Als eine Leberinsuffizienz wird der Abbau der Leberfunktion bis hin zum Leberversagen bezeichnet. In ihrem Verlauf versagen zunächst einige Teilfunktionen der Leber, während andere noch funktionsfähig sind.
Im Endstadium einer Leberinsuffizienz sind alle Funktionen der Leber betroffen.
Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan des Körpers und liegt über dem rechten Rippenbogen.
Die Hauptfunktionen der Leber sind
- die Bildung von Galle,
- Entgiftung,
- Energiespeicherung und -bereitstellung,
- Stoffwechsel und
- die Bereitstellung von Kreatin.
Die Leber ist resistent gegenüber Umweltgiften und besitzt eine hohe Selbstheilungskraft. Dennoch können
- die heutigen Lebensbedingungen,
- stark wirkende Medikamente,
- Adipositas durch falsche Ernährung und
- der weltweite Austausch von Krankheitserregern
zu Erkrankungen der Leber führen.

Die Lage der Leber im menschlichen Körper © nerthuz | AdobeStock
Die Leberinsuffizienz ist durch
- eine mangelhafte Bildung von Eiweißen,
- eine unzureichende Entgiftungsfunktion und
- eine reduzierte Gallenbildung
gekennzeichnet und ist in jedem Fall lebensbedrohlich. Der Verlauf einer Leberinsuffizienz ist meist chronisch und führt zu einer Narbenleber (Leberzirrhose).
Ein Verfahren, das die Leber bei der Entgiftung des Blutes unterstützt, ist beispielsweise die Leberdialyse.
Häufig entwickelt sich eine Leberinsuffizienz durch
- unerwünschte Arzneimittelwirkung,
- Alkoholmissbrauch,
- Diabetes oder
- Adipositas.
Weitere Ursachen sind Entzündungen der Gallenwege (Cholangitis) oder eine Entzündung des Lebergewebes durch die Hepatitisviren B, C und D.
Auch angeborene Lebererkrankungen, wie
- die Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose,
- ein Alpha-1-Antitrypsinmangel,
- eine Mukoviszidose oder
- Formen einer Porphyrie
sind verantwortlich für den Abbau von Leberfunktionen.
Eine Leberinsuffizienz ist durch
- Ikterus (Gelbsucht),
- hepatische Enzephalopathie,
- hepatorenales Syndrom (Nierenversagen infolge eines Leberversagens),
- Störungen der Blutgerinnung,
- Hypalbuminämie und
- Störungen des Hormonsystems
gekennzeichnet.
Die Funktionen der Leber können in unterschiedlichem Ausmaß von Abbauprozessen betroffen sein. Die Einteilung der Leberinsuffizienz in Stadien berücksichtigt die metabolische Leistung der Leber, ihre Ausscheidungsfunktion und die Auswirkungen auf den Kreislauf.
Bei einer leichten Leberinsuffizienz sind nur einige Teilbereiche der Leber betroffen. Diese Funktionseinschränkung der Leber kann sich durch eine leichte Gelbsucht oder einen Aszites bemerkbar machen.
Bei einer mittelschweren Leberinsuffizienz ist die gesamte Leber betroffen. Die Entgiftungsfunktion, Energiespeicherung, Bildung von Galle und die Stoffwechselfunktionen sind eingeschränkt.
Eine schwere Leberinsuffizienz kennzeichnet das Endstadium einer akuten oder chronischen Lebererkrankung.
Um eine Leberinsuffizienz adäquat zu behandeln zu können, muss die primäre Ursache diagnostiziert werden. Bestätigt wird eine Leberinsuffizienz durch
Die Behandlung der Leberinsuffizienz ist an die Grunderkrankung geknüpft. Eine Leberdialyse entgiftet das Blut und kann kurzfristig zu einer Verbesserung der Leberleistung führen.
In besonders schwerwiegenden Fällen kommt eine Lebertransplantation in Betracht.