Chemotherapie bei Prostatakrebs: Spezialisten & Infos

Das Prostatakarzinom ist der am häufigsten vorkommende Krebs beim Mann und kann unbehandelt zum Tode führen. Es gibt verschiedene Therapiestrategien, welche gute Prognosen liefern. Eine Behandlungsmöglichkeit stellt die Chemotherapie bei Prostatakrebs dar. Weitere Informationen hierzu sowie Spezialisten für die Durchführung einer Chemotherapie bei Prostatakrebs finden Sie hier.

Empfohlene Spezialisten für eine Chemotherapie bei Prostatakrebs

Artikelübersicht

Chemotherapie Prostatakrebs - Weitere Informationen

Hintergrundinformationen zu Prostatakrebs

Die Prostata, auch Vorsteherdrüse, ist ein kleines Organ beim Mann, das sich unterhalb der Harnblase befindet und die Harnröhre umschließt. Sie spricht auf Wachstumshormone wie Testosteron an und ist daher wie die Brustdrüse krebsanfällig. Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Männern.

Das Risiko, ein Prostatakarzinom zu bekommen, steigt mit dem Alter und bei weiteren Fällen in der Familie.

Prostata verursacht im Anfangsstadium oft keine Symptome. Häufig wird das Karzinom daher zufällig entdeckt. Im fortgeschrittenen Stadium können Beschwerden wie

auftreten. Die Diagnose erfolgt

  • mittels digital-rektaler Untersuchung,
  • durch Marker im Blut sowie
  • durch eine Probenentnahme der Prostata (Prostatabiopsie).

Bei Verdacht auf ein fortgeschrittenes Krebsstadium kann eine Szintigraphie bei der Suche nach möglichen Metastasen helfen.

Bei fortgeschrittenem Prostatakrebs können schmerzhafte Knochenmetastasen auftreten.

Für die Behandlung von Prostatakrebs bieten sich mehrere Therapiemöglichkeiten an:

Das Prostatakarzinom wächst sehr langsam und hat somit eine gute Prognose.

Chemotherapie bei Prostatakrebs: Was ist das?

Die Chemotherapie bei Prostatakrebs ist eine Behandlungsform im Bereich der Onkologie. Sie versucht, die Krebszellen mit starken Medikamenten zu bekämpfen.

Für sich allein hat die Chemotherapie beim Prostatakarzinom keinen Heilungseffekt. Sie kommt daher oft kombiniert mit einer Strahlentherapie oder nach einer OP im lokal fortgeschrittenen Stadium zum Einsatz. Letzteres bedeutet, dass die Krebszellen bereits die Organkapsel durchbrochen und Nachbarorgane wie die Harnblase befallen haben.

Alternativ wird die Chemotherapie zu palliativen Zwecken eingesetzt, um das weitere Wachstum des Tumors zu verlangsamen. Eine Heilung ist dann nicht möglich, die Chemotherapie verlängert aber das Leben und verbessert die Lebensqualität.

Es stehen mehrere Medikamente mit verschiedenen Ansatzpunkten für die Chemotherapie bei Prostatakrebs zur Verfügung.

Zytostatika bei Prostatakrebs

Bei der eigentlichen Chemotherapie handelt es sich um den Einsatz von Zytostatika. Diese Krebsmedikamente sind sehr aggressiv und hemmen das Zellwachstum. Sie wirken auf alle Zellen des Körpers, doch besonders auf Tumorzellen, da sich diese besonders schnell vermehren.

Zytostatika wirken stärker als die Arzneimittel der Hormontherapie, haben aber allerdings stärkere Nebenwirkungen. Wirkstoffe hierfür sind beispielsweise Docetaxel und Carbazitaxel.

Chemotherapie
Bei der Chemotherapie erhält der Patient starke Medikamente, die besonders auf schnell wachsende Zellen wie Krebszellen wirken © Tyler Olson | AdobeStock

Hormontherapie bei Prostatakrebs

Die Hormontherapie ist keine Chemotherapie im eigentlichen Sinne, gehört aber auch zu den medikamentösen Therapieansätzen.

Beim Prostatakarzinom findet eine unkontrollierte Vermehrung der Prostatazellen im Körper statt. Diese starke Vermehrung kann mit einer Hormontherapie auf verschiedenen Ebenen gehemmt werden.

Bei der Hormontherapie greifen Medikamente in den körpereigenen Hormonkreislauf ein. Der Hypothalamus im Gehirn sendet Signale an die Hirnanhangsdrüse, die wiederum Hormone an die Hoden sendet. In den Hoden findet die Testosteronproduktion statt.

Das Hormon Testosteron bewirkt

  • das Wachstum der Prostata,
  • die Spermienproduktion und
  • das männliche Erscheinungsbild.

Die Medikamente verhindern bei der Hormontherapie die Weitergabe von Wachstumssignalen aus dem Hypothalamus. Dadurch produzieren die Hoden weniger Testosteron. Zu diesen Medikamenten gehören

  • Buserelin,
  • Goserelin,
  • Abarelix und
  • Degarelix.

Ein weiterer Ansatzpunkt ist der Testosteronrezeptor, der sich in der Prostata befindet. Medikamente wie Bicalutamid oder Flutamid blockieren dessen Rezeptoren, so dass das Testosteron seine Wirkung nicht entfalten kann.

Nachsorge nach der Chemotherapie bei Prosatakrebs

Bei der Nachsorge der Chemotherapie steht besonders die Bewältigung der Nebenwirkungen im Vordergrund. Sie werden individuell behandelt.

Zur Nachsorge gehören auch

  • eine Blutkontrolle,
  • eine körperliche Untersuchung sowie
  • ggf. bildgebende Untersuchungen

ca. alle drei bis sechs Monate.

Komplikationen, Risiken und Prognose nach Prostatakrebsbehandlung

Als Nebenwirkungen der Hormontherapie können je nach Präparat

auftreten.

Eine Chemotherapie ist aggressiver als eine Hormonbehandlung und hat schwerwiegendere Nebenwirkungen. Es können

  • Appetitmangel,
  • Durchfall,
  • Übelkeit und Erbrechen,
  • Mundschleimhautentzündungen,
  • Muskel- und Gelenkschmerzen,
  • Erhöhung der Leberwerte,
  • Müdigkeit,
  • allgemeine Schwäche,
  • Hautausschlag,
  • Haarausfall,
  • Fieber,
  • Infektionen und
  • Blutbildungsstörungen

auftreten.

Die Prognose des Prostatakarzinoms hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Ausschlaggebend ist hauptsächlich die mikroskopische Beschaffenheit des Prostatagewebes.

Auch

  • die Größe des Tumors,
  • das Tumorstadium und
  • der Grad der Metastasierung

beeinflussen die Heilungschancen beim Prostatakarzinom.

Grundlegend sind jedoch das erfolgreiche Ansprechen des Körpers auf die Hormon- oder Chemotherapie sowie auf der Erfolg der Operation. Eine vollständige Entfernung des Tumors ohne den Verleib von Resektionsrändern wäre optimal.

Das Prostatakarzinom wird sehr häufig diagnostiziert und kann unbehandelt zu gefährlichen Knochenmetastasen führen. Die Diagnose ist relativ unproblematisch und durch die Existenz vieler Therapieansätze stellt sich die Prognose bei frühzeitiger Therapie oft als sehr positiv dar.

Quellen

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