Ein Peniskarzinom ist ein bösartiger Tumor, der am häufigsten an der Penisvorhaut und an der Eichel auftritt. Im Falle einer Ausdehnung kann der Peniskrebs auch den Schwellkörper betreffen und sich bis zur Bauchdecke ausweiten.
Peniskrebs kann in verschiedenen Formen auftreten:
Die Prognosen für ein Peniskarzinom sind gut, wenn es in einem frühen Stadium erkannt wird. Dann ist eine früh einsetzende Therapie möglich, die die Heilungschancen verbessert.
Die Risikofaktoren für die Entstehung eines Peniskarzinoms sind noch weitgehend ungeklärt. Bestimmte Faktoren stehen aber im Verdacht, die Entwicklung von Peniskrebs zu begünstigen:
- Mangelnde Hygiene: Unter der Vorhaut kann sich Talg (Smegma) ansammeln, der auf Dauer krebserregend ist.
- Verengte Vorhaut (Fimose): Das vollständige Zurückschieben der Vorhaut und somit eine ausreichende Hygiene ist nicht möglich.
- Schleimhautveränderungen: Leukoplakien als Vorstufe von Plattenepithelkarzinomen. Sie zeigen sich als weißliche Veränderungen an und Verdickung der Schleimhaut.
- HPV-Infektionen: Humane Papillomviren (HPV) werden durch sexuelle Aktivitäten übertragen. Äußerlich sichtbar werden kann die Virus-Infektion durch eine warzenähnliche Veränderung der Genitalhaut.
- Chronische Entzündungen: Vor allem chronische Entzündungen an der Vorhaut oder an der Eichel.
Begünstigt wird die Entstehung von Peniskrebs auch durch regelmäßiges Rauchen sowie durch die Erkrankung mit Condylomen. Das ist eine Geschlechtskrankheit, die auch als Genitalwarzen oder Feigwarzen bekannt ist.
Es gibt vor allem im Anfangsstadium keine Symptome, die charakteristisch für ein Peniskarzinom sind.
Stattdessen kann es zu Hautveränderungen kommen. Sie äußern sich durch Schwellungen oder Verhärtungen, die an der Vorhaut oder an der Eichel sichtbar werden. Manchmal nehmen die Hautveränderungen auch eine blumenkohlähnliche Form an.
Es kann zu leichten Blutungen kommen, manchmal auch zu unangenehm riechendem Ausfluss.
Manchmal kommt es im Zusammenhang mit einem Peniskarzinom auch zu einer Metastasenbildung an den Lymphknoten im Leistenbereich. Daraus entsteht oft ein Lymphstau in den Beinen. Sie schwellen an, und es kann sich ein Lymphödem entwickeln.
Für die Diagnose von Peniskrebs ist der Urologe zuständig. Aufgrund seiner Erfahrung erkennt er den Peniskrebs meist schon bei der körperlichen Untersuchung.
Die Suche nach einer Diagnose beginnt mit einer sorgfältigen Anamnese, also dem Patientengespräch. An die im Gespräch erfragte Krankenvorgeschichte schließt sich die körperliche Untersuchung an.
Gesichert wird die Diagnose mit Hilfe einer Gewebeprobe, auch Biopsie genannt, die mikroskopisch untersucht wird.
Erhärtet sich der Verdacht, dass es sich um ein Peniskarzinom handelt, folgen weitere Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren, etwa
- Ultraschall (Sonographie): Schmerzlose und risikoarme Methode, bei der mit Hilfe von Ultraschallwellen die gewünschten Partien sowie innere Organe untersucht werden. Ultraschall ist von den bildgebenden Verfahren die kostengünstigste Methode, die meist für sich schon sehr aussagekräftig ist.
- Computertomographie (CT): Moderne Variante der Röntgenuntersuchung. Dazu wird der Patient auf einem Untersuchungstisch in das röhrenförmige Gerät gefahren. Während der Dauer der Untersuchung rotiert der Computertomograph um den Patienten und liefert Schicht für Schicht präzise Bilder der gewünschten Körperregionen. Die Aufnahmen des Computertomographen sind sofort auf einem Monitor sichtbar. Diese Untersuchungsmethode ist für Patienten vollkommen schmerzfrei.
- Magnetresonanztomographie (MRT): Strahlungs- und schmerzfreie Untersuchung, die eine detaillierte Darstellung des Gewebes und der inneren Organen liefert. Während der Untersuchung werden elektrische Signale des Körpers gemessen und am Computer zu Bildern zusammengesetzt.

Ein MRT-Gerät kann risikofrei detaillierte Aufnahmen von innerem Weichteilgewebe erstellen © IEDNlab | AdobeStock
Je früher die Diagnose gestellt wird, umso eher kann mit der Behandlung begonnen werden und umso größer sind die Aussichten auf eine Heilung.
Die erste Therapieoption ist immer eine operative Behandlung. Das gilt insbesondere dann, wenn das Peniskarzinom noch keine Metastasen gestreut hat. Dann kann im Idealfall der Tumor entfernt werden.
Nur in Ausnahmefällen kommt es zu einer kompletten Penisamputation, wenn keine andere Option mehr zur Verfügung steht. Werden Metastasen in den angrenzenden Lymphknoten nachgewiesen, werden diese ebenfalls operativ entfernt.
Eine Chemotherapie vor dem operativen Eingriff kann sinnvoll sein, um den Tumor zu verkleinern. Sie kann auch nach der OP zum Einsatz kommen, um gestreute Metastasen zu entfernen und eine weitere Streuung zu verhindern.
Die Chemotherapie oder eine Strahlentherapie sind auch in einem fortgeschrittenen Stadium der Krebserkrankung erforderlich.
Allerdings hat sich in den letzten Jahren immer mehr die organerhaltende operative Therapie durchgesetzt. Das bedeutet, dass heutzutage die Behandlung das Ziel hat, die Lebensqualität und vor allem die sexuelle Zufriedenheit des Patienten zu erhalten.
Durch bestimmte Verhaltensweisen ist es möglich, bestimmte Risikofaktoren für die Entstehung von Peniskrebs zu reduzieren. Dazu gehört vor allem eine sorgfältige Hygiene. Männer sollten regelmäßig ihre Vorhaut zurückziehen und Talg unter der Vorhaut entfernen.
Als schwierig kann sich das bei Männern erweisen, die unter einer Vorhautverengung leiden. Dann ist es sinnvoll, sich einem Urologen anzuvertrauen und die verengte Vorhaut entfernen zu lassen.