenkelkanal – meist als tastbare Schwellung an der Leistenregion/Leistengegend bzw. Oberschenkelinnenseite. Schenkelhernien verursachen häufiger Einklemmungen als Leistenhernien (Leistenbruch); darum ist die operative Behandlung in der Regel notwendig. Frauen häufiger betroffen; Schenkelbrüche bei Männern sind seltener. Diagnosestellung: körperliche Untersuchung, Sonographie; bei unklaren Befunden CT/MRT.

Schematische Darstellung eines Bauchwandbruchs © blueringmedia | AdobeStock
Ursachen und Entstehung einer Schenkelhernie
Eine Schenkelhernie (auch Schenkelbruch, Hernia femoralis/Femoralhernie) entsteht an einer Schwachstelle der Bauchwand unterhalb des Leistenbandes in der Leistenregion. Durch Druckerhöhung im Bauchraum und/oder Bindegewebsschwäche weitet sich die Bruchpforte im Schenkelkanal. Zunächst wird häufig Fettgewebe vorgeschoben; später kann sich der Bruchsack (Ausstülpung des Bauchfells) mit Anteilen aus dem Bauchraum füllen – sichtbar als Vorwölbung/Schwellung an der Oberschenkel-innenseite nahe der Leiste.
Risikofaktoren – wann entsteht eine Schenkelhernie?
- Insbesondere Frauen (Schenkelbruch bei Frauen, ältere Frauen), anatomisch bedingt häufiger von Schenkelhernien betroffen als Männer.
- Wiederholte Schwangerschaften, Übergewicht, schweres Heben, chronischer Husten/Pressen.
- Voroperationen (z. B. nach Leistenbruch-OP) mit Narbenbildung im Bereich der Bindegewebe-Strukturen.
- Allgemeine Bindegewebsschwäche im Alter.
Einklemmung als Komplikation:
Gelangen Eingeweideteile durch die Bruchpforte, können sie eingeklemmt werden (Einklemmung) – oft mit starken Schmerzen. Die Blutversorgung kann beeinträchtigt sein; dann drohen Komplikationen bis hin zum Absterben von Darmschlingen. Wegen der Nähe zu Gefäßen der Femoralis muss die Situation rasch ärztlich beurteilt werden.
Seitenverteilung:
Etwa 60 % der Schenkelbrüche treten rechtsseitig auf, rund 20 % sind beidseitig.
Tritt eine Schenkelhernie auf, heilt ein Schenkelbruch in der Regel nicht von allein – bei Beschwerden oder Zeichen der Einklemmung sollte die Diagnosestellung (z. B. körperliche Untersuchung, Sonographie) zeitnah erfolgen.
Diagnose einer Schenkelhernie
Wie erkennt man einen Schenkelbruch? Typisch ist eine Schwellung bzw. Vorwölbung unterhalb des Leistenbandes am Oberschenkelansatz in der Leistenregion. Beim Husten oder Pressen kann sich die Vorwölbung verstärken. Bei Adipositas verdecken Haut und Gewebe die Zeichen manchmal – dann ist der Schenkelbruch schwerer zu erkennen („Schenkelbruch erkennen“ ist klinisch nicht immer trivial).
Diagnosestellung: Zuerst erfolgt die körperliche Untersuchung im Stehen und Liegen mit Husten- bzw. Pressversuch. Anschließend bestätigt in der Regel die Sonographie (Ultraschall) den Befund und zeigt Bruchpforte und Bruchsack. Wenn der Tastbefund unklar ist oder eine Abgrenzung zur Leistenhernie (Leistenbruch) nötig wird, können CT oder MRT die Hernie sicher darstellen.
Warnzeichen (Notfall): Bei starken Schmerzen, einer prallen, nicht zurückdrückbaren Vorwölbung, Übelkeit/Erbrechen oder Fieber muss an eine Einklemmung (eingeklemmt) gedacht werden – dann ist eine rasche ärztliche Abklärung erforderlich, da die Durchblutung gefährdet sein kann.
Operation von Schenkelhernien
Bei der Schenkelhernie/Femoralhernie ist die Operation in der Regel notwendig, weil die Gefahr einer Einklemmung hoch ist – Schenkelhernie häufig mit akuten Beschwerden. Bei Symptomen einer Schenkelhernie (Schwellung/Schmerzen in der Leistengegend) oder wenn Darm eingeklemmt ist, sollte zeitnah operiert werden; im Notfall ist eine OP sofort erforderlich. Geht ein Schenkelbruch von allein weg? Nein – konservative Maßnahmen heilen die Hernie nicht. Beim Mann tritt der Schenkelbruch seltener auf als bei Frauen.
Narkose & Rahmenbedingungen: Der Eingriff kann in Lokalanästhesie oder Vollnarkose erfolgen; bei Einklemmung bevorzugt man meist Vollnarkose, um den Hautschnitt bei Bedarf zu erweitern. Viele Eingriffe werden ambulant durchgeführt. Die OP dauert je nach Befund häufig unter einer Stunde.
Operationsverfahren / Operationstechniken
Es stehen offene OP-Verfahren und minimal-invasiven/minimal-invasive laparoskopische Techniken zur Verfügung. Ziel ist, den Bruchsack zu reponieren (zurück in den Bauchraum) und die Bruchpforte spannungsarm zu verschließen, meist mit Netzeinlage.
- Offene Operation: Über einen gezielten Hautschnitt in der Leistengegend (unterhalb des Leistenbandes) wird der Bruchsack dargestellt, Inhalt zurück in den Bauchraum verlagert und die Bruchpforte verschlossen. Bei sehr kleinen Defekten kann eine Naht im Bindegewebe genügen; häufiger wird zur Stabilisierung ein Kunststoffnetz eingelegt, um Rezidive zu vermeiden.
- Laparoskopische OP (TEP/TAPP):
TEP (total extraperitoneale/extraperitoneale) und TAPP (transabdominelle präperitoneale) sind präperitoneale Verfahren mit kleinen Hautschnitten. Der Chirurg arbeitet schonend mit Kamera und Instrumenten; der Bruch wird von innen versorgt und die Netzeinlage hinterlegt die Bruchpforte spannungsfrei. Diese Verfahren sind besonders schonend und erlauben oft eine rasche Erholung.
Warum ein Netz? Eine Netzeinlage entlastet das Bindegewebe und mindert die Rezidivgefahr. Welche Technik (offen vs. TEP/TAPP) gewählt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Größe/Lage des Bruchs, Voroperationen, Begleiterkrankungen und Erfahrung des Zentrums.
Wichtig: Bei Zeichen der Einklemmung (starke Schmerzen, pralle, nicht reponible Schwellung, Übelkeit/Erbrechen) ist rasch zu handeln – hier ist die Operation notwendig.
Vorbereitende Maßnahmen vor einer Schenkelhernien-OP
Viele Schenkelhernien-OPs (Femoralhernie) können – insbesondere bei laparoskopischer, minimal-invasiven Technik (TEP/TAPP) – ambulant durchgeführt werden. Am Tag der Operation dürfen Sie nach der üblichen Überwachung in Begleitung nach Hause. Bei eingeklemmter Hernie oder geplanter offenen OP ist häufiger ein kurzer stationärer Aufenthalt sinnvoll.
Aufklärung & Planung
Vor dem Eingriff besprechen Chirurg:in und Anästhesie das Operationsverfahren (offen vs. TEP/TAPP), die voraussichtliche Netzeinlage (Kunststoffnetz) und die Narkose (örtliche Betäubung/Lokalanästhesie oder Vollnarkose). Voroperationen (z. B. nach Leistenbruch), Begleiterkrankungen und Medikamente werden erhoben; Blutverdünner ggf. medikamentös angepasst.
Vorbereitung am OP-Tag
- Nüchternheit nach Anweisung (Trink-/Essenspausen).
- Rasur/Desinfektion der Leistengegend; Markierung des geplanten Hautschnitts.
- Bei der laparoskopischen OP erfolgen kleine Hautschnitte; bei der offenen Operation ein gezielter Schnitt unterhalb des Leistenbandes.
- Die OP dauert – je nach Verfahren – häufig unter 60 Minuten.
Nach der Operation
Nach kurzer Überwachung erhalten Sie Anweisungen zu Wundpflege und Mobilisation. Eine Wundkontrolle erfolgt meist nach 2–3 Tagen; Fäden werden – je nach Material – später entfernt oder lösen sich selbst. Bei Zeichen einer Einklemmung (akute Schmerzen, pralle, nicht reponible Schwellung, Übelkeit/Erbrechen) ist die Operation nicht aufschiebbar.
Operationsmethoden bei einer Schenkelhernien-OP
Ziel der operativen Behandlung ist es, den Bruchsack zu reponieren (zurück in den Bauchraum) und die Bruchpforte spannungsarm zu verschließen – in der Regel mit Netzeinlage (Kunststoffnetz). Es stehen zwei Operationstechniken zur Verfügung:
Offene Schenkelhernien-OP mittels Bauchschnitt
Über einen gezielten Hautschnitt in der Leistengegend (meist unterhalb des Leistenbandes) wird der Bruchsack freigelegt, sein Inhalt zurück in den Bauchraum verlagert und der Bruchsack bei Bedarf gekürzt. Anschließend wird die Bruchpforte verschlossen:
- Direkte Naht (bei sehr kleinen Brüchen) im Bindegewebe.
- Fasziendoppelung (Shouldice): überlappende Naht der Bauchwand-Faszien zur Netz-freien Stabilisierung.
- Lichtenstein-Methode: Kunststoffnetz als Onlay auf die Fascia transversalis (zwischen Bauchwandfaszie und Muskulatur).
Die Netzeinlage überlappt das stabile Gewebe großzügig, damit Bindegewebe zuverlässig einheilen kann und Rezidive seltener sind.
Geschlossene Schenkelhernien-OP mittels Bauchspiegelung
Die laparoskopische, minimal-invasive Versorgung arbeitet über kleine Hautschnitte (ca. 2–12 mm) mit Kamera und Instrumenten. Der Bruch wird an seinem Ursprung freigelegt, der Bruchsack reponiert und die Bruchpforte mit einem nicht resorbierbaren Polypropylen-Netz präperitoneal gesichert; anschließend wird das Bauchfell (Peritoneum) verschlossen. Zwei etablierte Verfahren:
- TEP (total extraperitoneale Netzplastik): Zugang extraperitoneal, das Bauchfell bleibt geschlossen.
- TAPP (transabdominelle präperitoneale Netzplastik, „tapp“): Zugang transabdominell, Netzhinterlegung präperitoneal, Peritoneumverschluss. Vorteile: schonend, rasche Mobilisation, häufig ambulant durchgeführt; die OP dauert oft unter 60 Minuten.
Risiken und Komplikationen einer Schenkelhernien-OP
Neben den für alle Operationen geltenden möglichen allgemeinen Komplikationen wie
- Blutungen,
- Infektionen,
- Thrombosen und
- eine Emboliegefahr
sind bei Schenkelhernien-Operationen Schwellungen im OP-Bereich möglich. Sie entstehen durch Blutergüsse oder Gewebewasseransammlungen und verschwinden in der Regel nach kurzer Zeit wieder.
Auch leichte Schmerzen im Operationsbereich oder Gefühlsstörungen können nach der Schenkelhernien-OP auftreten. Während die Schmerzen bald nachlassen, können Gefühlsstörungen in kleinen Hautbereichen länger anhalten.
Das Operieren in enger Nachbarschaft zum Darm, der Blase, Gefäßen und Nerven birgt immer eine potentielle Gefährdung dieser Strukturen. Die Verletzung großer Gefäße im Rahmen der Schenkelhernien-OP ist aber äußerst selten.
Besonders der Blutfluss in der großen Vene, die durch den Schenkelkanal zieht, muss ungestört bleiben. Sonst besteht die Gefahr einer Thrombose.
Weiterhin besteht das Risiko, dass eine Schenkelhernie an derselben Stelle erneut auftritt. Dieses Risiko besteht bei allen Verfahren der Schenkelhernien-OP vorkommen. Bei Verwendung von Kunststoffnetzen ist es aber geringer.
Verhärtungen und Schrumpfungen im Bereich der eingesetzten Kunststoffnetze sind im Rahmen der Schenkelhernien-OP äußerst selten. Allergien oder Abstoßungen der Kunststoffnetze kommen praktisch nicht vor.
So geht es nach einer Schenkelhernien-OP weiter
Direkt nach dem Eingriff:
- Nach Schenkelhernien-OP bzw. Schenkelbruch OP dürfen Sie – je nach Narkose und Verfahren – meist noch am Tag der Operation aufstehen. Längere Bettruhe ist nicht nötig und wegen Thromboserisiko eher schädlich.
- Bei ambulant durchgeführten Eingriffen gehen Sie nach kurzer Überwachung mit Begleitung nach Hause; bei stationärem Verlauf erfolgt die Mobilisation ebenfalls früh.
Wundpflege & Kontrollen:
- Der erste Verbandswechsel erfolgt in der Regel nach 2–3 Tagen; ab dann ist Duschen meist wieder möglich (Wunde nur kurz benetzen, trocken tupfen).
- Fadenentfernung um Tag 10 – entfällt bei selbstauflösendem Material.
- Achten Sie in der Leistengegend auf Zeichen einer Infektion (zunehmende Schwellung, Rötung, Überwärmung, Fieber) oder Nachblutung. In diesen Fällen bitte ärztlich vorstellen.
Belastung & Alltag:
- Arbeit: je nach Tätigkeit nach 2–3 Wochen wieder möglich; körperlich schwere Arbeit ggf. später.
- Sport: sanfte Aktivität (Gehen) sofort; intensiver Sport nach 3–4 Wochen – abhängig davon, ob minimal-invasiv oder offen operiert wurde.
- Heben: Lasten >10 kg für etwa 6–8 Wochen vermeiden, damit die Bruchpforte stabil einheilen kann (insbesondere nach Netzeinlage).
- Nach laparoskopischer Technik mit kleinen Hautschnitten ist die Erholung oft schneller als nach offener Operation mit größerem Hautschnitt.
Wann sofort ärztlich melden?
- Zunehmende Schmerzen oder pralle, nicht reponible Vorwölbung in der Leistengegend, Fieber, Übelkeit/Erbrechen, größere Nachblutung. Das kann auf eine Komplikation hindeuten und muss zeitnah geklärt werden.
























