Informationen zur Fehlbildung Trichterbrust und Spezialisten

06.02.2025
Dr. Claus  Puhlmann
Medizinischer Fachautor

Eine Trichterbrust ist eine Fehlbildung des Brustkorbs. Sie zeigt sich als trichterförmiges Einsenken des Brustbereichs nach hinten in Richtung der Wirbelsäule. Betroffen sind das Brustbein und die Knorpelverbindungen zwischen Brustbein und Rippen (Rippenknorpel).

Sie ist die am häufigsten vorkommende Fehlbildung des menschlichen Brustkorbs und tritt mit einer Häufigkeit von etwa 0,1 bis 2 Prozent auf. Jungen sind etwa 3-mal so häufig von dieser Thoraxdeformität betroffen wie Mädchen.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten.

 

ICD-Codes für diese Krankheit: Q67.6, M95.4

Empfohlene Spezialisten

Kurzübersicht:

  • Was ist eine Trichterbrust? Eine trichterförmige Einsinkung des Brustkorbs. Es handelt sich um die häufigste Brustkorb-Fehlbildung; sie tritt bei 0,1 bis 2 % der Bevölkerung auf.
  • Ursachen: Die Ursachen sind nicht endgültig geklärt. Genetische Gründe, eine Belastungsschwäche der vorderen Brustwand oder mechanische Faktoren werden diskutiert.
  • Symptome: Erst Jahre nach der Geburt treten erste Beschwerden auf, dazu gehören Fehlstellungen der Rippen sowie Fehlhaltungen (etwa Kyphose), Rückenschmerzen, ggf. auch Sodbrennen, Luftnot, Herzrasen und schnelles Ermüden.
  • Behandlung: Im Kindesalter kommen meist Physiotherapie und Haltungstraining zur Anwendung. Später kann auch eine Operation notwendig werden.

Artikelübersicht

Ursachen der Fehlbildung

Der Auslöser für diese Fehlbildung ist noch nicht endgültig geklärt. Es gibt aber Hinweise darauf, dass

  • eine Belastungsschwäche der vorderen Brustwand vorliegt oder
  • mechanische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung spielen.

Darüber hinaus liegt bei bis zu 40 Prozent der Fälle eine familiäre Häufung vor. Daher wird angenommen, dass auch genetische Gründe für die Entstehung einer Trichterbrust mitverantwortlich sind.

Trichterbrust bei einem Mann
Trichterbrust bei einem Mann © jupiter8 | AdobeStock

Daneben kommt die Thoraxdeformität vermehrt bei verschiedenen Syndromen vor, so zum Beispiel

  • beim Marfan-Syndrom,
  • beim Poland-Syndrom und
  • beim fetalen Alkoholsyndrom.

Beschwerden

Meist ist eine Trichterbrust schon direkt nach der Geburt zu erkennen. Im Laufe des weiteren Körperwachstums verstärkt sich das Phänomen. Da der Brustkorb noch elastisch ist, können sich Herz und Lunge an die anatomische Situation im Thorax anpassen. Deshalb haben Kinder und Jugendliche oft keine körperlichen Beschwerden.

Mit zunehmendem Alter und Grad der Einsenkung kann es jedoch zu körperlichen Beschwerden kommen. So kann die Fehlstellung der Rippen auf die Wirbelsäule übertragen werden und zu Fehlhaltungen führen.

Die Schultern sind dann häufig nach vorne geneigt, der Bauch tritt hervor und die Wirbelsäule ist nach hinten gekrümmt (Kyphose). Dadurch sind die Bandscheiben einer stärkeren Belastung ausgesetzt, was zu Rückenschmerzen führt.

Wenn aufgrund der Fehlhaltung ein erhöhter Druck auf den Magen besteht, kann es vermehrt zu Sodbrennen kommen. Gelegentlich treten bei einer Trichterbrust auch Symptome wie

  • Luftnot,
  • Herzrasen und
  • schnelle Ermüdbarkeit

auf. Meist zeigen sich allerdings in den Lungenfunktions- und Herzuntersuchungen nur selten krankhafte Befunde.

Da Kinder und Jugendliche häufig unter der Fehlbildung leiden, können sich psychische Auffälligkeiten entwickeln. So lehnen manche ihren Körper ab, treiben keinen Sport, meiden Schwimmbadbesuche und ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück.

Mögliche Behandlungen 

Treten mit der Zeit körperliche Beschwerden auf oder leiden die Betroffenen stark unter psychosozialen Auswirkungen, ist eine Operation möglich. Zwei Methoden haben sich bewährt. Mehr darüber und über eine alternative Behandlung mit der Saugglocke erfahren Sie unter Trichterbrust-OP.

Whatsapp Facebook Instagram YouTube E-Mail Print