Herz-CT - Spezialisten und Informationen

22.02.2024
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
Leading Medicine Guide Redaktion

Beim Herz-CT bzw. Kardio-CT (kurz für Herz-Computertomographie) handelt es sich um eine bildgebende Untersuchung des Herzens. Sie ermöglicht die Beurteilung der Herzkranzgefäße, ohne dass ein operativer Eingriff notwendig ist.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Herz-CT-Spezialisten.

Empfohlene Herz-CT-Spezialisten

Artikelübersicht

Was ist ein Herz-CT?

Eine Herz-CT oder Cardio-CT (kurz für Herz-Computertomographie) ermöglicht die Untersuchung der Herzkranzgefäße ohne operativen Eingriff. Mit einem Herz-CT können Ärzte mögliche Ablagerungen und Einengungen besser beurteilen.

Während der Untersuchung legt Ihnen der Arzt ein EKG an. Unschärfen, die die Herzbewegung verursachen, lassen sich damit vermindern.

Das Resultat einer Herz-CT sind dünne Schichten mit einer Dicke von 0,6 mm. Zusammen ergeben sie ein Bild des Herzens. Der Kardiologe wertet diese in Form eines dreidimensionalen Datensatzes aus.

Herz-CTDas Herz-CT stellt die Herzkranzgefäße dar @ samunella /AdobeStock

Zur Anwendung kommt das Verfahren gerade bei risikobehafteten Patienten. Etabliert ist dieses Diagnoseverfahren seit über 15 Jahren.

Wie läuft die Herz-CT ab?

Vor der CT-Untersuchung legt Ihnen der Arzt ein EKG an. Die reine Untersuchungszeit mit Kontrastmitteln beträgt 15 Minuten. Die Datenauswertung dauert 20 Minuten. Insgesamt sollten Sie daher 45 bis 60 Minuten einplanen.

Ihr Puls darf während der Untersuchung nicht mehr als 70/min schlagen. Zur Senkung der Herzfrequenz kommt ein kurzfristiger Betablocker zum Einsatz. Während der Untersuchung heißt es also Ruhe bewahren.

Damit sich die Herzkranzgefäße erweitern, verabreicht Ihnen der Kardiologe etwas Nitrospray unter die Zunge. Die 3D-Nachbearbeitung der Computertomographie visualisiert Engstellen und Verkalkungen.

Welche Krankheiten kann eine Herz-CT diagnostizieren?

Die moderne Herz-CT zeigt Verkalkungen der Herzkranzgefäße und Ablagerungen im Frühstadium auf. 

Wenn Sie ein starkes Engegefühl in der Brust spüren, Thoraxschmerzen haben oder unter Atemnot leiden, ist eine Computertomographie sinnvoll. Krankhafte Veränderungen weist das Herz-CT bereits sehr früh auf. Damit verringert sich das Risiko, einen schweren Herzinfarkt mit Todesfolge zu haben.

Prinzipiell dient die Herz-CT auch der Verlaufskontrolle nach einer Bypass-OP oder Stent-OP. Als schnelle und aussagekräftige Untersuchung kommt sie auch bei Unfallopfern mit schweren Verletzungen zum Einsatz.

Ziele einer Herz-CT

Das Hauptziel einer Herz-CT ist die Erkennung und Prävention schwerer Herzerkrankungen. Das gilt natürlich speziell für Risikogruppen. Damit entkräftet sich der Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung. Denn der koronare Herzinfarkt stellt nach wie vor die häufigste Todesursachen in Deutschland und der westlichen Welt dar.

Alternativen zur Herz-CT

Alternativ zur Herz-CT gibt es die Stress-Echokardiographie, um kardiovaskuläre Erkrankungen zu bestimmen. Das Kardio-MRT kommt ohne Röntgenstrahlen aus und dient der Abklärung von Herzbeschwerden, wenn eine Verengung der Herzkranzgefäße unwahrscheinlich ist. 

Trotzdem kann so eine Untersuchung auch bei mittlerem und hohem Risiko sinnvoll sein. Sowohl Herz-CT als auch Herz-MRT sind etablierte Verfahren der Herzbildgebung.

Am höchsten fällt die Strahlung bei der Herzkatheteruntersuchung aus. Die Herzkatheteruntersuchung ist ein operativer Routineeingriff. Der Katheter bringt einige Risiken mit sich und ist oft mit einem mehrtägigen Klinikaufenthalt verbunden. 

Die Myokardszintigraphie liefert zwar unscharfe Bilder, hilft aber, Durchblutungs- und Funktionsstörungen des Herzens zu erkennen.

Vorteile gegenüber anderen Diagnosemethoden

Die Computertomographie hat mehrere Vorteile. Ablagerungen und sonstige Unregelmäßigkeiten erkennt der Arzt mittels Herz-CT frühzeitig. Darüber hinaus kann er die Umgebung des Herzens besser beurteilen, als mit einem Katheter. 

Selbst Lungenkrebs und Lungenembolien entdeckten Mediziner auf diese Weise. Allerdings müssen Sie bei einer Verengung der Herzkranzgefäße dennoch den Herzkatheter anwenden.

Nicht zuletzt macht die Herz-CT sogar eine Untersuchung des Herzens unter Belastung möglich. Manchmal kommen so Durchblutungsstörungen zum Vorschein, die im Ruhezustand des Herzens unbemerkt bleiben. 

In den meisten Fällen reicht die Cardio-CT als nicht-invasives Diagnoseverfahren aus. Allerdings zahlen die meisten gesetzlichen Krankenkassen dieses Verfahren noch nicht. Die Kosten für ein Cardio-CT betragen etwa 400 Euro

Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihre zuständige Krankenkasse. In bestimmten Fällen ist eine teilweise Kostenübernahme möglich. Private Krankenkassen übernehmen diese Untersuchung hingegen.

Frau beim Herz-CTEin Herz-CT erstellt mittels Röntgenstrahlung Schnittbilder vom Herz @ Tyler Olson /AdobeStock

Spezialisten für die Herz-CT

Kardiologen und Herzchirurgen sind Spezialisten auf dem Gebiet der Herzkrankheiten. Sie sind ebenfalls für die Diagnosemethode der Herz-CT zuständig. Infrage kommen ebenfalls Spezialisten auf dem Gebiet der Radiologie.

Die Kardiologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin. 

Bei der Untersuchung achten Kardiologen auf:

Die Herzspezialisten klären Sie über Präventionsmaßnahmen und geeignete Sportarten auf, die Ihrem Alter und dem Fitnesszustand entsprechen. Meist genügt moderate Bewegung.

Nachsorge und worauf Patienten achten müssen

Nach einer Behandlung mit Kontrastmittel sollten Sie viel trinken, um es schnell wieder über die Niere auszuscheiden. Einschränkungen im Alltag bestehen für Sie keine. Die Ergebnisse der Auswertung erfahren Sie spätestens nach einigen Tagen.

Vor der Untersuchung ist es wichtig, dass Sie mindestens 24 Stunden auf Tee, Nikotin und koffeinhaltige Getränke verzichten. Auf Wunsch erhalten Sie die ausgewerteten Aufnahmen auf einer CD oder als Download. Ein abschließendes Gespräch, in dem weitere Fragen beantwortet werden, ist genauso möglich.

Behandlungserfolg und mögliche Risiken

Die Herz-CT läuft in der Regel ohne Komplikationen ab. Lebensbedrohliche Risiken bestehen hier keine. Allergien gegen das eingesetzte Kontrastmittel treten äußerst selten auf. 

Zudem fällt die Strahlenbelastung im Vergleich zum Herzkatheter viel geringer aus. Diese hat sich seit Einführung des Verfahrens kontinuierlich verringert. Sie liegt heute bei 1-3 Millisievert (im Gegensatz zu 20-30 Millisievert in der Anfangszeit).

Weitere Medikamentennebenwirkungen treten teilweise auf. Schwindel und Müdigkeit oder ein vorübergehend niedriger Blutdruck zählen zu den häufigsten Folgen. Arterienverletzungen und arterielle Blutungen während der Herz-CT sind ausgeschlossen.

Fazit und Zusammenfassung

Die Herz-CT ist ein effektives Diagnoseverfahren, um verschiedene Herzkrankheiten frühzeitig zu erkennen. Gegenüber anderen Verfahren hat sie viele Vorteile und wenige Nachteile bzw. Risiken. 

Vorteile sind die nicht-invasive Durchführung und die geringe Strahlenbelastung. Seit vielen Jahren ist sie ein etablierter Standard in kardiologischen Untersuchungszentren und Herzkliniken.

Quellen

https://www.klinikum-stuttgart.de/kliniken-institute-zentren/klinik-fuer-diagnostische-und-interventionelle-radiologie-kh/klinische-schwerpunkte/zentrum-fuer-kardiovaskulaere-bildgebung/computertomografie-des-herzens-herzkranzgefaesse-und-mehr

https://www.radiologie-mannheim.de/radiologie/kardio-ct/#:~:text=Um%20Ihren%20Herzschlag%20w%C3%A4hrend%20der,insgesamt%20nur%20wenige%20Minuten%20dauert

https://radiologie.uk-koeln.de/erkrankungen-therapien/untersuchung-behandlung/ct-des-herzens/

https://www.radiologie-muenchen.de/radiologie/herz-diagnostik/herz-ct/

https://www.tk.de/presse/themen/medizinische-versorgung/ambulante-versorgung/kardio-ct-in-nuernberg-2140356?tkcm=aaus

https://www.radiologie-leonberg.de/downloads/merkblatt_cardio-ct_web.pdf

https://www.ratgeber-herzinsuffizienz.de/

https://www.praktischarzt.de/untersuchungen/computertomographie/herz-ct/

Whatsapp Facebook Instagram YouTube E-Mail Print