Die Quadrizepssehne ist ein starkes, faserreiches Gewebe, das den Quadrizepsmuskel mit der Kniescheibe verbindet. Eine Ruptur oder ein Sehnenriss treten auf, wenn die Sehne entweder z.B. altersbedingt geschwächt ist oder wenn es zu einem starken Dehnungsereignis z.B. bei einem Sturz kommt.
Ein solches Ereignis führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung der aktiven Beinstreckung und zu erheblichen Schmerzen. In der Regel ist ein freies Gehen danach nicht mehr möglich.
Die häufigste Ursache einer Quadrizepssehnenruptur ist eine vorbestehende Degeneration: Die Sehne kann als Folge von Alter oder Stoffwechselerkrankungen im Laufe der Zeit eine verminderte Belastbarkeit entwickeln und dann bei etwas stärkeren Belastungen z.B. beim Sport oder beim Abfangen eines Stolpersturzes plötzlich reißen.
Trauma: Eine weitere Ursache für eine Ruptur ist ein direktes Trauma auf das vordere Knie, beispielsweise bei einem heftigen Sturz oder einem Anprall des Knies an einer harten Kante.
Überlastung: Übermäßige, wiederholte Belastung des Quadrizepsmuskels und seiner Sehne durch intensives Training oder Aktivitäten kann ebenfalls zu einer Ruptur oder einer Teilruptur der Sehne führen, insbesondere bei unzureichender Erholungszeit.
Häufig ist der klinische Untersuchungsbefund des geübten Arztes wegweisend. In der Regel werden zusätzlich bildgebende Verfahren angewendet. Die Ultraschalluntersuchung und die MR-Tomografie können sowohl die teilweise, als auch die vollständige Sehenverletzung gut abbilden und die Diagnose damit sichern.
Bei einer Quadrizepssehnenruptur treten typischerweise die folgenden Symptome auf:
- Plötzlicher Schmerz: Eine Quadrizepssehnenruptur geht oft mit einem plötzlichen, scharfen Schmerz im vorderen Bereich des Knies einher, der sich bei Bewegung verschlimmern kann.
- Schwellung und Bluterguss: Das Knie kann anschwellen, und es kann zu einem blauen Fleck oder Bluterguss entlang der Vorderseite des Oberschenkels kommen.
- Unfähigkeit, das Bein zu strecken: Ein charakteristisches Symptom ist die Unfähigkeit, das betroffene Bein vollständig zu strecken oder das Knie zu beugen.
- Hinken oder Humpeln: Betroffene neigen dazu, ihr Körpergewicht auf das gesunde Bein zu verlagern, um das verletzte Bein zu entlasten. Häufig ist das Stehen auf dem betroffenen Bein gar nicht mehr möglich
Konservative Therapie: Bei teilweisen Rissen oder bei Patienten, für die eine Operation nicht geeignet ist, kann eine konservative Behandlung gewählt werden. Diese beinhaltet
- Ruhe,
- Eispackungen,
- Kompression,
- die Verwendung von UA-Gehstützen und
- die Anwendung von entzündungshemmenden Medikamenten.
In der Regel ist die Verwendung einer Schiene oder Orthese erforderlich, um das Knie zu stabilisieren, die Sehne zu entlasten und die Heilung zu fördern.
Chirurgischer Eingriff: Bei einer vollständigen Ruptur wird nahezu immer eine Operation empfohlen, um die Quadrizepssehne zu reparieren und ihre Funktionalität wiederherzustellen. Dabei kann die Sehne direkt genäht oder es werden spezielle Nahttechniken zur Wiederanheftung am Knochen oder zur überbrückenden Zugentlastung bis zur vollständigen Sehnenheilung angewendet.
Physiotherapie: Sowohl nach einer konservativen Behandlung als auch nach einer Operation ist eine Physiotherapie von entscheidender Bedeutung, um die Muskulatur zu erhalten, die Beweglichkeit wiederherzustellen und schließlich die volle Funktion des Kniegelenkes wieder zu erlangen.
Rehabilitation: Die Rehabilitation nach einer Quadrizepssehnenruptur ist ein schrittweiser Prozess, der Geduld und Disziplin erfordert. Die Fortschritte sollten sorgfältig überwacht werden, um eine optimale Genesung zu gewährleisten.
Es ist wichtig, eine Quadrizepssehnenruptur frühzeitig zu diagnostizieren und angemessen zu behandeln, um Komplikationen wie eine eingeschränkte Mobilität, Muskelschwund und bleibende Bewegungseinschränkung zu verhindern. Bei Verdacht auf eine Sehnenruptur sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten.