Gesichtstumor: Spezialist finden und Informationen

20.06.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Gesichtstumore sind gutartige oder bösartige Neubildungen im Bereich des Gesichts. Gesichtstumore sind meist schmerzlos. Sie können aber eine ernsthafte Gefahr für die eigene Gesundheit darstellen. Die meisten Gesichtstumoren entwickeln sich aus der Haut, aber auch Neubildungen aus den Drüsen sind möglich.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten und Zentren für Gesichtstumoren.

ICD-Codes für diese Krankheit: C76.0

Empfohlene Gesichtstumor-Spezialisten

Artikelübersicht

Definition: Was ist ein Gesichtstumor?

Ein Gesichtstumor ist eine Neubildung von Gewebe im Bereich des Gesichts. Diese Neubildung kann sowohl gut- als auch bösartig sein und an unterschiedlichen Stellen im Gesicht auftreten.

Ein benigner (gutartiger) Tumor wächst langsamer als ein maligner (bösartiger) Tumor. Auch gutartige Tumore verdrängen das umliegende Gewebe, wachsen aber nicht darin ein. Maligne Tumore wachsen dagegen schnell und aggressiv. Umgangssprachlich werden sie als Krebs bezeichnet.

Neben der Unterscheidung in gut- und bösartige Neubildungen muss hinsichtlich

  • der konkreten Art und
  • dem Ort des Auftretens

differenziert werden.

Die verschiedenen Tumore, die im Gesicht auftreten können, unterscheiden sich in

  • ihrem Aussehen, 
  • ihren Folgen, 
  • der Entstehung und
  • den Therapiemöglichkeiten.

Bei den meisten im Gesicht auftretenden Tumoren handelt es sich um Neubildungen der Haut. Hier ist wiederum zu unterscheiden zwischen folgenden Formen:

  • Basaliom (weißer Hautkrebs, bösartig)
  • malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs, bösartig)
  • Plattenepithelkarzinom (bösartig)
  • Naevus (Muttermal, gutartig)
  • Feuermal (gutartig)
  • Hämangiom (Blutschwämmchen, gutartig)
  • Fibrom (Stielwarze, gutartig)
  • Lipom (Fettgeschwulst, gutartig)
  • Xanthelasma (Fett- oder Cholesterineinlagerung, gutartig)

Neben den genannten Tumoren der Haut können auch Neubildungen der im Gesicht befindlichen Drüsen auftreten. Betroffen sind hier vor allem die Ohrspeicheldrüse und die Talgdrüsen. Diese Neubildungen sind in den meisten Fällen gutartig. Bei den gutartigen Talgdrüsentumoren handelt es sich um sog. Atherome.

In der erweiterten Betrachtung gehören auch Tumore der Mundschleimhaut sowie des Kiefers bzw. des Zahnbettes zu den Gesichtstumoren. Sie unterscheiden sich deutlich von den Neubildungen der Haut und der Drüsen.

Meist handelt es sich bei den Tumoren im Mund und Kiefer um Plattenepithelkarzinome. Auch Neubildungen der Gesichtsknochen sind möglich, aber selten.

Welche Symptome treten bei einem Gesichtstumor häufig auf?

Die auftretenden Symptome unterscheiden sich von Tumor zu Tumor deutlich. Vielfach ist die sichtbare Veränderung der Struktur des Gesichts das einzige auftretende Symptom. Weitere Beschwerden, wie

sind deutlich seltener.

Zu den gutartigen Gesichtstumoren zählen Leberflecken, Muttermale und Co. Sie unterscheiden sich von bösartigen Neubildungen teilweise durch eine klare Abgrenzung vom umliegenden Gewebe.

Sind neu aufgetretene Flecken im Gesicht

  • asymmetrisch,
  • schwer abgrenzbar von der restlichen Haut,
  • mehrfarbig oder
  • auffallend groß,

ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um maligne Neubildungen handelt. Auch eine deutliche Erhebung des Flecks deutet darauf hin, dass er bösartig ist. Andere Formen von Tumoren im Gesicht lassen sich schwerer auseinanderhalten.

Die Unterscheidung der verschiedenen Neubildungen ist kompliziert und wird von Fachpersonal vorgenommen. Aber es ist recht leicht, zu erkennen, dass überhaupt ein Tumor vorhanden ist: Verändert sich die Beschaffenheit des Gesichts und treten Flecken, Verfärbungen oder Raumforderungen ohne erkennbaren Auslöser auf, handelt es sich meist um Tumore. Das heißt aber nicht, dass dieser Tumor bösartig ist.

Ursachen & Risikofaktoren: Wie entsteht ein Gesichtstumor?

Die Ursachen und Risikofaktoren unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Arten von Gesichtstumoren deutlich. Gemeinsam ist den Tumoren der Haut, dass sie durch intensive UV-Bestrahlung begünstigt werden. Wer sich also ohne Sonnenschutz im Freien aufhält, steigert die Wahrscheinlichkeit, dass Gesichtstumore auftreten.

Bei den Drüsentumoren verhält es sich anders. Hier besteht der größte Risikofaktor für die gutartigen Neubildungen in einer Verstopfung der Drüse. Dementsprechend lässt sich diesen Tumoren nicht so leicht vorbeugen wie denen der Haut.

Tumore von Mund und Kiefer werden darüber hinaus direkt durch den Konsum von Nikotin und Alkohol gefördert. Andere bösartige Neubildungen werden durch den Substanzgebrauch indirekt begünstigt.

Neben diesen Faktoren wirkt sich auch die genetische Ausstattung auf das individuelle Tumorrisko aus. Eine erbliche Vorbelastung steigert die Wahrscheinlichkeit deutlich. So treten bestimmte Tumore der Haut in manchen Familien etwa gehäuft auf.

Veränderte Gesichtshaut
Veränderungen in der Hautstruktur des Gesichts sollten Sie hinsichtlich eines Gesichtstumors abklären lassen © Symfonia | AdobeStock

Untersuchung & Diagnose: Wie wird ein Gesichtstumor diagnostiziert?

Der erste Schritt der Diagnostik besteht in der Sichtung der Veränderung. Viele, vor allem gutartige Tumore können von geschultem Fachpersonal bereits auf diesem Wege sicher erkannt werden. Besonders hilfreich ist dabei ein Dermatoskop. Mit diesem Instrument kann der Arzt Hautstrukturen vergrößert und gut ausgeleuchtet betrachten. Es hilft, auch kleinste Details gut erkennen zu können.

Mit entsprechender Ausstattung lassen sich etwa

  • Muttermale sicher von schwarzem Hautkrebs und
  • harmlose Hautveränderungen von Krebsvorstufen

unterscheiden. Vor allem dermatologische Praxen verfügen über eine solche Ausrüstung. Auch Atherome lassen sich so meist relativ sicher diagnostizieren.

Nicht immer ist eine Diagnose nur anhand der Betrachtung der Struktur möglich. Im Zweifelfall sorgt eine Biopsie für Sicherheit. Dabei löst der Arzt ein Stück des betroffenen Hautgebiets heraus, sodass es im Labor genauer untersucht werden kann. So lassen sich Veränderungen sicher diagnostizieren.

Bei Tumoren, die nicht direkt zugänglich sind und sich etwa im Knochen oder in der Schleimhaut des Mundes befinden, sind weitere Untersuchungen nötig. Darüber hinaus sind hier nicht Fachärzte für Dermatologie, sondern solche für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie zuständig.

Allgemeines zur Behandlung: Wie wird ein Gesichtstumor behandelt?

Gutartige Tumore müssen in der Regel nicht behandelt werden. Nur, wenn sie kosmetisch beeinträchtigend wirken oder anderweitig stören, ziehen Ärzte eine Entfernung in Betracht. Ein solcher Eingriff erfolgt in den meisten Fällen ambulant und unter lokaler Betäubung. Die betroffene Hautpartie wird dabei möglichst vollständig entfernt.

Bösartige Tumore müssen in jedem Fall behandelt werden. Unbehandelt würden sie die Lebensqualität und -erwartung massiv beeinträchtigen. Sie wachsen in benachbartes Gewebe ein und bilden unter Umständen auch Metastasen.

Neben der operativen Entfernung ist in einigen Fällen eine Bestrahlung und/oder eine Chemotherapie nötig. Die Therapieoptionen werden in jedem Falle individuell überprüft und angepasst.

Verlauf und Prognose

Gutartige Tumore stellen in den meisten Fällen kein gesundheitliches Problem dar. Nur selten entwickeln sie sich zu bösartigen Tumoren. Die Prognose ist hier also gut und eine Behandlung häufig nicht nötig.

Bei den malignen Neubildungen im Gesicht verhält es sich anders: Sie sind potentiell lebensbedrohlich und müssen daher schnell und adäquat behandelt werden. Der Verlauf und die Prognose sind hier vor allem von der Tumorart sowie vom Stadium abhängig. Je weiter fortgeschritten die Krebserkrankung ist, desto schlechter ist die Prognose.

Daher sollten Sie bei Hautveränderungen im Gesicht oder anderen Beschwerden im Gesichts-, Mund- und Kieferbereich einen Arzt aufsuchen.

Bei

  • Krebserkrankungen der knöchernen Struktur des Gesichts und
  • bösartigen Neubildungen der Drüsen

ist die Prognose prinzipiell schlechter als bei Tumoren der Haut.

Quellen

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