Hepatologen und Informationen über Hepatologie

Die Hepatologie ist ein Teilgebiet der Gastroenterologie und Inneren Medizin. Sie befasst sich mit den Erkrankungen der Leber, den Gallengängen und der Gallenblase.

Wichtige Lebererkrankungen sind: Gallenblasenkrebs, Gallensteine, Hepatitis, Leberkrebs, Lebermetastasen und Leberzirrhose. Laboruntersuchung, Sonografie und andere bildgebende Untersuchungen sind wichtige Bestandteile der Diagnostik. Die therapeutischen Optionen richten sich nach Art und Schwere der Lebererkrankung.

Mehr zu Erkrankungen und Behandlungen in der Hepatologie erfahren Sie weiter unten im Text.

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Hepatologie - Weitere Informationen

Was ist die Hepatologie?

Die Hepatologie ist ein medizinisches Spezialgebiet, das sich mit krankhaften und abnormen Vorgängen und Zuständen  der Leber sowie der Gallenwege inkl. Gallenblase beschäftigt.

Dazu zählen:

  • Diagnose und 
  • Therapie von Leber- und Gallenwegserkrankungen

Die Hepatologie ist ein Teilbereich der Gastroenterologie. Die Gastroenterologie beschäftigt sich mit Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts (Gastrointestinaltrakts) und den verbundenen Organen (Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse).

Die Leber

Die Leber ist mit rund 1,5 kg das größte innere Organ des Menschen und liegt im rechten Oberbauch @ Henrie /AdobeStock

Welche Krankheiten behandeln Hepatologen / Spezialisten für Hepatologie?

Eine Lebererkrankung heißt auch Hepatopathie. Ein Hepatologe behandelt Krankheiten, bei denen die Leber oder das Gallengangsystem befallen ist.

Folgende Lebererkrankung sind möglich:

Leberkrebs unterscheiden Ärzte je nach Ursprung der Tumorzellen in Leberzellkarzinom und Gallengangskarzinom.

Lebermetastasen sind Tochtergeschwülste eines Tumors, der an einer anderen Stelle im Körper wächst. Alkoholmissbrauch und eine virale Hepatitis können eine Leberzirrhose verursachen

Typische Gallenblasen- und Gallenwegserkrankungen sind:

  • Gallensteine (Choledocholithiasis, Cholezystolithiasis)
  • Entzündungen wie Cholezystitis (Gallenblasenentzündung) Gallengangsentzündung (Cholangitis) und
  • Gallenabflussstörungen
HepatitisIst die Leber bei Hepatits beteiligt, färben sich Haut und Augen gelb @ blackday /AdobeStock

Welche Diagnoseverfahren setzen Spezialisten für Hepatologie ein?

Bei der klinischen Untersuchung achtet der Leberspezialist auf Beschwerden und Symptome.

Zum Einsatz kommen außerdem:

  • Laboruntersuchungen
  • Anamnese
  • Bildgebende Verfahren

Das wichtigste bildgebende Verfahren in der Leberdiagnostik ist die Ultraschalluntersuchung (Sonografie) des Bauches.

Mit ihr lassen sich:

  • Gallensteine aufspüren
  • Den Verlauf einer Leberzirrhose kontrollieren und 

Hinweise auf Lebermetastasen und Leberkrebs geben

Die Computertomographie (CT) ist eine ergänzende Untersuchung in der Leberdiagnostik, da sie ein genaues Bild der Leber liefert. Sie bestätigt außerdem den Verdacht auf einen Tumor (Leberkrebs, Lebermetastasen, Gallenblasenkrebs). Auch lassen sich mit der CT Leberblutungen und eine Leberzirrhose nachweisen.

Auch die Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine hochempfindliche, zur Sonographie ergänzende Untersuchung in der Leberdiagnostik.

Mit der endoskopisch retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP), einer Variante der Endoskopie, können diagnostische und therapeutische Eingriffe erfolgen.

Bei Verdacht auf eine Lebererkrankung entnimmt der Leberexperte eine Gewebeprobe aus der Leber und untersucht diese unter dem Mikroskop.

Gewebeprobe der LeberGewebeprobe der Leber @ Volha /AdobeStock

So kann der Leberexperte beispielsweise Krebszellen von harmlosen Zellen unterscheiden oder eine Leberzirrhose diagnostizieren.

Im Rahmen von Laboruntersuchungen untersucht der Leberexperte die Leberwerte (Bilirubin, AST, ALT, GLDH, GGT etc.) im Blut. Wenn Abweichungen zum Normalwert vorliegen, kann dies ein erster Hinweis auf eine Lebererkrankung (Leberzirrhose oder Hepatitis) sein.

Die Serologie stellt über Immunreaktionen fest, ob der Patient bereits Kontakt mit einem Erreger, wie dem Hepatitis-Virus, hatte.

Welche Behandlungen/Therapien kommen in der Hepatologie zum Einsatz?

Die Behandlungen, die in der Hepatologie zum Einsatz kommen, richten sich nach Art und Schwere der Lebererkrankung. Auch nach dem Gesundheitszustand des Patienten.

Vorbeugend empfehlen Ärzte die Impfung gegen Hepatitis A und Hepatitis B.

Ist der Patient bereits an Hepatitis erkrankt, kommen Medikamente gegen die Hepatitis-Viren zum Einsatz (Virostatika).

Da Leberkrebs schlecht auf Zytostatika anspricht, ist bei Leberkrebs eine teilweise Entfernung der Leber (Leberteilresektion) das Mittel der Wahl.

Bei inoperablem Leberkrebs kommen auch minimalinvasive Verfahren zum Einsatz.

Beispiele sind:

  • Die laserinduzierte Thermotherapie
  • Die radiofrequenzinduzierte Thermotherapie
  • Die Kryotherapie

Ärzte können auch Lebermetastasen operativ entfernen.

Ein portosystemischer Shunt kommt zur Senkung des Pfortaderhochdrucks, der bei einer Leberzirrhose auftritt, zum Einsatz. Hier entsteht eine Verbindung zwischen zwei Gefäßen.

Eine Lebertransplantation ist die letzte Therapieoption. Sie kommt erst dann zum Einsatz, wenn die Leber so weit zerstört ist, dass ein Leberversagen droht.

Welche Fachärzte sind Spezialisten für Hepatologie?

Ein Spezialist für Hepatologie heißt Hepatologe (Leberspezialist, Leberexperte). Die Bezeichnung Hepatologe ist nicht ganz korrekt, weil es für diese Bezeichnung in Deutschland keine spezielle Ausbildung gibt. 

Ein Gastroenterologe nennt sich gelegentlich Hepatologe, da er eine Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie absolviert hat.

Ein Hepatologe ist daher ein Internist, der sich auf Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (im Speziellen Leber und Gallengangsystem) spezialisiert hat.

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