PTCA: Infos & PTCA-Spezialisten

Die Abkürzung PTCA steht für Perkutane Transluminale Coronare Angioplastie. Das ist ein Herzkatheterverfahren zur Erweiterung von verengten Herzkranzgefäßen. Es ist auch als koronare Ballonangioplastie sowie Ballondilatation bekannt.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte PTCA-Spezialisten.

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PTCA - Weitere Informationen

Begriffserklärung: PTCA

Die Abkürzung PTCA steht für Perkutane Transluminale Coronare Angioplastie. Das ist ein Verfahren, mit dem sich verengte Arterien am Herzen (Herzkranzgefäße) wieder erweitern lassen. Es gehört zu den Herzkatheterverfahren.

Perkutan bedeutet "durch die Haut hindurch". Perkutane Untersuchungen sind also Verfahren, die durch das  Einstechen durch die Haut erfolgen.

Bei der Herzkatheteruntersuchung wird durch die Haut hindurch ein Blutgefäß mit einer Hohlnadel punktiert (angestochen). Durch diese Hohlnadel führen die Mediziner einen kleinen Draht in das Gefäß ein. Der Arzt kann den Draht nun bis zum Herz vorschieben. Der Begriff "transluminal" bedeutet genau das: "durch ein Gefäß hindurch" schieben. 

Entlang dieses Führungsdrahtes kann nun auch der eigentliche Herzkatheter zum Herzen gebracht werden. Der Arzt spritzt dann ein Kontrasmittel. Dieses Mittel lässt sich mittels bildgebendem Verfahren gut erkennen. So kann der Arzt genau den Blutfluss und eventuelle Engstellen erkennen.

Solche Engstellen können anschließend mittels Ballonkatheter aufgedehnt und somit erweitert werden. Dieses Verfahren nennt man Angioplastie, also Gefäßaufdehnung (angio = das Gefäß betreffend, plastie = Aufdehnung). Eine PTCA ist häufig im Rahmen einer Angina pectoris oder eines Herzinfarktes notwendig.

Vor und nach einer PTCA mit Stent
Ansicht einer verengten Koronararterie (links) und nach einer erfolgreichen PTCA (rechts) © Ploypilin | AdobeStock 

Prinzipiell kann jedes Gefäß mittels Ballondilatation aufgedehnt werden. Meistens erfolgt das allerdings bei Schlagadern (Arterien). Meistens findet das Verfahren aber an den Schlagadern

  • des Gehirns,
  • des Herzens sowie
  • der Beine

statt.

Wie wird die PTCA durchgeführt?

Die PTCA erfolgt stets als Teil eines komplexen Herzkatheter-Eingriffs.

Dabei wird ein Ballonkatheter entlang eines Führungsdrahtes zur Engstelle des erkrankten Herzgefäßes geschoben. Dann wird der Ballonkatheter aufgeblasen, so dass er sich und auch das verengte Gefäßt um sich herum aufweitet.

Meist nutzen Mediziner für diesen Eingriff die Leistenschlagader als Eingang, um in die Aorta (Hauptschlagader) zu gelangen. Teilweise erfolgt aber auch eine Punktion der Handgelenksarterie (Arteria radialis genannt).

Das Einführen des Katheters muss präzise durchgeführt werden. Selbst minimale Fehler können gravierende Schäden hervorrufen und für den Patienten lebensbedrohlich enden. Aus diesem Grund erfolgt die gesamte Operation unter dauerhafter Röntgenkontrolle. Mithilfe des Katheters wird fortwährend Röntgen-Kontrastmittel in die Arterie sowie die Hauptschlagader gespritzt. Auf diese Weise kann direkt am Röntgenbildschirm die exakte Position des Ballons überprüft werden.

Nachdem der Katheter an der Zielposition angelangt ist, wird er meist für zehn Sekunden aufgebläht. Manchmal dauert dieser Vorgang jedoch auch 30 Sekunden oder noch länger. Dadurch wird sichergestellt, dass sich das verengte Gefäß wieder weitet. In der Regel wird dieser Vorgang mehrfach wiederholt, um eine dauerhafte Weitung zu gewährleisten. Jeder Arbeitsschritt wird fortwährend am Monitor überwacht.

Wann ist bei der PTCA der Einsatz eines Stents notwendig?

PTCA-Verfahren nutzen die elastische Grundeigenschaft der Blutgefäße aus, um eine Verengung zu behandeln.

Gefäße können durch Ablagerungen infolge einer Arteriosklerose verengt sein. Beim Aufblähen des Ballons werden die Ablagerungen dicht an die Gefäßwand gepresst und das Gefäß ist so wieder durchgängig.

Ballondilatation mit Stent bei Arteriosklerose
Durchführung einer Ballondilatation und Einsatz eines Stents © phonlamaiphoto | AdobeStock

Auf diese Weise wird in neun von zehn Fällen der Grad der Verengung so stark reduziert, dass die Durchblutung wieder ohne Einschränkungen abläuft. In den übrigen Fällen kommt es hingegen erneut zu einer Verengung des Gefäßes.

Die zweite PTCA wird deshalb oftmals mit der Implantation eines Stents kombiniert. Dabei handelt es sich um eine kleine Gefäßstütze, die dafür sorgt, dass sich das Gefäß nicht noch einmal verengt. Meist besteht es aus einem röhrenförmigen Metallgitter, das gemeinsam mit dem Ballon zur Zielposition geführt wird.

Der Stent wird während des Aufblasens fest an die Gefäßwand gedrückt und verbleibt an dieser Position. Auf diese Weise stellt er sicher, dass sich die Gefäße nicht erneut verengen können.

Welche Komplikationen können bei einer PTCA auftreten?

Bei der Herzkatheteruntersuchung treten grundsätzlich nur sehr selten Komplikationen auf. Lediglich in weniger als einem Prozent aller Fälle kommt es in direkt bei der Herzkatheteruntersuchung zu ernsten Problemen.

Die jeweilige Komplikationsrate hängt jedoch stets von den individuellen Risikofaktoren ab. Aus diesem Grund müssen Ärzte vor diesem Eingriff sämtliche Begleiterkrankungen abklären, um das persönliche Risiko so niedrig wie möglich zu halten.

Nach einer Herzkatheteruntersuchung kann es zu schmerzenden Blutergüssen an der Einstichstelle kommen. Diese werden zusätzlich durch die Einnahme von Gerinnungshemmern begünstigt. Zu einem massiven Blutverlust kommt es trotz der erheblichen Ausdehnung der Blutgefäße nur in seltenen Fällen.

Oftmals entsteht durch die Behandlung lediglich eine örtliche Ausweitung an der punktierten Schlagader. Diese wird jedoch meist durch einen komprimierenden Druck von außen behoben.

Zunehmend wird anstelle der Leistenschlagader auch die Schlagader am Handgelenk punktiert. Hier treten deutlich seltener Blutungen und Nachblutungen auf. Auch Schmerzen sind seltener, so dass der Zugang am Handgelenk (Radialis-Zugang) mittlerweile in vielen Kliniken als der Standardzugang gilt.

Welche weiteren Risiken hat die PTCA?

Schließlich besteht bei jeder Herzkatheteruntersuchung das Risiok, dass die als Eingang dienende Schlagader durch die Punktion mit ihrer benachbarten Vene verbunden wird. Wenn diese Anomalie auftritt, muss sie schnellstmöglich chirurgisch behoben werden.

Darüber hinaus sind auch Nervenverletzungen als Komplikation einer PTCA bekannt. Diese können von einem leichten Taubheitsgefühl bis zur vollständigen Lähmung des Beins reichen.

Desweiteren kommt es meist zu einem leichten Herzstolpern. Ernste Herzrhythmusstörungen, die eine elektrische oder medikamentöse Behandlung erfordern, treten jedoch nur selten auf.

In seltenen Fällen kann sich ein Blutgerinnsel aus der Schlagader läsen und in eine hirnversorgende Schlagader gelangen. Diese Komplikation löst stets einen lebensbedrohlichen Schlaganfall aus.

Tödliche Komplikationen, die direkt während der Herzkatheteruntersuchung auftreten, sind selten. Sie können jedoch insbesondere bei Risikopatienten auftreten. Aus diesem Grund sollten bei erhöhtem Risiko stets alternative Behandlungsmethoden abgeklärt werden.

Wann ist nach einer PTCA ein Herz-Bypass notwendig?

In sehr vielen Fällen lässt sich durch die Herzkatheteruntersuchung ein akuter Herzinfarkt erfolgreich behandeln. Somit hat die PTCA einen sehr guten Einfluss auf die Prognose der koronaren Herzerkrankung.

Mittlerweile gilt in der Medizin der positive Einfluss der PTCA auf die Symptome der koronaren Herzerkrankung als sicher belegt. Deshalb wird dieses Verfahren standardmäßig bei allen Schweregraden der koronaren Herzkrankheit eingesetzt.

Der Vorteil der PTCA ist, dass der Brustkorb nicht eröffnet werden muss. Deswegen ist das Komplikationsrisiko durch diesen größeren Eingriff eher gering einzustufen.

Teilweise ist allerdings auch die Anlage eines Herzbypasses notwendig, vor allem, wenn mehrere Herzkranzgefäße betroffen sind. So sprechen Mediziner auch von einer Ein-, Zwei- sowie Dreigefäßerkrankung, abhängig von der Anzahl verengter oder verschlossener Herzkranzgefäße. 

Eine Herzbypass-Operation ist deutlich anspruchsvoller und schwieriger. Deshalb ist oft eine längere Behandlung auf der Intensivstation notwendig. Außerdem gehört eine Anschlussheilbehandlung („Reha“) zum Standard der Behandlung und Nachsorge. Dadurch kann sich der Patient gut von den Strapazen der Operation erholen.

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