Ganzkörper-MRT: Infos & Ganzkörper-MRT-Spezialisten

06.06.2022

Die Ganzkörper MRT – kurz GK-MRT – ist ein bildgebendes Verfahren zur Diagnose verschiedener Erkrankungen. MRT steht für Magnetresonanztomographie, aber auch die Begriffe Kernspintomographie und Kernspin sind weit verbreitet. Wann eine Ganzkörper-MRT zum Einsatz kommt, wie sie abläuft und was Sie als Patient beachten sollten, erfahren Sie nachfolgend. Sie finden hier zudem Spezialisten für die Ganzkörper-MRT.

Empfohlene Spezialisten

Artikelübersicht

Was ist eine MRT und wie funktioniert sie?

Röntgen und Computertomographie gehen für den Patienten mit einer gewissen Strahlenexposition einher. Die Magnetresonanztomographie (MRT) kommt dagegen ganz ohne Strahlung aus.

Sie arbeitet mit starken Magnetfeldern, die die Wasserstoffatome im menschlichen Körper in Bewegung setzen. Diese Bewegungen werden analysiert und in Schnittbilder umgesetzt. Dabei gilt: Je mehr Wasserstoff in einem Gewebe enthalten ist, umso detaillierter lässt es sich mithilfe der Magnetresonanztomographie darstellen.

Besonders gut sichtbar sind in einer MRT

  • weiches Gewebe,
  • das gesamte Gefäßsystem, Arterien, Venen und
  • die meisten Organe

Zur Untersuchung der Knochen gilt nach wie vor das Röntgen als das beste diagnostische Verfahren. Zur Untersuchung speziell der Lunge und des Herzens wird die Computertomographie (CT) bevorzugt oder ergänzend angewandt.

Eine Ganzkörper-MRT nimmt nicht viel Zeit in Anspruch: In der Regel wird der gesamte Körper in maximal 60 Minuten untersucht.

Wie läuft eine Ganzkörper-Magnetresonanztomographie ab?

Vor Beginn der Ganzkörper-MRT legt der Patient sämtliche metallischen Gegenstände wie

  • Ringe,
  • Ketten,
  • Piercings und
  • Brillen

ab. In einigen Fällen wird zudem ein Kontrastmittel verabreicht. Dieses dient dazu, die Arterien und Venen noch deutlicher darzustellen. Dazu legt der Arzt eine Kanüle in eine Vene in der Armbeuge.

Zur eigentlichen Ganzkörper-MRT nimmt der Patient auf einer Liege Platz. Er erhält einen Kopfhörer, um das Gehör vor den lauten Klopfgeräuschen des MRT-Geräts zu schützen. Die Liege schiebt sich langsam durch die MRT-Spule, beginnend beim Kopf oder bei den Füßen.

Bis der gesamte Körper gescannt wurde, vergehen etwa 40 bis 60 Minuten. Über eine Sprechanlage bleibt der Patient in Kontakt mit dem Röntgenassistenten. Außerdem erhält er einen Notknopf, den er betätigen kann, falls die Untersuchung zu laut oder zu unangenehm wird. Die Magnetresonanztomographie wird dann sofort abgebrochen.

Nach dem Ganzkörper-MRT wertet ein Radiologe die Daten aus.

MRT in einer Klinik
Liege vor einem MRT-Gerät © digitale-fotografien | AdobeStock

Einsatzspektrum: Wann kommt die MRT zum Einsatz?

Eine Ganzkörper-Magnetresonanztomographie kommt zur Früherkennung verschiedener Erkrankungen zum Einsatz. Vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen verlaufen anfangs symptomlos. Sie sollten jedoch frühzeitig erkannt werden, um das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu reduzieren.

Wird der Verdacht eines Arztes durch eine körperliche Untersuchung und durch ein Blutbild nicht bestätigt, kann er zusätzlich eine Ganzkörper-MRT anordnen. Dadurch werden Verkalkungen und Verengungen der Blutgefäße (wie z.B. Arterienstenosen oder Arteriensklerose) sichtbar. So kann rechtzeitig eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.

Auch bei rheumatisch-entzündlichen Erkrankungen kommt die Magnetresonanztomographie zum Einsatz. Solche Erkrankungen betreffen oftmals nicht nur die Gelenke, sondern auch andere Körperbereiche.

Eine Ganzkörper-MRT bietet den Vorteil, dass der gesamte Körper in nur einer Sitzung gescannt wird. Weitere Diagnoseverfahren, die mit hohen Kosten und einer hohen Belastung für den Patienten einhergehen, werden so oftmals überflüssig.

Ein weiteres Einsatzgebiet der Ganzkörper-MRT ist die Krebsdiagnostik, beziehungsweise das Auffinden von Metastasen. Auch gutartige Knochenwucherungen (Exostosen), deren Entwicklung regelmäßig kontrolliert werden muss, lassen sich mit einer MRT schnell untersuchen.

Im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung können Patienten eine Ganzkörper-MRT durchführen lassen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür jedoch nur dann, wenn der Arzt einen begründeten Verdacht auf eine bestimmte Erkrankung hat.

Wer die Kosten für die Untersuchung selbst tragen möchte, sollte vorab einen Kostenvoranschlag anfordern und sich umfassend beraten lassen.

Welche Fachärzte setzen die MRT ein?

Eine Ganzkörper-MRT wird vor allem von folgenden Fachärzten für die Diagnostik benötigt und angefordert:

Da nicht jede Arztpraxis über ein MRT-Gerät verfügt, erfolgt meist eine Überweisung an

Worauf muss der Patient vor einer MRT achten?

Eine Ganzkörper-MRT ist nicht für alle Personengruppen geeignet. So sollten Schwangere in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten auf eine MRT verzichten. Die möglichen Auswirkungen auf das ungeborene Kind sind noch nicht ausreichend erforscht sind.

Des Weiteren ist eine Ganzkörper-MRT bei folgenden Personen nur eingeschränkt und mit besonderen Vorsichtsmaßnahmen möglich:

Wenn Sie ein Implantat im Körper haben, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt. Je nachdem, welches Material verwendet wurde, ist ein Ganzkörper-MRT in vielen Fällen dennoch möglich. Dies gilt vor allem bei neueren Implantaten, die häufig aus Gold, Teflon oder anderen nicht-magnetischen Materialien bestehen.

Besteht die Möglichkeit, dass sich Metallsplitter in Ihrem Körper befinden, sollten Sie dies ebenfalls mit dem Arzt abklären. Denn: Jegliche Metallteile werden durch die starken Magnete des MRT-Geräts in Bewegung gesetzt, was mit einer hohen Verletzungsgefahr einhergeht.

Tätowierungen können zu Verbrennungen und Bildstörungen führen. Hier muss sehr gut abgewogen werden, ob die Untersuchung durchgeführt wird.

Gibt es Risiken und Komplikationen?

Eine Ganzkörper-Magnetresonanztomographie ist mit keinerlei Risiken verbunden. Die Untersuchung kommt gänzlich ohne Strahlung aus und ist absolut schmerzfrei.

Viele Patienten bemängeln allerdings die hohe Lautstärke im MRT-Gerät, die selbst bei Tragen eines Kopfhörers sehr belastend sein kann. Inzwischen gibt es jedoch modernere MRT-Geräte, die leiser arbeiten und zudem weniger empfindlich auf Bewegungen reagieren.

Patienten, die in engen Räumen zu Panikattacken neigen, können vor Beginn der Untersuchung ein leichtes Beruhigungsmittel erhalten. Alternativ gibt es inzwischen in vielen Krankenhäusern und radiologischen Praxen offene MRT-Geräte, die weniger beengt sind.

Was sind Vor- und Nachteile der Ganzkörper-MRT?

Trotz der zahlreichen Vorteile sehen einige Mediziner die Ganzkörper-Magnetresonanztomographie kritisch. Sie bemängeln vor allem, dass bei diesem Diagnoseverfahren häufig Auffälligkeiten gefunden werden, die keinen Krankheitswert haben. Sie können den Patienten aber dennoch belasten. Dies ist etwa bei 40 bis 50 Prozent der Untersuchungen der Fall.

Ein ausführliches Patientengespräch nach Auswertung der Daten ist daher unerlässlich. Der Arzt sollte den Patienten umfassend aufklären und dabei verdeutlichen, dass nicht jede Auffälligkeit ein Anlass zur Sorge ist.

Quellen

  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/76322/Moeglichkeiten-und-Grenzen-der-Ganzkoerper-MRT
  • https://www.dkfz.de/de/radiologie/patienten/pat_mrt.html
  • https://www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/kernspintomographie-faq/
Whatsapp Facebook Instagram YouTube E-Mail Print