Der Begriff Trauma stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Verletzung, Wunde". Einerseits bezeichnen Ärzte damit eine schädigende (traumatisierende) Einwirkung auf den Organismus. Das kann etwa ein Unfall oder eine psychische Verletzung sein. Andererseits ist auch ein daraus entstehender Folgeschaden ein Trauma, wie zum Beispiel ein
Monotraumata sind Einzelverletzungen, die nicht lebensbedrohlich sind. Barytraumata (von griechisch "bary" = schwer) hingegen sind schwere, lebensbedrohliche Einzelverletzungen.
Dazu gehören zum Beispiel
Als Polytrauma bezeichnet man eine gleichzeitig entstandene, schwere Mehrfachverletzung. Sie betrifft mehrere Körperbereiche und/oder Organe. Bei einem Polytrauma sind entweder alle Verletzungen zusammengenommen lebensbedrohlich oder eine einzelne davon.
Es gibt viele verschiedene Arten von Traumata. Sie können durch
- psychische,
- mechanische,
- physikalische oder
- chemische
Einwirkungen ausgelöst werden.
Psychische Traumata
- Verlust geliebter Personen
- Stress
- Krieg/Verfolgung
- sexuelle Gewalt
- Vernachlässigung in der Kindheit
- plötzlicher Kindstod
- Scheidung/Trennung
- Mobbing
- eine lebensbedrohliche Krankheit
- Naturkatastrophen
- Arbeitslosigkeit
Mechanische Traumata
- Stich- oder Schnittverletzungen (durch Gewalteinwirkung oder Unfall)
- Schussverletzungen
- stumpfe Traumata (Schädigung des Körpers ohne Verletzung der Haut)
- Rasanztraumata (Verletzungen, die durch die Einwirkung sehr hoher Bewegungsenergie entstehen, wie zum Beispiel bei Auto- oder Sportunfällen)
- Bisswunden
Physikalische Traumata
- Verbrennungen
- Kältetraumata
- Strahlenexposition (Schädigung durch radioaktive Strahlung)
- akustische Traumata (zum Beispiel durch eine Explosion)
- Barotrauma (Schädigung des Körpers beziehungsweise der Organe durch eine Veränderung des Umgebungsdrucks)
Chemische Traumata
Die Unfallchirurgie ist ein weit gefasstes Feld und Unfallmediziner müssen in vielen Bereichen qualifiziert sein. Dazu gehören in erster Linie
- die Erste Hilfe an der Unfallstelle,
- die Maßnahmen der Schockbehandlung und
- im Anschluss die chirurgische/orthopädische Behandlung im Krankenhaus.
Unfallmediziner müssen schnell verschiedene Traumata erkennen und versorgen können © Chalabala | AdobeStock
Zu den wichtigsten Aufgaben in der Unfallchirurgie zählt die Behandlung von Verletzungen des Bewegungsapparates. Das sind etwa Knochenfrakturen oder Muskel- und Sehnenverletzungen.
Die Übergänge vom Betätigungsfeld des Unfallchirurgen zu dem des Orthopäden sind fließend. Deshalb wurden 2005 diese Facharztausbildungen in Deutschland zusammengelegt ("Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie").
Polytrauma-Patienten müssen von einem gut geschulten und erfahrenen Facharztteam betreut werden. Solche Verletzungen betreffen oft die unterschiedlichsten Körperregionen und Organbereiche. Daher besteht ein solches Team aus Ärzten verschiedener Fachrichtungen.
Das erste Ziel der Traumatologie ist die Abwendung einer akuten Lebensgefahr und die Eindämmung eventueller Komplikationen. Danach wird der Patient anfänglich meist noch auf der Intensivstation betreut.
Je nach Schwere des Traumas sind (oft über Monate oder Jahre) Rehabilitationsmaßnahmen nötig. Diese werden von Physio- und Ergotherapeuten ausgeführt.
Patienten, die ein seelisches Trauma erlitten haben, werden psychotherapeutisch im Rahmen der Psychotraumatologie behandelt. Je nach Art und Ausprägung des Traumas gibt es verschiedene Traumatherapien.
Die verschiedenen Therapiemethoden zielen darauf ab,
- die Betroffenen zur Ruhe kommen zu lassen,
- die psychischen Probleme zu analysieren und
- eine geeignete Therapieform zu finden.
Dazu gehört beispielsweise die Verhaltenstherapie. Der Patient soll sich nach der Therapie in der Lage fühlen, die Traumasymptome unter Kontrolle zu haben, sie zu begrenzen oder aufzulösen.