Eine Hernie (oder Bruch) ist eine angeborene oder auch später im Leben auftretende Öffnung in der Bauchwand. In diese Öffnung hinein kann der Bruchsack reichen, in dem sich Anteile des Darms oder der Darmwand befinden können. In so einem Fall sprechen Ärzte von einem Darmwandbruch oder einer Littré-Richter-Hernie.
Eine Hernie ist meist von außen an der Wölbung zu erkennen @ wanniwat /AdobeStock
Bei den Bauchwandbrüchen (Hernien) gibt es klassischerweise drei Arten:
Brüche, wie den Darmwandbruch, erkennen Sie durch eine kleine Vorwölbung im Bauchraum. Der Arzt tastet Sie bei der Untersuchung ab und spürt so den Bruch, den Bruchsack und den Bruchkanal auf.
Weiterhin prüft er, ob der Bruchsack mit Druckschmerz reagiert und ob sich das Gewebe in die Bruchpforte zurückschieben lässt. Beim Abhören des Darmwandbruches erkennen Ärzte anhand der Darmgeräusche, ob Darmanteile eingeklemmt sind.
Die Bauchdecke wächst bei einer Hernie nicht mehr von allein zusammen. Die Bruchpforte wird in der Regel mit der Zeit sogar immer größer. Daher steigt das Risiko, den Darm im Bruch einzuklemmen.
Eine solche Darmeinklemmung ist eine lebensbedrohliche Komplikation, da das Darmgewebe wegen der mangelnden Durchblutung absterben kann. Deshalb raten Ärzte bei einem Darmwandbruch zu einer Operation. Bei der Operation verschließen sie die Bruchpforte wieder.
Dafür stehen dem Operateur verschiedene Ansätze zur Verfügung:
- Die minimalinvasive Hernienoperation
In der Regel greifen Mediziner zur minimalinvasiven Hernienoperation zurück. Bei dieser Schlüssellochmethode nehmen Ärzte nur kleine Einschnitte vor.
Dadurch ist:
- Eie Gewebeverletzung kleinräumiger
- Das Infektionsrisiko geringer und
- Die Genesungsdauer kürzer
Kleinere Narben und die Möglichkeit der ambulanten Operation sind die Vorteile des minimalinvasiven Vorgehens.
Ist die Bruchpforte jedoch sehr groß, wählen Ärzte häufiger die offene Operation. Dieser Eingriff erfolgt stationär im Krankenhaus und benötigt eine längere Genesungsdauer.
Eine große Bruchpforte zu vernähen reicht in vielen Fällen nicht aus, um die Hernie dauerhaft zu verschließen. Die Bauchwand hat keine Regenerationsfähigkeit, um Hernien von selbst zu reparieren.
Würden Ärzte lediglich die große Bruchpforte nähen, würde die Hernie nach einiger Zeit wieder auftreten. Um dies zu vermeiden, setzen Ärzte während der Operation Kunststoffnetze ein.
Bemerken Sie eine sicht- und/oder tastbare Vorwölbung in der Bauchdecke und/oder Schmerzen am Bauch? Dann sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.
Diese erstellen eine erste Diagnose und schicken Sie anschließend direkt weiter zum Facharzt für Allgemeine Chirurgie und Viszeralchirurgie. Diese befinden sich entweder in eigener Praxis oder in einem Krankenhaus.
Hier finden Sie ausgewählte Ansprechpartner und Fachkliniken für Hernienchirurgie, die insbesondere Erfahrungen in der Behandlung von Darmwandbrüchen haben.